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Rosen okulieren: Die beste Methode zur Veredelung?

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Edelrosen blühen besonders schön, weisen aber oft weniger gern gesehene Eigenschaften auf. So sind ihre Wurzeln schwach, das Wachstum eher mäßig und die Anfälligkeit für Krankheiten, Frost bzw. wenig optimale Standortbedingungen hoch. Aus diesem Grund werden solche Rosensorten häufig auf robustere Wildrosen veredelt, wofür als Methode in der Regel das so genannte Okulieren angewandt wird.

Rosen veredeln
Für die Veredelung sollte ein gesunder, gut gewachsener junger Zweig ausgewählt werden
AUF EINEN BLICK
Wie und wann okuliert man Rosen richtig?
Rosen okulieren erfolgt im Sommer, idealerweise im Juni. Dabei werden Augen einer Edelrose auf eine robuste Wildrose veredelt. Wichtig ist sauberes und scharfes Werkzeug, sowie eine sorgfältige Arbeitsweise, um Infektionen zu vermeiden.

Weitergabe von selbst veredelten Rosen ist nicht erlaubt

Das Okulieren wird jedoch nicht nur angewandt, um Edelrosen robustere Eigenschaften zu verleihen und diese im gewünschten Ausmaß zu vermehren, sondern auch beim Züchten neuer Rosensorten. Allerdings sollte Ihnen bewusst sein, dass selbst veredelte Rosen nicht weitergegeben werden dürfen! Auf vielen Sorten liegt ein Sortenschutz – ähnlich dem Urheberrecht – so dass die Zucht und der Vertrieb dieser Sorten dem eigentlichen Züchter vorbehalten bleibt. Sollten Sie sich nicht daran halten, machen Sie sich strafbar und können dafür zur Verantwortung gezogen werden.

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Unbedingt scharfes und sauberes Werkzeug verwenden

Außerdem ist das Veredeln nur dann erfolgreich, wenn Sie nicht nur sorgfältig arbeiten, sondern auch sauberes und scharfes Werkzeug verwenden – schließlich wollen Sie ja keine Krankheitskeime in die offenen Wunden hineintragen. Dazu gehört auch, diese Arbeit nur mit sauberen Händen bzw. sogar mit Einmalhandschuhen durchzuführen. Außerdem wäre es sinnvoll, sich fürs Okulieren ein spezielles Okuliermesser (12,00€ bei Amazon*) zu besorgen, zumindest, wenn Sie dies häufiger machen wollen. Ansonsten schafft auch eine Rasierklinge Abhilfe.

Rosen okulieren – So wird’s gemacht

Rosen sollten im Sommer veredelt werden, wobei sich insbesondere der Monat Juni eignet. Dann steht die Rose in vollem Saft und die Chancen, dass die beiden Teilstücke zusammenwachsen ist besonders hoch.

  • Wählen Sie eine geeignete, robuste und gesunde Wildrose mit starken Wurzeln. Dies ist die Unterlage.
  • Schneiden Sie diese stark zurück.
  • Schneiden Sie nun einen frischen Zweig von der zu vermehrenden Edelrose.
  • Diese sollte eine verblühte Blüte besitzen sowie mindestens fünf Blätter besitzen.
  • Entfernen Sie sämtliche Blätter so, dass der Blattstielansatz stehen bleibt.
  • Auch die Blüte sowie die Stacheln sollten entfernt werden.
  • Die benötigten Augen befinden sich oberhalb der Blattstielansätze.
  • Entfernen Sie zunächst die grüne, dünne Haut darüber
  • und schneiden Sie ein Auge mit Hilfe eines Okuliermessers heraus.
  • Säubern Sie nun die entsprechende Stelle an der Unterlage
  • und schneiden Sie einen T-förmigen Schnitt in die Rosenhaut hinein.
  • Schieben Sie das Auge dort hinein und schneiden Sie überstehende Pflanzenteile ab.
  • Fixieren Sie die Stelle mit Bast oder mit einem speziellen Veredelungsgummi.

Die veredelte Stelle sollte niemals mit den Fingern berührt werden, um keine Infektionen in die offene Wunde hineinzutragen.

Tipp

Sobald sich erste Triebe zeigen, achten Sie darauf, wo diese austreiben: Unterhalb der Veredelungsstelle handelt es sich immer um Triebe der Unterlage, die entfernt werden müssen. Ein Trieb der Veredelung sollte auf drei Augen zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze zur Verzweigung angeregt wird.