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Rosen propfen: Professionelle Anleitung für Hobbygärtner

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Rosen lassen sich selbst durch einen Hobbygärtner gut vermehren – vorausgesetzt natürlich, dieser geht mit ein wenig Geschick und dem nötigen Fachwissen an die Sache heran. Die meisten Edelrosen lassen sich dabei nicht wurzelecht über Stecklinge vermehren, sondern sollten veredelt werden. Der Grund hierfür ist meist, dass die edlen Blumen im Gegensatz zur verwendeten Unterlage (meist handelt es sich um Wildrosen) nur über schlechte Wuchseigenschaften verfügen, für ein bestimmtes Klima abgehärtet oder für bestimmte Bodenverhältnisse angepasst werden sollen.

Rosen veredeln
Beim Propfen von Rosen ist darauf zu achten, dass Unterlage und Zweigstück kräftig und gesund sind
AUF EINEN BLICK
Wie vermehrt man Rosen durch Pfropfen?
Um Rosen durch Pfropfen zu vermehren, wählen Sie eine gesunde Wildrose als Unterlage, schneiden einen Steckling von der Edelrose, entfernen alle Blätter und Blüten und schneiden eine Knospe aus. Setzen Sie den Pfropfen in einen flachen Gegenschnitt der Unterlage ein und verbinden Sie beide Teile sorgfältig (z. B. mit einem Gummiband).

Was ist der Unterschied zwischen Pfropfen und Okulieren?

In der Regel werden Rosen durch das so genannte Okulieren veredelt. Dabei wird lediglich ein einzelnes Auge aus der zu veredelnden Rose herausgeschnitten und in die Unterlagen verpflanzt. Beim Pfropfen dagegen erfolgt die Verpflanzung eines ganzen Triebes, wobei dieser natürlich zuvor von sämtlichen Blättern und Blüten befreit wurde. Hierfür gibt es verschiedene Techniken, von denen wir Ihnen eine besonders Erfolg versprechende näherbringen wollen.

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Zunächst einmal wählen Sie eine geeignete Unterlage aus, wofür vor allem gesunde und robuste Wildrosenarten mit langen und stabilen Wurzeln in Frage kommen. Diese Unterlage wird stark zurückgeschnitten.

  • Schneiden Sie nun einen Steckling von der zu vermehrenden Edelrose.
  • Dieser mehrere Knospen aufweisen.
  • Stellen Sie den Steckling für mehrere Stunden ins Wasser.
  • Wählen Sie nun eine Knospe aus und schneiden Sie knapp darüber tief in das Holz ein.
  • Führen Sie die Klinge nun hinter der Knospe nach unten,
  • wobei ein etwa zwei bis drei Zentimeter langes Teilstück entsteht.
  • Dieses trennen Sie vorsichtig vom Steckling ab.
  • Nun führen Sie an der Unterlage einen flachen Gegenschnitt aus,
  • wobei Sie nur die Rinde des Holzes aufschneiden.
  • Schneiden Sie auch hier ein „T“, d. h. einen vertikalen und einen horizontalen Schnitt.
  • Diese sollten etwa so lang sein wie der ausgeschnittene Teil der Edelrose.
  • Setzen Sie nun den Pfropfen in den entstandenen Schlitz,
  • die Knospe sollte nach oben und nach außen zeigen.
  • Verbinden Sie die Veredelung sorgfältig (z. B. mit einem speziellen Gummiband für Veredelungen).

Wenn alles gut gegangen ist, verheilt die Stelle innerhalb weniger Tage. Damit dies gelingt, müssen Sie jedoch sehr sorgfältig arbeiten und vor allem sauberes sowie scharfes Werkzeug verwenden. Ideal sind, neben einer Gartenschere (9,00€ bei Amazon*), beispielsweise Rasierklingen.

Tipp

Rosen sollten immer im Sommer veredelt werden, da dann die Chance eines Anwachsens am größten ist. Führen Sie die Maßnahme zudem möglichst am späten Nachmittag aus, damit die behandelte Pflanze nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt ist, sondern sich stattdessen über Nacht erholen kann.