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Orchideen richtig düngen: Steigere Wachstum und Blütenpracht

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Orchideen benötigen in Topfkultur eine besondere Nährstoffversorgung. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung von Düngung, die optimale Zusammensetzung sowie die richtige Anwendung für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blütenpracht.

Orchidee Dünger
Die richtige Menge Dünger belohnt die Orchidee mit Blütenreichtum

Warum Orchideen Dünger benötigen

Orchideen zählen zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und begeistern mit üppigen Blüten und kräftigem Laub. In ihrer natürlichen Umgebung als Epiphyten auf Bäumen nehmen sie Nährstoffe aus Regenwasser, Nebel und zerfallendem organischem Material auf. Diese kontinuierliche, aber niedrige Nährstoffzufuhr versorgt sie mit den notwendigen Mineralien und Spurenelementen.

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In der Topfkultur gestaltet sich die Nährstoffaufnahme jedoch schwieriger. Orchideen wachsen üblicherweise nicht in Erde, sondern in einem speziellen, grobkörnigen Substrat aus Materialien wie Rindenstücken, Kokosfasern oder Torfmoos. Dieses Substrat bietet zwar gute Belüftung und Halt für die Wurzeln, ist jedoch arm an Nährstoffen. Leitungswasser allein reicht meist nicht aus, um den Bedarf der Pflanzen zu decken.

Daher ist eine zusätzliche Versorgung mit Dünger notwendig. Nur so erhalten Orchideen ausreichend Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Spurenelemente für ihr Wachstum und die Blütenbildung. Ohne regelmäßige Düngung können Mangelerscheinungen wie gelbe Blätter, schlaffe Blüten oder vermindertes Wachstum auftreten.

Um eine üppige Blüte und ein gesundes Pflanzenwachstum zu gewährleisten, sollten Orchideen regelmäßig mit einem speziell formulierten, wasserlöslichen Orchideendünger versorgt werden. Orientieren Sie sich dabei an den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen und passen Sie die Düngung an die Wachstumsphasen und Ruhezeiten an.

Die Wachstumsphase von Orchideen

Die Wachstumsphase von Orchideen erstreckt sich meist vom Frühjahr bis in den Spätsommer. In dieser Zeit entwickeln Orchideen neue Blätter, Triebe und Wurzeln und erneuern gegebenenfalls ihre Blüten. Während dieser aktiven Wachstumsphase ist der Nährstoffbedarf besonders hoch, wodurch eine regelmäßige Düngung unerlässlich wird.

Die meisten Orchideenarten, darunter die weit verbreitete Gattung Phalaenopsis, treten etwa im April in die Wachstumsphase ein, die bis in den Herbst andauern kann. Es empfiehlt sich, die Düngungsintervalle an die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Orchideen anzupassen. Eine Düngung alle zwei Wochen mit einem speziellen Orchideendünger ist während dieser Phase meist ausreichend. Einige Arten können aufgrund ihres Substrats oder ihres hohen Nährstoffbedarfs sogar wöchentlich eine Nährstoffzufuhr benötigen.

Die Wachstumsphase unterscheidet sich deutlich von der anschließenden Ruhephase, die meist in den Wintermonaten auftritt. In dieser Zeit verlangsamt sich das Wachstum, und Orchideen benötigen weniger Nährstoffe. Auf Düngemaßnahmen sollte daher verzichtet und die Bewässerung reduziert werden, um Wurzelschäden zu vermeiden.

Durch genaue Beobachtung der Pflanzen können Sie das Einsetzen und Ende der Wachstumsphase erkennen. Anzeichen wie neue Triebe und Blätter sowie vermehrte Wurzelbildung sind Indikatoren dafür, dass die Düngung beginnen kann, um das optimale Wachstum zu fördern.

Der richtige Zeitpunkt zum Düngen

Die optimale Düngung Ihrer Orchideen orientiert sich an den Wachstums- und Ruhephasen der Pflanzen. Hauptsächlich sollten Orchideen während ihrer Wachstumsphase gedüngt werden, die normalerweise von März bis Oktober dauert.

Beginnen Sie zu düngen, sobald Ihre Orchideen neue Triebe, Blätter oder Wurzeln entwickeln. Die Düngung etwa alle 14 Tage zu Beginn der Wachstumsphase unterstützt die Pflanzen dabei, kräftig zu wachsen und reichlich Blüten zu entwickeln. Verwenden Sie einen speziellen Orchideendünger, der die richtigen Nährstoffe in der optimalen Konzentration enthält.

Während der Ruhephase im Spätherbst und Winter sollten Sie auf das Düngen verzichten, da die Pflanzen weniger Nährstoffe benötigen. Durch das Aussetzen der Düngung vermeiden Sie das Risiko einer Überdüngung, die das Wurzelwerk schädigen kann.

Beachten Sie, dass umgetopfte oder frisch gekaufte Orchideen in den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Umtopfen keinen Dünger benötigen, da viele Substrate vorgedüngt sind.

Richtlinien für die Düngung:

  • Ab März düngen, sobald neue Wachstumszeichen sichtbar sind.
  • Alle 14 Tage mit einem speziellen Orchideendünger düngen.
  • Im Winter und in der Ruhephase die Düngung einstellen.

Die Häufigkeit der Düngung

Die Häufigkeit der Düngung von Orchideen hängt von der Art der Orchidee, dem verwendeten Substrat und der jeweiligen Wachstumsphase ab. Während der Wachstumsphase, die meist vom Frühjahr bis in den Herbst dauert, benötigen Orchideen regelmäßige, aber sparsame Düngegaben.

Richtlinien zur Düngung

In der Wachstumsphase: Düngen Sie Ihre Orchideen alle zwei Wochen, indem Sie das Tauchwasser mit einem speziellen Orchideendünger anreichern.

In der Ruhephase: Während der Ruhephase im Winter sollten Sie die Düngung einstellen, da die Pflanzen in dieser Zeit weniger Nährstoffe benötigen.

Individuelle Anpassungen

Einige schnell wachsende Orchideenarten oder solche, die in grobem Substrat wachsen, können eine wöchentliche Düngung benötigen. Empfindliche, epiphytische Orchideen, die auf Bäumen wachsen, reagieren oft empfindlicher auf Überdüngung, weshalb eine besonders vorsichtige Dosierung erforderlich ist.

Besondere Hinweise

Verwenden Sie stets einen speziellen Orchideendünger, um die Nährstoffverteilung zu optimieren. Überdosierung führt schnell zu Schäden wie Salzablagerungen und Wurzelverbrennungen. Die Hälfte der empfohlenen Düngermenge kann oft ausreichend sein. Nach dem Umtopfen sollten Sie in den ersten vier bis sechs Wochen keinen Dünger verwenden, da viele Substrate bereits vorgedüngt sind.

Durch genaue Beobachtung Ihrer Pflanzen können Sie die Düngung individuell anpassen. Eine regelmäßige und vorsichtige Düngung fördert ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte der Orchideen.

Die Wahl des richtigen Düngers

Die Auswahl des richtigen Düngers ist entscheidend für die Pflege von Orchideen. Sie benötigen einen speziellen Dünger, der auf ihre besonderen Nährstoffanforderungen abgestimmt ist. Handelsübliche Blühpflanzendünger sind meist zu hoch dosiert und können die empfindlichen Wurzeln schädigen. Ein spezieller Orchideendünger bietet das optimale Gleichgewicht zwischen Stickstoff, Phosphor und Kalium.

Mineralische versus organische Dünger

Mineralische Dünger sind einfacher zu dosieren und enthalten die Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form. Achten Sie darauf, die Dosierungsvorgaben des Herstellers einzuhalten oder leicht zu unterschreiten, um einer Überdüngung vorzubeugen.

Organische Dünger sind nachhaltiger, aber weniger ideal für Orchideen, da die Nährstoffe erst durch Mikroorganismen im Substrat freigesetzt werden müssen. In dem luftigen, grobkörnigen Orchideensubstrat ist dies ineffizient.

Flüssigdünger und deren Vorteile

Flüssigdünger bieten eine gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe und lassen sich exakt dosieren. Sie werden dem Tauchwasser hinzugefügt, was eine direkte und effiziente Aufnahme der Nährstoffe durch die Wurzeln ermöglicht. Dies ist besonders vorteilhaft, da das grobkörnige Substrat weniger Möglichkeiten zur Nährstoffspeicherung bietet.

Tipps zur Düngerauswahl

Verwenden Sie immer einen speziellen Orchideendünger, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen. Mineralische Flüssigdünger sind besonders geeignet, da sie eine schnelle Verfügbarkeit der Nährstoffe gewährleisten. Bei Unsicherheit können Sie einen mineralischen Flüssigdünger regelmäßig und in kleiner Dosierung verwenden.

Durch die Wahl eines geeigneten Düngers stellen Sie sicher, dass Ihre Orchideen die notwendigen Nährstoffe in optimaler Menge und Zusammensetzung erhalten und somit gesund und reich blühend gedeihen.

Flüssigdünger versus Düngestäbchen

Bei der Wahl des Düngers für Orchideen stehen Ihnen Flüssigdünger oder Düngestäbchen zur Verfügung. Beide Formen haben ihre eigenen Vorzüge, doch flüssige Dünger sind für Orchideen meist die bessere Wahl.

Vorteile von Flüssigdünger

Flüssigdünger ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe, da er dem Gieß- oder Tauchwasser beigemischt wird. Dies ist besonders wichtig für Orchideen, die in grobkörnigen Substraten wachsen. Die Düngerkonzentration lässt sich leicht anpassen, um den spezifischen Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden. Eine direkte Verfügbarkeit der Nährstoffe ist ebenfalls gewährleistet.

Nachteile von Düngestäbchen

In grobkörnigem Substrat lösen sich Düngestäbchen schlecht auf, was eine ungleichmäßige Nährstoffverteilung zur Folge hat. Die hohe Konzentration der Nährstoffe in der Nähe des Stäbchens kann den empfindlichen Wurzeln schaden. Zudem besteht das Risiko einer kontinuierlichen Nährstoffanreicherung, die für die Wurzeln schädlich sein kann.

Flüssigdünger sind besonders geeignet für Orchideen, da sie eine gleichmäßige Nährstoffverteilung und eine leichte Dosierbarkeit bieten. Düngestäbchen hingegen führen zu einer ungleichmäßigen Nährstoffverteilung und bergen ein höheres Risiko für Wurzelschäden. Daher sollten Sie bei der Pflege von Orchideen auf Flüssigdünger zurückgreifen, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Orchideen richtig düngen: Die Tauchmethode

Die Tauchmethode bietet Orchideen eine effiziente Möglichkeit, Wasser und Nährstoffe gleichmäßig aufzunehmen. Dabei wird die Orchidee mitsamt ihrem Pflanztopf in ein Gefäß mit Wasser getaucht. Verwenden Sie dafür kalkarmes, lauwarmes Wasser.

  1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass das Substrat der Orchidee leicht feucht ist, bevor Sie die Pflanze düngen.
  2. Düngemischung herstellen: Mischen Sie den Orchideendünger gemäß den Herstellerangaben in das Tauchwasser und rühren Sie die Lösung gut um.
  3. Tauchen: Tauchen Sie den Pflanztopf so in das Wasser, dass das Substrat vollständig benetzt wird. Lassen Sie die Pflanze etwa 5 bis 10 Minuten im Wasser stehen, bis sich die Wurzeln vollgesogen haben.
  4. Abtropfen lassen: Nehmen Sie die Orchidee aus dem Tauchbad und lassen Sie sie gut abtropfen. Stellen Sie sicher, dass kein überschüssiges Wasser im Übertopf verbleibt, um Staunässe zu vermeiden.
  5. Nachsorge: Überschüssiges Wasser im Übertopf sollten Sie eine Stunde nach dem Tauchen entfernen. Schützen Sie besonders wurzelnackt kultivierte Orchideen danach vor direkter Sonneneinstrahlung.

Durch das regelmäßige Tauchbad alle zwei Wochen während der Wachstumsphase stellen Sie sicher, dass Ihre Orchideen optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Befolgen Sie diese Schritte und berücksichtigen Sie die spezifischen Anforderungen Ihrer Orchideenarten, um ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte zu fördern.

Anzeichen für Düngefehler

Eine falsche Düngung kann Orchideen erheblich schaden. Sowohl Unter- als auch Überdüngung zeigen spezifische Symptome, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollten.

Anzeichen für Nährstoffmangel

Wenn Ihre Orchidee nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, äußert sich dies in verschiedenen Mangelerscheinungen:

  • Gelbe Blätter: Ein typisches Zeichen für Stickstoffmangel.
  • Helle Blattfarbe: Deutet häufig auf Magnesiummangel hin.
  • Rote Blattunterseiten: Phosphatmangel kann die Ursache sein.
  • Vermindertes Wachstum und keine Neuverzweigungen: Weist auf einen allgemeinen Nährstoffmangel hin.

Anzeichen für Überdüngung

Übermäßiges Düngen führt oft zu Salzablagerungen und weiteren Schäden:

  • Weiße Kristalle auf den Wurzeln und Substrat: Hinweis auf Übersalzung – gießen Sie die Pflanze gründlich mit klarem Wasser.
  • Dunkelgrüne, aber wenig wachsende Blätter: Reduzieren Sie die Düngermenge und spülen Sie das Substrat gründlich.
  • Verbrannte Luftwurzeln: Deuten auf eine zu hohe Düngerkonzentration hin.
  • Faule Wurzeln und vertrocknete Blattspitzen: Wurzelschäden durch Überdüngung – regelmäßiges Spülen des Substrats mit klarem Wasser ist notwendig.

Achten Sie darauf, die Düngung an den individuellen Bedarf Ihrer Orchidee anzupassen und die empfohlenen Dosierungsvorgaben nicht zu überschreiten. Wechseln Sie wöchentlich zwischen gedüngtem Wasser und klarem Regenwasser, um überschüssige Salze regelmäßig abzuwaschen und die Pflanze gesund zu halten.

Bilder: cynoclub / iStockphoto