Storchschnabel

Storchschnabel: Unkraut erkennen & effektiv bekämpfen

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Storchschnabel-Arten sind weit verbreitet und können aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und effizienten Vermehrungsstrategien zur Herausforderung werden. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Übersicht über die Identifizierung, die Gründe für die Ausbreitung und die verschiedenen Bekämpfungsmethoden von Storchschnabel.

Geranium Unkraut
Der Storchschnabel vermehrt sich sehr schnell und wird daher manchmal als Unkraut angesehen

Identifizierung von Storchschnabel-Arten

Die zahlreichen Storchschnabel-Arten unterscheiden sich in Form, Farbe und Wuchs. Um Ihnen die Bestimmung zu erleichtern, finden Sie hier eine Beschreibung der häufigsten Arten:

  • Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum): Seine tief eingeschnittenen, doppelt fiederspaltigen Blätter und die purpurroten Blüten sind charakteristische Merkmale. Er erreicht Wuchshöhen von bis zu 60 cm und bevorzugt nährstoffreiche, durchlässige Böden.
  • Kleiner Storchschnabel (Geranium pusillum): Im Vergleich zum Schlitzblättrigen Storchschnabel sind seine Blätter weniger tief gekerbt und die Blüten hellviolett. Er besiedelt ähnliche Standorte, kommt aber auch mit Trockenheit gut zurecht.
  • Rundblättriger Storchschnabel (Geranium rotundifolium): Seine runden Blätter und zarten, rosafarbenen Blüten sind unverwechselbar. Diese Art ist nördlich der Alpen auf wärmere Standorte beschränkt und zeigt eine hohe Dürretoleranz.

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Ob im Garten, Park oder auf landwirtschaftlichen Flächen – Storchschnabel-Arten passen sich diversen Standorten an und beeindrucken mit ihrer Widerstandsfähigkeit. Die korrekte Identifizierung ist nicht nur für die Wahl der passenden Bekämpfungsmethode wichtig, sondern ermöglicht es Ihnen auch, die natürliche Schönheit und Vielfalt dieser Pflanzengattung zu entdecken.

Gründe für die Ausbreitung von Storchschnabel

Die zunehmende Verbreitung von Storchschnabel-Arten lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen:

  • Anpassungsfähigkeit: Storchschnabel-Arten gedeihen sowohl auf nährstoffreichen als auch auf mageren Böden und überstehen selbst extreme Witterungsbedingungen wie Trockenheit.
  • Vermehrung: Sowohl über Samen als auch über das Wurzelsystem und sogar durch Stecklinge vermehrt sich die Pflanze effizient. Die Samen werden weiträumig ausgeschleudert, was zu einer schnellen und großflächigen Ausbreitung führt.
  • Bodenbearbeitung und Fruchtfolgen: Reduzierte Bodenbearbeitung, die Erosion verringern und die Bodengesundheit verbessern soll, kann unbeabsichtigt die Keimung und das Wachstum von Storchschnabel fördern. Weniger Bodenstörung schafft ideale Bedingungen für die Pflanze. Einseitige Fruchtfolgen, insbesondere in Monokulturen, bieten ebenfalls einen Vorteil für Storchschnabel, da sie sich an spezifische Bedingungen anpassen können.
  • Stickstoff: Der Zwerg-Storchschnabel dient als Indikatorpflanze für einen stickstoffreichen Boden. Eine übermäßige Stickstoffdüngung kann somit das Wachstum von Storchschnabel begünstigen.
  • Klimaveränderungen: Die Anpassungsfähigkeit der Storchschnabel-Arten an klimatische Veränderungen trägt ebenfalls zu ihrer Ausbreitung bei. Die Fähigkeit, Trockenperioden gut zu überstehen, macht sie resilient gegenüber klimabedingten Schwankungen.

Diese Faktoren zusammen erklären die zunehmende Verbreitung von Storchschnabel-Arten in Gärten, Parks und landwirtschaftlichen Flächen und die Notwendigkeit gezielter Bekämpfungsmaßnahmen.

Bekämpfungsmethoden gegen Storchschnabel

Ein kombinierter Ansatz aus kulturellen und chemischen Maßnahmen ist empfehlenswert, um Storchschnabel effektiv zu bekämpfen.

Kulturelle Methoden

Nicht-chemische Praktiken können die Verbreitung von Storchschnabel eindämmen. Hierzu zählen:

  • Bodenumdrehung: Durch die Bearbeitung des Bodens werden Samen an die Oberfläche gebracht und der Keimung ausgesetzt oder bereits etablierte Pflanzen entfernt.
  • Ausstechen der Pflanzen: Entfernen Sie die Pflanzen samt Wurzeln vor der Samenbildung, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
  • Mulchen: Bedecken Sie den Boden mit organischen Materialien, um das Wachstum von Storchschnabel durch Lichtentzug zu unterdrücken.
  • Stickstoffdüngung anpassen: Reduzieren Sie die Stickstoffdüngung, da Storchschnabel auf stickstoffreichen Böden gedeiht.

Chemische Methoden

Der Einsatz von Herbiziden kann notwendig sein, um Storchschnabel effektiv zu bekämpfen. Achten Sie auf die Auswahl des richtigen Wirkstoffs und beachten Sie unbedingt die Anwendungshinweise. Hier einige Empfehlungen:

  1. Getreideanbau: Produkte auf Basis von Metsulfuron, Thifensulfuron und Flupyrsulfuron erzielen gute Ergebnisse gegen Storchschnabel.
  2. Maisanbau: Herbizide, die Dimethenamid-P und Terbuthylazin enthalten, sind hier meist effektiv.
  3. Raps: Eine Vorbehandlung mit Herbiziden, die Dimethenamid-P enthalten, kann sinnvoll sein.
  4. Zuckerrübenanbau: Der Einsatz von Produkten, die Triflusulfuron und Dimethenamid-P beinhalten, ist empfehlenswert.
  5. Grünland: Mittel mit den Wirkstoffen Aminopyralid, Thifensulfuron und Triclopyr sind für die Bekämpfung geeignet.

Bei jeder chemischen Behandlung ist die genaue Planung und Durchführung gemäß den Anwendungshinweisen essenziell, um unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden und die Sicherheit anderer Pflanzen zu gewährleisten.