Hängegeranie

Hängegeranien vermehren: 3 Methoden für starke Pflanzen

Hängegeranien lassen sich einfach vermehren, um den Pflanzenbestand zu erweitern oder zu verjüngen. Dieser Artikel beschreibt drei gängige Methoden: Stecklinge, Aussaat und Teilung, und gibt Tipps zur erfolgreichen Vermehrung und Pflege.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung Ihrer Hängegeranien durch Stecklinge ist eine einfache und effektive Methode, mit der Sie Ihre Pflanzenbestände ohne großen Aufwand erweitern können. Diese Methode bietet den Vorteil, dass die neuen Pflanzen alle Eigenschaften der Mutterpflanze, wie Blüten- und Laubfarbe, beibehalten sowie selber gezogen werden können.

Zeitpunkt der Stecklingsentnahme

Der beste Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden, ist im späten Sommer oder Anfang Herbst, genauer gesagt im August oder September. Zu dieser Zeit sind die Triebe kräftig genug, um erfolgreich Wurzeln zu bilden.

Stecklinge schneiden und vorbereiten

Verwenden Sie eine saubere, scharfe Schere oder ein Messer, um etwa 10 cm lange Triebspitzen der Hängegeranien abzuschneiden. Achten Sie darauf, dass die Triebe nicht blühen und möglichst gesund sind. Schneiden Sie direkt unter einem Blattknoten. Nach dem Schneiden entfernen Sie die unteren Blätter der Stecklinge, sodass nur noch 3-4 Blätter übrig bleiben. Lassen Sie die Stecklinge für etwa zwei Stunden an einem trockenen Ort liegen, damit die Schnittstellen leicht antrocknen. Dies verringert das Risiko von Fäulnis.

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Stecklinge einpflanzen und anwurzeln lassen

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Ein feuchtes Mikroklima fördert das Anwurzeln der eingepflanzten Stecklinge

Bereiten Sie kleine Pflanztöpfe mit einer Mischung aus Komposterde und Blumenerde vor. Stecken Sie die Stecklinge etwa 2 cm tief in die Erde. Setzen Sie mehrere Stecklinge in einen Topf, achten jedoch darauf, dass sie sich nicht berühren. Gießen Sie das Substrat gründlich. Um ein feuchtes, warmes Mikroklima zu schaffen, sollten Sie die Töpfe mit einer durchsichtigen Plastiktüte abdecken. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Weiteres Vorgehen

Weiteres Vorgehen

Junge Pflanzen wachsen in größeren Töpfen gesünder und kräftiger heran

Nach etwa drei Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Sobald die Wurzeln den Rand der Töpfe erreichen, können Sie die jungen Pflanzen in größere Töpfe umsetzen. Verwenden Sie dafür eine nährstoffreiche, aber nicht zu stark gedüngte Blumenerde.

Vermehrung durch Aussaat

Die Vermehrung durch Aussaat erfordert Geduld, belohnt jedoch mit robusten Pflanzen

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Die Vermehrung von Hängegeranien durch Aussaat bietet eine spannende Möglichkeit, eine Vielzahl an Sorten zu kultivieren. Diese Methode erfordert Geduld und etwas Pflege, führt jedoch zu robusten Pflanzen.

Aussaatzeitpunkt und Vorbereitung des Aussaatgefäßes

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Ein früher Aussaatzeitpunkt fördert kräftige und gesunde Hängegeranienpflanzen

Der ideale Zeitraum für die Aussaat von Hängegeranien liegt zwischen Januar und Februar. Beginnen Sie frühzeitig, damit die Pflanzen bis zum Sommer stark genug sind. Füllen Sie kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit nährstoffarmer Anzuchterde. Bedecken Sie das Substrat gleichmäßig vor der Aussaat.

Samen aussäen und Keimbedingungen schaffen

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Geraniensamen benötigen Licht und Feuchtigkeit für eine erfolgreiche Keimung

Verteilen Sie die Geraniensamen gleichmäßig auf der Oberfläche der Erde. Da die Samen Lichtkeimer sind, bedecken Sie sie nur leicht mit einer dünnen Erdschicht und drücken Sie diese sanft an. Decken Sie das Aussaatgefäß mit einer durchsichtigen Plastiktüte oder einer Anzuchthaube (16,00€ bei Amazon*) ab, um die Feuchtigkeit zu halten. Platzieren Sie das Gefäß an einem hellen Standort im Haus bei einer konstanten Temperatur von 18-20 °C.

Pflege während der Keimung und Umpflanzen

Halten Sie das Substrat stets gleichmäßig feucht, ohne es zu durchnässen. Nutzen Sie am besten eine Sprühflasche. Sobald die Keimlinge die ersten echten Blätter gebildet haben, sollten Sie diese in einzelne Töpfe pikieren. Verwenden Sie hierfür eine nährstoffreichere Blumenerde und setzen Sie die kleinen Pflanzen vorsichtig um.

Abhärtung

Ab Ende April können Sie die jungen Pflanzen langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Stellen Sie die Töpfe tagsüber an geschützte Orte im Freien und holen Sie sie nachts wieder ins Haus. Nach den Eisheiligen im Mai können die Hängegeranien dauerhaft nach draußen.

Vermehrung durch Teilung

Die Vermehrung durch Teilung ist eine bewährte Methode, um ältere Hängegeranien zu verjüngen und gleichzeitig neue Pflanzen zu gewinnen. Diese Methode empfiehlt sich besonders, wenn die Pflanzen zu groß geworden sind oder die Triebe Lücken aufweisen.

Zeitpunkt und Schritte der Teilung

Der ideale Zeitpunkt für die Teilung liegt im zeitigen Frühjahr, nach der Überwinterung der Pflanzen, aber noch bevor das neue Wachstum beginnt. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf oder dem Gartenboden, um die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen. Schneiden Sie den Wurzelballen mit einem sauberen, scharfen Messer oder einem Spaten in zwei oder mehr Teile. Jeder Abschnitt sollte über ausreichend Wurzeln und mindestens einen kräftigen Trieb verfügen, um gut anwachsen zu können. Entfernen Sie alte und abgestorbene Wurzelstücke.

Eintopfen und Pflegen

Pflanzen Sie die Teilstücke in separate Töpfe oder direkt an ihren neuen Standort im Freiland. Verwenden Sie nährstoffreiche, durchlässige Blumenerde, um den Pflanzen einen guten Start zu ermöglichen. Gießen Sie die frisch geteilten Pflanzen gründlich an und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne zu Staunässe zu führen. Schützen Sie die neuen Pflanzen in den ersten Wochen vor direkter Sonneneinstrahlung.

Pflege der Jungpflanzen

Eine sorgfältige Pflege stärkt das Wachstum und die Blütenpracht der Pflanzen

Pflege der Jungpflanzen

Nach erfolgreicher Vermehrung ist die Pflege der Jungpflanzen wesentlich für ihr gesundes Wachstum und ihre Blühfreudigkeit.

Lichtverhältnisse

Lichtverhältnisse

Ein geschützter Standort schützt junge Pflanzen vor schädlicher Mittagssonne

Stellen Sie die Jungpflanzen an einen hellen Standort, idealerweise mit Morgen- oder Abendsonne. Vermeiden Sie pralle Mittagssonne, um Blattverbrennungen zu verhindern. Ein Platz mit leichter Beschattung während der heißesten Stunden des Tages kann vorteilhaft sein.

Bewässerung und Nährstoffversorgung

Junge Hängegeranien brauchen eine gleichmäßige Wasserversorgung. Gießen Sie die Pflanzen, sobald die obere Erdschicht angetrocknet ist. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Beginnen Sie etwa vier Wochen nach dem Einpflanzen mit der Düngung. Verwenden Sie einen Flüssigdünger für Blühpflanzen alle zwei Wochen oder Langzeitdünger gemäß den Herstellerangaben.

Schutzmaßnahmen und Entfernen von Verblühtem

Schützen Sie die Jungpflanzen vor starkem Regen und Wind, insbesondere auf Balkonen und Terrassen. Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blütenstände und abgestorbene Pflanzenteile, um die Bildung neuer Blüten anzuregen und das Risiko von Krankheiten zu minimieren.

Durch die Beachtung dieser Pflegehinweise sichern Sie sich kräftige, blühfreudige Hängegeranien, die den ganzen Sommer über Freude bereiten.

Bilder: svehlik / iStockphoto