Hängegeranie

Hängegeranien: Standort, Pflege und Überwinterung meistern

Sie komplettieren den kreativen Balkonkasten oder ziehen mit wallendem Blütenfall alle Blicke auf sich. Die opulente Blütenpracht von Hängegeranien ist weniger geheimnisvoll, als es angesichts überbordender Balkonkästen im Alpenraum erscheinen mag. Tatsächlich kommt es auf ein Paket harmonisch aufeinander abgestimmter Kriterien an, rund um Pflanzen und Pflege von Pelargonium Peltatum. Die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen bringen Licht ins Dunkel.

AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Hängegeranien richtig?
Hängegeranien benötigen einen sonnigen Standort, ausreichend Wasser ohne Staunässe, wöchentlichen Dünger und regelmäßiges Entfernen verwelkter Blüten. Im Winter schneiden Sie die Ranken zurück und überwintern sie kühl und hell.

Haengegeranien richtig pflanzen

Wählen Sie Balkonkästen aus, die über mehrere Wasserabläufe verfügen. Die Abmessung sollte nicht kleiner sein, als 15 cm Tiefe und 20 cm Breite. Über jede Bodenöffnung legen Sie eine Tonscherbe oder Sie bedecken den Boden komplett mit einer dünnen Schicht kleiner Kieselsteine als wasserführende Unterlage. Darüber füllen Sie eine erste Lage Geranienerde ein. Topfen Sie die jungen Hängegeranien aus, um sie im Abstand von 15-20 cm in das lockere Substrat einzusetzen. Das stützende Plastikgitter entfernen Sie bitte mit reichlich Fingerspitzengefühl, denn in diesem Stadium sind die Ranken zerbrechlich wie Porzellan. Bitte bewahren Sie die vorherige Pflanztiefe möglichst bei und gießen an mit zimmerwarmem Wasser.

Haengegeranien pflegen

Hängegeranien sind weniger Pflege-intensiv, als es den Anschein hat. Mit diesem Pflegeprogramm stellen Sie die Weichen für eine lange und üppige Blütezeit:

  • Bis Juni mäßig gießen, um erst dann die Wassermenge zu erhöhen, ohne Staunässe zu verursachen
  • Von Mai bis Oktober/November wöchentlich flüssig düngen
  • Nach 3 Wochen in Kultur alle Triebe leicht einkürzen bis kurz oberhalb einer vitalen Knospe
  • Verwelkte Blüten alle 1-2 Tage ausputzen

Steht der Winter vor der Türe, schneiden Sie alle Ranken um zwei Drittel ihrer Länge ab und entfernen das Laub. Jetzt räumen Sie die Blumenkästen ein ins helle Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5 und 8 Grad Celsius. Gießen Sie ab und zu, ohne Dünger zu verabreichen. Im März schneiden Sie die Triebe nochmals zurück bis auf 2 kräftige Knospen und topfen die überwinterten Pflanzen in frische Erde.

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Welcher Standort ist geeignet?

Auf dem sonnigen Süd-Balkon ist der optimale Standort für Hängegeranien. Platzieren Sie den Blumenkasten so, dass er geschützt ist vor heftigem Wind und prasselndem Regen. Während die langen Ranken einen lauen Sommerwind problemlos verkraften, richtet ein Regenschauer unübersehbaren Schaden an den Blüten an.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Verwenden Sie als Substrat eine qualitativ hochwertige Blumenerde auf Kompostbasis. Entscheiden Sie sich dabei vorzugsweise für ein Torf-armes Produkt, das weniger zur Verdichtung neigt. Einige Handvoll Perlite Atmungsflocken oder Lavagranulat erhöhen die Durchlässigkeit und optimieren die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Fix und fertig erhalten Sie das perfekte Substrat als spezielle Geranien-Erde, was sich freilich in den Kosten niederschlägt.

Wann ist Blütezeit?

Am sonnigen, gut geschützten Standort bescheren Ihnen Hängegeranien eine lange Blütezeit von Mai bis zum ersten Frost. Zu den tragenden Säulen für diesen langen Zeitraum zählt das konsequente Ausputzen verwelkter Blüten, bevor die einzelnen Blättchen abfallen und das Laub verkleben. Wem das zu zeitaufwändig ist, entscheidet sich für selbstreinigende Sorten, wie Pelargonium-Peltatum Ville des Paris.

Haengegeranien richtig schneiden

Nach 3 Wochen Wachstum auf dem Balkon, freuen Sie sich natürlich über jeden Zentimeter. Fassen Sie sich dennoch jetzt ein Herz und schneiden die jungen Ranken ganz leicht zurück bis knapp über einer gesunden, kräftigen Knospe. Mit diesem einfachen Kniff entlocken Sie Ihren Hänge-Geranien eine üppige Verzweigung und einen noch reichhaltigeren Blütenflor. Im Herbst kürzen Sie vor dem Einräumen die Pflanzen dann radikal ein um zwei Drittel.

Haengegeranien gießen

Stimmen Sie die Menge des Gießwassers proportional ab auf den Fortschritt des Wachstums. Bis zum Beginn der Blütezeit geben Sie erst dann Wasser, wenn die oberen 2-3 cm der Erde angetrocknet sind. Erst ab Juni erhöhen Sie schrittweise die Quantität, wobei zu keiner Zeit Staunässe entstehen darf. Dank dieser Umsicht wachsen die Wurzeln besser und Ihre Hängegeranien blühen noch üppiger.

Haengegeranien richtig düngen

Hänge-Geranien sind wahrlich keine Kostverächter. Düngen Sie die stark zehrenden Sommerblumen daher wöchentlich mit einem flüssigen Präparat, das in der NPK-Zusammensetzung reichlich Phosphor aufweist. Mit einem Spezial-Geraniendünger gehen Sie hinsichtlich der Nährstoff-Komposition auf Nummer sicher, was sich freilich im Preis niederschlägt.

Krankheiten & Schädlinge

Ein mehlig-weißer Belag auf den bislang prachtvoll blühenden Hängegeranien deutet auf die häufigste Krankheit dieser Sommerblumen hin. Die Pilzinfektion Mehltau erfordert Ihr unmittelbares Eingreifen, damit die Pelargonie nicht abstirbt. Der Griff zum Fungizid ist dennoch überflüssig, denn ein bewährtes Hausmittel läuft der chemischen Keule den Rang ab. Verrühren Sie 125 ml frische Milch (keine H-Milch) mit 1 l kalkfreiem Wasser. Diese Lösung sprühen Sie alle 2-3 Tage auf die Ober- und Unterseiten der Blätter, bis keine Symptome mehr auftreten.

Überwintern

Da alle Geranien-Arten aus tropisch warmen Ländern zu uns einwanderten, ertragen auch Hängegeranien keinen Frost. Damit ihre Balkonblumen im nächsten Jahr das Blütenfestival wiederholen, räumen Sie die Pflanzen rechtzeitig vor dem ersten Frost ein. Schneiden Sie zuvor die Ranken bis auf 15 cm ab und entfernen sämtliches Laub. Am hellen Platz bei 5-8 Grad Celsius gießen Sie ab und zu, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. Dünger halten die Pelargonien zu dieser Zeit nicht. Im zeitigen Frühjahr schneiden Sie die Triebe nochmals so weit ab, dass mindestens 2 Knospen daran verbleiben. Jetzt topfen Sie die überwinterten Pelargonium-Peltatum in frisches Substrat und gewöhnen sie schrittweise an das Sonnenlicht und höhere Temperaturen.
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Haengegeranien vermehren

Entnehmen Sie im August Ihren schönsten Hängegeranien nicht blühende Kopfstecklinge mit einer Länge von 10-15 cm. Diese werden im unteren Teil entlaubt, in mageres Substrat gesetzt und am halbschattigen Platz leicht feucht gehalten. Bis zum Winter haben die Stecklinge ein eigenes Wurzelsystem entwickelt und gesellen sich zu den adulten Pelargonien im hellen, kühlen Winterquartier.

Giftigkeit

Von Hängegeranien geht für Menschen keine gesundheitliche Gefahr aus. Kleine Nagetiere hingegen können nach einem Verzehr der Pflanzenteile schwere Schäden bis hin zum Tod erleiden. Verwenden Sie daher die Blüten und Blätter keinesfalls als Grünfutter für Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen. Hund und Katze sollten ebenfalls nicht an die Ranken gelangen können.

Schöne Sorten

  • Ville de Paris: Eine der populärsten Sorten für verschwenderisch blühende Balkonkästen in Rot und Rosa
  • Tiroler Feuer: Prachtvolle Tiroler Hängegeranie mit leuchtend roten Blüten an bis zu 150 cm langen Ranken
  • Royal Night: Edel Pelargonium-Peltatum mit dunkel-purpur-roten Blüten von Mai bis Oktober
  • Toscana Nixe: Besticht mit zweifarbigen Blüten in Rosa mit rotem Rand und üppiger Verzweigung
  • Ville de Dresden: Weiß blühende Hänge-Geranie, die eine rosafarbene Mitte ziert mit bis zu 100 cm langen Ranken
Bilder: OnTheWind / iStockphoto