Weitergabe von selbst veredelten Rosen ist nicht erlaubt
Das Okulieren wird jedoch nicht nur angewandt, um Edelrosen robustere Eigenschaften zu verleihen und diese im gewünschten Ausmaß zu vermehren, sondern auch beim Züchten neuer Rosensorten. Allerdings sollte Ihnen bewusst sein, dass selbst veredelte Rosen nicht weitergegeben werden dürfen! Auf vielen Sorten liegt ein Sortenschutz – ähnlich dem Urheberrecht – so dass die Zucht und der Vertrieb dieser Sorten dem eigentlichen Züchter vorbehalten bleibt. Sollten Sie sich nicht daran halten, machen Sie sich strafbar und können dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Unbedingt scharfes und sauberes Werkzeug verwenden
Außerdem ist das Veredeln nur dann erfolgreich, wenn Sie nicht nur sorgfältig arbeiten, sondern auch sauberes und scharfes Werkzeug verwenden – schließlich wollen Sie ja keine Krankheitskeime in die offenen Wunden hineintragen. Dazu gehört auch, diese Arbeit nur mit sauberen Händen bzw. sogar mit Einmalhandschuhen durchzuführen. Außerdem wäre es sinnvoll, sich fürs Okulieren ein spezielles Okuliermesser (12,00€ bei Amazon*) zu besorgen, zumindest, wenn Sie dies häufiger machen wollen. Ansonsten schafft auch eine Rasierklinge Abhilfe.
Rosen okulieren – So wird’s gemacht
Rosen sollten im Sommer veredelt werden, wobei sich insbesondere der Monat Juni eignet. Dann steht die Rose in vollem Saft und die Chancen, dass die beiden Teilstücke zusammenwachsen ist besonders hoch.
- Wählen Sie eine geeignete, robuste und gesunde Wildrose mit starken Wurzeln. Dies ist die Unterlage.
- Schneiden Sie diese stark zurück.
- Schneiden Sie nun einen frischen Zweig von der zu vermehrenden Edelrose.
- Diese sollte eine verblühte Blüte besitzen sowie mindestens fünf Blätter besitzen.
- Entfernen Sie sämtliche Blätter so, dass der Blattstielansatz stehen bleibt.
- Auch die Blüte sowie die Stacheln sollten entfernt werden.
- Die benötigten Augen befinden sich oberhalb der Blattstielansätze.
- Entfernen Sie zunächst die grüne, dünne Haut darüber
- und schneiden Sie ein Auge mit Hilfe eines Okuliermessers heraus.
- Säubern Sie nun die entsprechende Stelle an der Unterlage
- und schneiden Sie einen T-förmigen Schnitt in die Rosenhaut hinein.
- Schieben Sie das Auge dort hinein und schneiden Sie überstehende Pflanzenteile ab.
- Fixieren Sie die Stelle mit Bast oder mit einem speziellen Veredelungsgummi.
Die veredelte Stelle sollte niemals mit den Fingern berührt werden, um keine Infektionen in die offene Wunde hineinzutragen.
Tipp
Sobald sich erste Triebe zeigen, achten Sie darauf, wo diese austreiben: Unterhalb der Veredelungsstelle handelt es sich immer um Triebe der Unterlage, die entfernt werden müssen. Ein Trieb der Veredelung sollte auf drei Augen zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze zur Verzweigung angeregt wird.