Schusterpalme richtig pflegen: Standort, Gießen & mehr
Die Schusterpalme (Aspidistra elatior) ist eine robuste Zimmerpflanze, die auch ungünstige Lichtverhältnisse verträgt. Dieser Artikel informiert umfassend über die Merkmale, den besten Standort, die richtige Pflege und Vermehrung sowie häufige Krankheiten und Schädlinge.
Steckbrief
Wuchs
Die Schusterpalme, auch bekannt als Metzgerpalme oder Eisenpflanze, ist eine immergrüne, krautige Pflanze, die eine Höhe von bis zu 80 Zentimetern erreichen kann. Die Pflanze bildet keine Sprossachse oder Stamm aus; ihre langen, speerförmigen Blätter entspringen direkt aus einem stark verholzten, kriechenden Rhizom. Dieses Rhizom verleiht ihr ein charakteristisches, buschiges Aussehen.
In den ersten Jahren bildet die Schusterpalme nur wenige Blätter pro Jahr, wächst also sehr langsam. Dank ihres horstbildenden Wachstums bleibt sie kompakt und benötigt wenig Platz, was sie ideal für dunkle Ecken macht. Sie gedeiht sowohl in helleren als auch weniger lichtintensiven Bereichen.
Blätter
Die Blätter der Schusterpalme sind dunkelgrün, glänzend und ledrig. Sie wachsen an etwa 15 Zentimeter langen Stielen, die direkt aus dem Rhizom sprießen. In ihrer Form sind sie spitz zulaufend und elegant überhängend.
Einige Sorten der Schusterpalme zeigen besondere Blattmuster:
- Weiß oder gelb getupfte Blätter
- Gestreiftes Laub
- Weiß panaschierte Blätter (z. B. Sorte ‚Variegata‘)
- Weiß gefärbte Blattspitzen (z. B. Sorte ‚Asahi‘)
Diese dekorativen Muster machen die Schusterpalme zu einem beliebten Element in der Floristik, oft verwendet als Beiwerk in Blumensträußen oder Gestecken.
Blüte
Die Schusterpalme gehört zu den blühenden Pflanzen, zeigt ihre unscheinbaren Blüten als Zimmerpflanze jedoch nur selten. Diese kleinen, glockenförmigen Blüten erscheinen bodennah zwischen den Blattstielen und variieren in der Farbe zwischen cremefarben und rötlichbraun. Sie werden oft übersehen, da sie direkt über der Erdoberfläche wachsen und von Bodenlebewesen bestäubt werden.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Schusterpalme ist anpassungsfähig und robust. Sie gedeiht sowohl an helleren als auch an halbschattigen und schattigen Standorten. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da sie die Blätter verbrennen könnte. Besonders nach der Winterpause benötigt die Pflanze Schutz vor intensiver UV-Strahlung.
Pflanzen mit weiß gemusterten Blättern wie die Sorten ‚Variegata‘ und ‚Asahi‘ benötigen etwas mehr Licht, um ihre dekorative Färbung zu behalten. Ideale Temperaturen liegen im Sommer zwischen 13 °C und 21 °C, im Winter bei etwa 12 °C, jedoch nicht unter 10 °C.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Schusterpalme gedeiht am besten in einem durchlässigen, nährstoffarmen und sandigen Substrat. Handelsübliche Kübelpflanzenerde ist gut geeignet, sollte jedoch mit Sand oder Perlite durchmischt werden, um die Drainage zu verbessern. Eine Drainageschicht aus Blähton (6,00€ bei Amazon*) oder Tonscherben am Topfboden ist erforderlich, um Wurzelfäule zu verhindern. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht, wobei die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen sollte.
Schusterpalme pflegen
Die Schusterpalme ist für ihre Pflegeleichtigkeit bekannt und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit.
Gießen
Gießen Sie regelmäßig, aber mäßig. Lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben an der Oberfläche abtrocknen. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Verwenden Sie lauwarmes oder abgestandenes Wasser, um Kalkablagerungen zu vermeiden.
Düngen
Die Schusterpalme hat einen geringen Nährstoffbedarf. Während der Wachstumsperiode von April bis September reicht es, alle 14 Tage mit einer schwach dosierten Gabe Flüssigdünger für Grünpflanzen oder Palmen zu düngen. Alternativ kann zu Beginn der Wachstumsperiode Langzeitdünger verwendet werden. Im Winter sollte das Düngen eingestellt werden.
Umtopfen
Ein Umtopfen ist alle drei bis vier Jahre notwendig. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Wählen Sie einen Topf, der nur etwas größer ist als der vorherige, und pflanzen Sie die Schusterpalme genauso tief ein wie zuvor. Auch hier sollte eine Drainageschicht am Topfboden nicht fehlen.
Reinigung
Reinigen Sie die Blätter gelegentlich mit einem feuchten Tuch, um Staub zu entfernen und den Glanz zu bewahren. Alternativ können Sie die Pflanze leicht besprühen oder unter der Dusche abspülen, wobei der Topf abgedeckt werden sollte, um das Substrat nicht zu durchfeuchten.
Schusterpalme vermehren
Die Vermehrung der Schusterpalme erfolgt am einfachsten durch Teilung des Rhizoms im Frühjahr. Gehen Sie wie folgt vor:
- Heben Sie die Mutterpflanze vorsichtig aus dem Topf.
- Trennen Sie den Wurzelstock mit den Händen oder einem scharfen Messer in kleinere Teilstücke.
- Jedes Rhizomstück sollte mindestens zwei Blätter besitzen.
- Pflanzen Sie die abgetrennten Rhizomstücke in separate Töpfe oder mehrere zusammen in einen Topf.
- Gießen Sie die neuen Pflanzen gut an und stellen Sie sie an einen halbschattigen Platz.
In den ersten Wochen sollte die Temperatur bei etwa 15 °C liegen. Düngen Sie die Jungpflanzen zunächst nicht, damit die Wurzeln kräftig ausbilden können. Die Vermehrung über Samen ist in unseren Breiten kaum möglich, da die Pflanze selten blüht und Saatgut nicht gehandelt wird.
Sorten & Arten
Neben der klassischen Schusterpalme gibt es interessante Zuchtformen:
- ‚Variegata‘: Weiß panaschierte oder gestreifte Blätter
- ‚Asahi‘: Weiß gefärbte Blattspitzen
- ‚Lennon’s Song‘: Auffällige helle Mittelrippe
- ‚Milky Way‘: Weiß gesprenkeltes Laub
- ‚Snow Cap‘: Weiß getünchte Blattspitzen
- ‚Ginga Giant‘: Gelb gepunktete Blätter
Diese Sorten sind zwar dekorativ, im Handel jedoch nicht immer leicht zu finden.
Krankheiten & Schädlinge
Die Schusterpalme ist robust, kann jedoch gelegentlich von Schädlingen und Krankheiten betroffen sein. Häufige Schädlinge sind Schildläuse, Spinnmilben, Thripse sowie Woll- und Schmierläuse.
Regelmäßige Kontrolle und das Besprühen der Blätter mit Wasser helfen, einem Schädlingsbefall vorzubeugen. Im Falle eines Befalls:
- Spülen Sie die Pflanze gründlich unter der Dusche ab.
- Bei hartnäckigem Befall können Sie Schädlingsmittel aus dem Handel verwenden.
Spezifische Maßnahmen:
- Schildläuse und Spinnmilben: Betroffene Blätter mit Seifenwasser abwischen.
- Woll- und Schmierläuse: Ebenfalls mit Seifenwasser behandeln und gründlich abspülen.
Zu nasse Erde kann zu Wurzelfäule führen, was sich durch weiche und gelbe Blätter zeigt. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser abläuft und das Substrat zwischen den Wassergaben abtrocknet.
Häufig gestellte Fragen
Warum blüht meine Schusterpalme nicht?
Die Schusterpalme blüht nur selten, insbesondere wenn sie als Zimmerpflanze gehalten wird. Die Blüten sind unscheinbar und erscheinen direkt über der Erdoberfläche, was es leicht macht, sie zu übersehen. Die Pflanze muss zudem bestimmte Bedingungen wie ausreichend Licht und ideale Temperaturen über einen längeren Zeitraum hinweg haben, um zu blühen.
Was bedeutet es, wenn die Blätter meiner Schusterpalme gelb und weich werden?
Gelbe und weiche Blätter sind ein Zeichen dafür, dass die Schusterpalme zu viel Wasser bekommt. Dadurch kann es zu Wurzelfäule kommen. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser immer gut abläuft, und gießen Sie erst wieder, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist.
Die Blätter meiner Schusterpalme haben braune Spitzen – woran liegt das?
Braune Blattspitzen können mehrere Ursachen haben, darunter zu niedrige Luftfeuchtigkeit oder zu viel direkte Sonneneinstrahlung. Prüfen Sie den Standort der Pflanze und stellen Sie sicher, dass sie vor intensiver Sonne geschützt ist. Besprühen Sie die Blätter gelegentlich mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Kann ich die Schusterpalme im Freien überwintern?
Die Schusterpalme ist nicht winterhart und verträgt keine Temperaturen unter 10 °C. Daher sollte sie in der kalten Jahreszeit im Haus an einem kühlen, aber frostfreien Ort bei idealerweise um die 12 °C überwintern. Im Sommer kann sie allerdings an einem geschützten, absonnigen Platz im Freien stehen.