Palmen

Palme vermehren: Ableger nutzen oder doch Samen?

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Viele Palmenarten lassen sich nur durch Samen vermehren. Dies erweist sich in der Praxis als recht langwierig und ist nicht immer erfolgversprechend. Einige Sorten bilden jedoch auch Schösslinge, die bedeutend rascher zu prächtigen Pflanzen heranwachsen.

Palme Kindel
Echte Palmen werden über Kindel vermehrt, "unechte" lassen sich auch über Ableger vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie vermehre ich Palmen über Ableger?
Um Palmen als Ableger zu vermehren, wählen Sie Seitentriebe (Kindel) mit kleinen Wurzeln und mindestens vier Wedeln. Im Frühjahr abtrennen, Schnittfläche abtrocknen lassen und in passendem Substrat einpflanzen. An hellen, warmen Orten bei 20-23°C regelmäßig gießen und nach sechs Monaten düngen.

Von Palmen können Sie keine Ableger schneiden

Im deutschen Sprachgebrauch werden einige Zimmerpflanzen Palmen genannt, so beispielsweise die Yucca, die gar keine „echten“ Palmen sind. Durch den Aufbau der Palmengewächse lassen sich nur die Seitentriebe, die im Fachjargon als Kindel bezeichnet werden, abtrennen und für die Nachzucht verwenden.

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Damit dies gelingt ist es wichtig, dass die Setzlinge bereits kleine Wurzeln und mindestens vier Wedel gebildet haben.

Wann dürfen Stecklinge geschnitten werden?

Der ideale Zeitpunkt für das Schneiden von Setzlingen ist das Frühjahr. Die Jungpflanzen haben dann bis zum Winter ausreichend Zeit, um kräftige Wurzeln und weitere Blätter auszubilden.

Vorgehensweise

Damit die Palme keinen Schaden nimmt, sollten Sie folgende Punkte unbedingt beachten:

  • Stets sehr scharfes Schnittwerkzeug verwenden.
  • Geeignet ist eine Gartenschere (10,00€ bei Amazon*) oder ein Messer, eventuell mit Zahnung.
  • Werkzeug desinfizieren, damit keine Krankheitserreger über die offene Schnittstelle eindringen können.

Anders als bei vielen Pflanzen dürfen die Stecklinge zur Wurzelbildung keinesfalls in Wasser gestellt werden. Sie würden sofort faulen und eingehen.

Das Einsetzen

Lassen Sie die Setzlinge so lange liegen, bis die Schnittfläche abgetrocknet ist. Erst dann werden diese in ein geeignetes Substrat eingepflanzt. Ideal ist eine Erde die:

  • Den sich neu bildenden Wurzeln ausreichend Stabilität gibt.
  • Die kleinen Setzlinge mit Nährstoffen versorgt.
  • Andererseits auch keinen zu hohen Nährstoffgehalt hat.
  • Für gute Belüftung des Wurzelwerks sorgt.

Welche Zusammensetzung die Erde haben sollte, ist abhängig vom natürlichen Stand- und Wuchsort der Gewächse. Palmen aus Wüstenregionen bevorzugen trockene und sandige Untergründe während jene, die in tropischen Wäldern gedeihen, eher schwere Böden mögen. Eines ist allen Palmengewächsen gemein: Sie reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Bringen Sie deshalb in den Topf, in den Sie das Kindel einsetzen, eine Dränageschicht aus Blähton ein.

Die Pflege der kleinen Palme

Stellen Sie den Steckling an einen hellen, warmen und nicht zu sonnigen Ort. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20 und 23 Grad.

Sehr wichtig ist es, die Palme regelmäßig zu gießen. Nicht nur ein Zuviel an Wasser, sondern auch dauerhafte Trockenheit hemmt die Wurzelbildung und kann dazu führen, dass die Nachzucht eingeht.

Gegossen wird immer dann, wenn sich die oberen Zentimeter der Erde trocken anfühlen. An heißen Tagen und bei sandigen Substraten kann es notwendig sein, den Setzling täglich zu gießen. Um Wurzelfäule zu vermeiden, die sich im Untersetzer sammelnde, überschüssige Flüssigkeit unbedingt wegschütten.

Tipp

Beginnen Sie erst nach sechs Monaten mit der Düngung der Jungpflanze. Da die Palme noch sehr klein ist, genügt die hälftige Dosierung eines handelsüblichen Palmendüngers.