Geranie

Geranien selbst ziehen: So gelingt’s von der Aussaat bis zur Blüte

Geranien aus Samen selbst zu ziehen, ist die perfekte Möglichkeit, um eine reiche Blütenpracht auf dem Balkon oder im Garten zu genießen. Von der Samenernte über die Aussaat und Pflege bis hin zur Überwinterung bietet dieser Leitfaden alle wichtigen Informationen für eine erfolgreiche Kultivierung.

Geraniensamen ernten

Um Geranien aus Samen selbst zu ziehen erfolgreich zu ernten, ist das richtige Timing entscheidend. Die Samen reifen im Herbst, nachdem die Blütenstände verwelkt sind. Achten Sie darauf, die Blütenstände während des Sommers nicht abzuschneiden. Die Samen sind erntereif, wenn die Samenkapseln braun und trocken sind und teilweise aufgesprungen sind.

So gehen Sie vor:

  1. Ernte der Samenstände: Schneiden Sie die trockenen Samenstände vorsichtig ab.
  2. Aufbereitung der Samen: Zerreiben Sie die Samenstände mit den Fingern über einer Schale, um die Samen herauszulösen.
  3. Trennung der Samen: Schütteln und reiben Sie die Pflanzenteile durch ein engmaschiges Sieb, um die Samen von den Fruchtschalen zu trennen.
  4. Lagerung der Samen: Füllen Sie die gereinigten Samen in ein dunkles, luftdicht verschließbares Glas und bewahren Sie es an einem kühlen, trockenen Ort auf.

Stellen Sie sicher, dass die Samen gut getrocknet und frei von Restfeuchtigkeit sind, um Schimmelbildung während der Lagerung zu vermeiden. So sind Ihre Geraniensamen optimal für die Aussaat im Frühjahr vorbereitet.

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Qualitativ hochwertige Geraniensamen bereichern Garten oder Balkon das ganze Jahr.

Geraniensamen kaufen

Wenn Sie Geranien aus Samen ziehen möchten, bietet der Fachhandel sowie Online-Shops eine breite Auswahl an Sorten. Bestellen Sie die Samen idealerweise im Herbst oder Winter, um sie rechtzeitig zur Aussaatzeit zur Verfügung zu haben. Achten Sie darauf, dass die Samen sortenrein und qualitativ hochwertig sind. Geranien, botanisch Pelargonium genannt, gibt es in zahlreichen Farbvarianten und Wuchsformen, die Ihren Garten oder Balkon das ganze Jahr über bereichern können.

Aussaat von Geraniensamen

Die richtigen Aussaatmonate fördern eine erfolgreiche Keimung der Geraniensamen

Aussaat von Geraniensamen

Für die Aussaat der Geraniensamen bieten sich die Monate Januar und Februar an. Verwenden Sie spezielle Anzuchterde, die nährstoffarm und feinkrümelig ist, um den Keimlingen einen optimalen Start zu ermöglichen.

Vorbereitung der Aussaat

Vorbereitung der Aussaat

Sorgfältige Vorbereitung der Aussaat fördert eine erfolgreiche Keimung der Samen

  1. Anzuchttöpfe und Substrat vorbereiten: Füllen Sie Anzuchttöpfe oder -schalen mit Anzuchterde, und drücken Sie die Erde leicht an.
  2. Samen aufbringen: Verteilen Sie die Samen auf der Erdoberfläche. Geranien sind Lichtkeimer und benötigen daher Licht zum Keimen. Bedecken Sie die Samen somit nur minimal mit Erde oder drücken Sie sie leicht an.

Standort und Klimabedingungen

Geraniensamen benötigen einen hellen und warmen Standort. Die ideale Temperatur für die Keimung liegt zwischen 20 und 22 Grad Celsius. Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, ist es ratsam, die Aussaatschalen mit transparenter Folie abzudecken oder ein Zimmergewächshaus zu verwenden. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Bewässerung

Bewässerung

Regelmäßiges Gießen mit Regenwasser fördert das Wachstum von Geranienpflanzen

Halten Sie die Erde stets leicht feucht, aber nicht nass. Ein Zerstäuber (10,00€ bei Amazon*) eignet sich zum Gießen, da dieser die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt. Vermeiden Sie Staunässe, da dies das Keimlingswachstum negativ beeinflussen kann.

Keimung der Geraniensamen

Sorgfältige Pflege verhindert Schimmelbildung während der Geraniensamenkeimung effektiv

Keimung der Geraniensamen

Die Keimung der Geraniensamen erfolgt innerhalb von 10 bis 20 Tagen nach der Aussaat. Überwachen Sie während dieser Zeit die Bedingungen sorgfältig, um das Wachstum der Keimlinge zu fördern und Schimmelbildung zu vermeiden.

Temperatur und Licht

Da Geranien Lichtkeimer sind, sollten die Samen nur dünn mit Substrat bedeckt werden. Halten Sie die Anzuchtschalen hell und warm bei einer konstanten Temperatur von 20 bis 25 Grad Celsius. Stellen Sie sicher, dass die Behälter ausreichend Licht erhalten, um eine gleichmäßige Keimung zu gewährleisten.

Luftfeuchtigkeit und Belüftung

Eine hohe Luftfeuchtigkeit unterstützt die Keimung. Decken Sie die Anzuchtbehälter mit transparenter Folie ab oder verwenden Sie ein Zimmergewächshaus. Lüften Sie die Abdeckungen täglich, um Frischluft zu gewährleisten und Schimmelbildung zu vermeiden. Gewöhnen Sie die Keimlinge stufenweise an die Außenbedingungen, indem Sie die Abdeckung schrittweise entfernen.

Pflege der Keimlinge

Pflege der Keimlinge

Ein kühler Standort verhindert Geiltriebe und fördert das Wachstum der Keimlinge

Entfernen Sie die Abdeckung vollständig, sobald die Keimlinge etwa 2 bis 3 Zentimeter hoch sind und stabile, grüne Blätter entwickelt haben. Stellen Sie die jungen Pflanzen an einen hellen, etwas kühleren Standort mit Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Dies verhindert Geiltriebe und fördert kräftiges Wachstum.

Bewässerung

Bewässerung

Regelmäßiges Gießen mit Regenwasser fördert das Wachstum von Geranienpflanzen

Halten Sie die Erde während der Keimungsphase gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Ein Zerstäuber (10,00€ bei Amazon*) eignet sich gut für eine gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit.

Umtopfen der Geranien-Sprösslinge

Etwa vier Wochen nach der Keimung ist es Zeit, die Geranien-Sprösslinge umzusetzen. Nehmen Sie die Jungpflanzen vorsichtig aus der Anzuchtschale und setzen Sie sie einzeln in größere Töpfe mit nährstoffreicher Blumenerde. Achten Sie darauf, die feinen Wurzeln nicht zu verletzen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen

  1. Vorbereitung: Gießen Sie die Anzuchtschalen leicht an, um das Austopfen zu erleichtern.
  2. Austopfen: Entnehmen Sie die Keimlinge behutsam, indem Sie die Pflanze auf Erdhöhe zwischen Zeige- und Mittelfinger halten, den Topf umdrehen und leicht auf eine Tischkante klopfen.
  3. Pikieren: Trennen Sie mehrere Keimlinge, falls sie zusammen wachsen.
  4. Neues Substrat: Füllen Sie Töpfe bis zur Hälfte mit nährstoffreicher Blumenerde.
  5. Einpflanzen: Setzen Sie die Keimlinge mittig ein und füllen Sie die Töpfe vollständig mit Erde auf, ohne die Wurzeln zu stark zu verdichten.

Standort und Pflege nach dem Umtopfen

Standort und Pflege nach dem Umtopfen

Ein schattiger Standort schützt junge Pflanzen vor Stress nach dem Umtopfen

Stellen Sie die jungen Pflanzen an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz. Gießen Sie die Sprösslinge behutsam an und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Verzichten Sie zunächst auf direkte Sonneneinstrahlung, um Stress für die Pflanzen zu vermeiden. Nach etwa sechs Wochen können Sie mit einer milden Düngung beginnen.

Abhärtung der Geranienpflanzen

Bevor Sie die Geranienpflanzen ins Freiland setzen, gewöhnen Sie sie schrittweise an die Außenbedingungen. Beginnen Sie damit, die Töpfe täglich für zwei bis drei Stunden an einen geschützten Platz im Freien zu stellen. Erhöhen Sie die Aufenthaltsdauer innerhalb von ein bis zwei Wochen, bis die Pflanzen ganztägig draußen verbleiben können.

Vorgehensweise zur Abhärtung

Vorgehensweise zur Abhärtung

Eine schrittweise Gewöhnung erleichtert den Pflanzen die Anpassung an Außenbedingungen

  1. Erster Tag: Stellen Sie die Pflanzen für zwei Stunden an einen geschützten Ort im Freien.
  2. Tägliche Verlängerung: Verlängern Sie die Zeit jeden Tag um eine Stunde.
  3. Sonnenschutz: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die die Blätter verbrennen könnte.
  4. Windschutz: Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht starkem Wind auszusetzen.
  5. Ganztägiger Aufenthalt: Nach etwa zehn bis vierzehn Tagen sollten die Pflanzen an die Außenbedingungen gewöhnt sein.

Durch diese schrittweise Gewöhnung minimieren Sie Stress für die Pflanzen und fördern eine erfolgreiche Anpassung an die neuen Bedingungen. Achten Sie darauf, dass nachts keine Temperaturen unter 10 Grad Celsius herrschen, um die Pflanzen nicht zu gefährden.

Auspflanzen der Geranienpflanzen

Sind die Geranienpflanzen etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch und die Frostgefahr vorüber (gewöhnlich ab Mitte Mai), können Sie die Jungpflanzen ins Freiland setzen. Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden, um Staunässe zu verhindern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Auspflanzen

  1. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden gründlich auf und reichern Sie ihn bei Bedarf mit Kompost an.
  2. Pflanzlöcher graben: Heben Sie Löcher aus, die groß genug sind, um die Wurzeln aufzunehmen. Halten Sie etwa 20 bis 30 Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ein.
  3. Einpflanzen: Setzen Sie die Geranien vorsichtig in die vorbereiteten Löcher und bedecken Sie die Wurzeln mit Erde. Drücken Sie die Erde leicht an.
  4. Angießen: Gießen Sie die frisch gepflanzten Geranien großzügig an, um den Wurzelkontakt zur neuen Erde herzustellen.

Pflege nach dem Auspflanzen

  • Gießen: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Besonders in den ersten Wochen nach dem Auspflanzen benötigen die Pflanzen regelmäßige Wassergaben.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Grasschnitt kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwachstum zu verhindern.
  • Schutz bei Kälteeinbruch: Wenn es kühler wird, schützen Sie die jungen Pflanzen nachts mit einem Vlies oder umgedrehten Eimern.

Pflege der Geranienpflanzen

Geranien sind pflegeleicht, dennoch sollten einige Aspekte beachtet werden, um eine üppige Blütenpracht zu gewährleisten.

Bewässerung

Bewässerung

Regelmäßiges Gießen mit Regenwasser fördert das Wachstum von Geranienpflanzen

Geranien haben einen hohen Wasserbedarf, bevorzugen jedoch keine Staunässe. Gießen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig mit zimmerwarmem Regenwasser und achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Düngung

Versorgen Sie die Pflanzen während der Blüh- und Wachstumsphase einmal pro Woche mit einem geeigneten Flüssigdünger, der ins Gießwasser gemischt wird. Alternativ können Langzeitdünger oder Düngestäbchen verwendet werden.

Verblühte Blüten und Rückschnitt

Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blüten, um die Bildung neuer Blüten zu fördern. Ein Rückschnitt der Triebe auf drei bis vier Blattansätze unterstützt zudem eine reiche Verzweigung und stärkt die Pflanze. Entfernen Sie auch beschädigte Blätter, um die Geranien gesund zu halten.

Bodenbeschaffenheit und Umtopfen

Bodenbeschaffenheit und Umtopfen

Ein jährliches Umtopfen fördert die Blütenpracht der Geranien nachhaltig

Geranien bevorzugen humusreiche, durchlässige Erde. Verwenden Sie beim Umtopfen spezielle Geranienerde. Drücken Sie die Erde nicht zu fest an und lassen Sie einen Gießrand von etwa einem Zentimeter. Jährliches Umtopfen im Frühjahr in frisches Substrat unterstützt eine kräftige Blüte.

Standort

Ein heller Standort ohne direkte Mittagssonne ist entscheidend für die Blühfreudigkeit der Geranien.

Anmerkung zur Überwinterung

Während der Überwinterung benötigen Geranien weniger Wasser und Nährstoffe. Ein kühler, frostfreier und heller Platz ist ideal, auch wenn Sie Stecklinge überwintern.

Bilder: Frank Kirkegaard Hansen / iStockphoto