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Schwarzer Nachtschatten: Bekämpfung und Giftigkeit verstehen

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Schwarzer Nachtschatten ist ein hartnäckiges Unkraut, das den Ertrag von Kartoffeln und anderen Kulturen mindern kann. Dieser Artikel stellt effektive Strategien zur Bekämpfung vor, die von vorbeugenden Maßnahmen über mechanische Verfahren bis hin zum gezielten Herbizideinsatz reichen.

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Schwarzer Nachtschatten ist nicht sonderlich beliebt

Bekämpfung von Schwarzem Nachtschatten in Kartoffeln

Die Bekämpfung von Schwarzem Nachtschatten im Kartoffelanbau erfordert eine sorgfältige und multifunktionale Strategie, da die chemische Bekämpfung aufgrund der botanischen Nähe der Pflanzenfamilien oft Herausforderungen mit sich bringt. Der Schwarze Nachtschatten tritt meist als Spätkeimer auf und entwickelt sich nach dem Auflaufen der Kartoffelpflanzen. Eine effektive Unkrautbekämpfung umfasst daher sowohl Vorauflauf- als auch Nachauflaufmaßnahmen.

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Präventive Maßnahmen

Es ist entscheidend, bereits vor dem Anbau Maßnahmen zur Reduktion des Samenpotentials im Boden zu ergreifen. Strategien wie eine an die spezifischen Unkrautarten angepasste Fruchtfolgeplanung und eine rigide Unkrautbekämpfung in den Vorjahren können helfen, den Unkrautdruck zu minimieren.

Mechanische Maßnahmen

Mechanische Bekämpfungsmethoden wie das Hacken und Häufeln sind besonders in den frühen Wachstumsphasen der Kartoffeln wirksam. Diese Maßnahmen können durch den Einsatz von speziellen Maschinen unterstützt werden, die den Boden oberflächlich bearbeiten. Eine sorgfältige Durchführung verhindert dabei die Beschädigung der Kartoffelpflanzen und reduziert die Konkurrenz durch den Schwarzen Nachtschatten.

Chemische Bekämpfung

Eine chemische Unkrautbekämpfung kann durch den Einsatz verschiedener Herbizide sowohl im Vorauflauf als auch im Nachauflauf erfolgen. Dabei ist es wichtig, die lokale Resistenzsituation zu beachten und gegebenenfalls Kombinationen unterschiedlicher Wirkstoffklassen zu verwenden, um Resistenzen entgegenzuwirken.

Vorauflaufmaßnahmen

Bodenherbizide, die vor dem Auflaufen der Kartoffeln ausgebracht werden, sind oft die effektivste Maßnahme gegen Schwarzen Nachtschatten. Diese Herbizide müssen unmittelbar nach dem Pflanzen der Kartoffeln auf gut abgesetzte Dämme ausgebracht werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Achten Sie darauf, dass zum Zeitpunkt der Herbizidausbringung eine ausreichende Bodenfeuchte vorhanden ist. Die Applikation sollte in einem Zeitfenster kurz nach dem Pflanzen und vor dem Durchstoßen der Kartoffeln erfolgen, um eine Schädigung der Kulturpflanzen zu vermeiden.

Nachauflaufmaßnahmen

Falls der Schwarze Nachtschatten trotz Vorauflaufmaßnahmen noch vorhanden ist, können im Nachauflauf blattwirkende Herbizide eingesetzt werden. Diese müssen die jungen Unkräuter direkt treffen, um wirksam zu sein. Die Applikation sollte erfolgen, wenn die Kartoffelpflanzen eine Höhe von 10 bis 20 cm erreicht haben. Idealerweise sollte die Behandlung nach einer Feuchtephase und bei stabilen Wetterverhältnissen erfolgen, um Schäden an den Kartoffelpflanzen durch mangelnde Wachsschicht zu vermeiden.

Bekämpfung von Schwarzem Nachtschatten in anderen Kulturen

Der Schwarze Nachtschatten ist nicht nur im Kartoffelanbau eine Herausforderung, sondern auch in Kulturen wie Mais, Zuckerrüben und Sojabohnen. Die verschiedenen Anbaumethoden und ökologischen Bedingungen erfordern jeweils angepasste Strategien.

Mais

Im Maisanbau stellt der Schwarze Nachtschatten aufgrund seines Solaningehalts eine besondere Gefahr dar, da dies Probleme bei der Silierung und Frischverfütterung verursachen kann. Es gibt jedoch verschiedene Herbizidoptionen, wie Bromoxynil, Sulcotrione, Mesotrione, Clopyralid und Topramezon. Diese Wirkstoffe ermöglichen eine effektive Bekämpfung und helfen, die Konkurrenz mit dem Mais zu minimieren. Passen Sie die Präparate gemäß den Anwendungen und Dosierungen an die spezifischen Bedingungen des Feldes an, um Rückstände und Resistenzen zu vermeiden.

Zuckerrüben

Die Bekämpfung von Schwarzem Nachtschatten in Zuckerrüben ist aufgrund der begrenzten verfügbaren Herbizide eine schwierige Aufgabe. Nur wenige Wirkstoffe, wie Clopyralid, Triflusulfuron und Metamitron, sind zugelassen und zeigen Effektivität gegen dieses Unkraut. Bei der Ausbringung der Herbizide sollten Sie auf die Bodenbedingungen und das Entwicklungsstadium des Nachtschattens achten, um die gewünschte Wirkung zu erzielen und gleichzeitig die Kulturpflanzen zu schonen.

Sojabohnen

In Sojabohnen kann Schwarzer Nachtschatten ebenfalls erhebliche Ernteprobleme verursachen. Die feuchten Beeren erschweren die mechanische Ernte massiv. Zur Bekämpfung sollten Sie hier nicht nur auf chemische Pflanzenschutzmittel setzen, sondern auch auf mechanische Maßnahmen wie regelmäßiges Hacken und Häufeln, um die jungen Pflänzchen zu stören und aus dem Boden zu entfernen. Eine sorgfältig geplante Fruchtfolge hilft, die Samenbank im Boden zu reduzieren und die Ausbreitung dieses Unkrauts zu verringern. Mit einer Kombination aus gezielten Herbizidanwendungen und mechanischen Maßnahmen können Sie Schwarzen Nachtschatten in Sojabohnen effektiv bekämpfen und den Gesamtertrag der Kultur langfristig sichern.

Die angepassten Bekämpfungsstrategien für Mais, Zuckerrüben und Sojabohnen zeigen, wie wichtig es ist, die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen jeder Kultur zu berücksichtigen, um den Schwarzen Nachtschatten wirksam zu kontrollieren.

Bilder: Elwunshobiy / Shutterstock