Palmen

Palmenvermehrung: Schritt für Schritt zum neuen Exemplar

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Palmen verströmen mediterranes Flair und sind, bedingt durch ihren interessanten Wuchs und die Artenvielfalt, ausgesprochen beliebe Zimmerpflanzen. Besitzt man ein besonders schönes oder rares Exemplar, so kommt häufig der Wunsch auf, dieses auch zu vermehren. Je nach Art gelingt das sogar relativ gut.

Palmen selber ziehen
Je nach Palmenart kann über Stecklinge oder Samen vermehrt werden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Palmen vermehren?
Um Palmen zu vermehren, können Sie entweder Samen oder Seitensprosse verwenden. Bei der Samenvermehrung müssen Sie die Samen einweichen, in schädlingsfreies Substrat einpflanzen und täglich lüften. Bei der Vermehrung durch Seitensprosse trennen Sie diese vorsichtig ab, sobald sie vier eigene Wedel haben und setzen sie in Palmenerde ein.

Nachzucht durch Samen

Ob der Versuch von Erfolg gekrönt ist, ist stark abhängig von der Palmenart. Manche Palmen keinem recht schnell, andere jedoch brauchen bis zu einem Jahr, bis sich aus dem Samenkorn ein neues Pflänzchen entwickelt.

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Sie benötigen für den Versuch neben ein wenig Geduld:

  • Palmensamen, die Sie beim Palmenzüchter oder im Fachhandel erhalten.
  • Ein mit Anzuchterde gefülltes Gefäß.
  • Einen warmen, hellen Platz auf der Fensterbank.

Gehen Sie dann folgendermaßen vor:

  • Samen einige Tage in Wasser einweichen.
  • Wegen der langen Keimzeit in garantiert schädlingsfreies Substrat wie Perlite oder Koko-Hum setzen.
  • Die sehr großen Kokosnüsse mit den drei Keimaustrittspunkten nach unten in einen großen Topf geben, sodass die obere Hälfte aus dem Substrat ragt.
  • Über den Pflanztopf eine durchsichtige Plastiktüte stülpen.
  • Gut feucht halten und täglich lüften, um Schimmel und Fäulnis vorzubeugen.
  • An einen sehr warmen Platz stellen. In kühleren Regionen gedeihende Palmen keimen auch bei Zimmertemperatur, tropische Arten hingegen benötigen deutlich wärmere Temperaturen.

Palmen durch Seitensprosse vermehren

Dies klappt nur bei sehr wenigen Arten und zwar jenen, die seitliche Sprosse bilden. Haben diese vier eigene Wedel, so können Sie diese im Frühjahr mit einem scharfen Messer abtrennen und in einen kleinen, mit Palmenerde gefüllten, Topf einsetzen.

Decken Sie die Ableger mit einer Plastiktüte ab, um ein Gewächshausklima zu erzeugen, und stellen Sie die kleine Palme an einen hellen, warmen aber keinesfalls vollsonnigen Platz. Die optimale Temperatur liegt bei etwa 22 Grad. Täglich lüften nicht vergessen.

Sobald die kleine Palme einen weiteren Wedel treibt wissen Sie, dass Ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt waren. Es haben sich Wurzeln gebildet und die Plastiktüte kann abgenommen werden.

Palmen teilen

Sehr viele Zimmer- und Gartenpflanzen lassen sich mit dieser Methode vermehren. Leider ist dies bei Palmen nicht so, da aus dem Wurzelballen nur ein Haupttrieb herauswächst. Oberhalb des Stammes, der durch die abgestorbenen und abgefallenen Blätter gebildet wird, befindet sich das Palmenherz mit den schopfartig wachsenden Fächer- oder Fiederblättern, die den Pflanzen ihr charakteristisches Aussehen verleihen.

Auch Steckling lassen sich von der Palme nicht schneiden und der Versuche das Gewächs auf diese Weise zu vermehren ist leider sinnlos.

Tipp

Samen können Sie auch selbst als Palmenfrüchten gewinnen, beispielsweise aus zum Verzehr angebotenen Datteln. Eine weitere gute Möglichkeit an Samen zu kommen bietet sich im Urlaub. Sammeln Sie herabgefallene Früchte und entnehmen Sie diesen die Samen, die Sie zu Hause in Erde einsetzen.