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Orchideen düngen: So blühen sie richtig auf

Orchideen benötigen eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Nährstoffversorgung, um ihre volle Pracht zu entfalten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Orchideendüngung, von der Wahl des richtigen Düngers bis hin zur Vermeidung häufiger Fehler.

Warum Orchideen Dünger benötigen

Orchideen sind beeindruckende Exoten, deren Blütenpracht stark von der richtigen Nährstoffversorgung abhängt. In ihrem natürlichen Habitat, den tropischen Wäldern, beziehen sie Nährstoffe durch Regenwasser und organische Substanzen, die in geringen Mengen, aber konstant zur Verfügung stehen. Dies ist für ihr Wachstum und ihre Blühfreudigkeit wesentlich.

In der Zimmerkultur dagegen leiden Orchideen oft an Nährstoffmangel. Das grobe Orchideensubstrat speichert kaum Nährstoffe, was zu gelben Blättern, geringerer Blütenbildung und schwachem Wachstum führen kann. Eine regelmäßige und sorgfältig dosierte Düngung mit speziellen Orchideendüngern ist daher unerlässlich. Diese Dünger sind auf die speziellen Bedürfnisse der Orchideen abgestimmt und gewährleisten eine kontinuierliche Nährstoffversorgung in niedrigen Konzentrationen, was die Gesundheit und Vitalität der Pflanzen fördert.

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Die Wachstumsphase von Orchideen

Orchideen durchlaufen im Jahr unterschiedliche Wachstumsphasen. Die Hauptwachstumsphase liegt gewöhnlich im Frühling und Sommer, in der sie neue Blätter, Triebe und Wurzeln entwickeln. In dieser Zeit sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Höhere Temperaturen: Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
  • Gutes Licht: Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist perfekt.
  • Erhöhte Luftfeuchtigkeit: Besprühen Sie die Luftwurzeln täglich und erhöhen Sie die Umgebungsfeuchtigkeit, etwa durch Blähton im Übertopf.

Mit Beginn der Wachstumsphase sollten Sie auch die Düngung intensivieren. Eine geeignete Methode hierfür ist die Tauchmethode, bei der Orchideen alle zwei Wochen in eine mit Flüssigdünger angereicherte Wasserlösung getaucht werden.

Einige Orchideengattungen, wie Paphiopedilum und Odontoglossum, haben zusätzlich im Herbst eine aktive Wachstumsphase. In dieser Phase entwickeln sie neue Triebe und Wurzeln, was die Pflanze auf die Blühphase im nächsten Jahr vorbereitet. Auch hier sind höhere Temperaturen und zusätzliches Licht förderlich.

In der anschließenden Ruhephase, meist im Winter, benötigen Orchideen deutlich weniger Nährstoffe. Reduzieren Sie in dieser Zeit die Düngung oder pausieren Sie sie ganz, um Wurzelschäden durch Nährstoffanreicherung im Substrat zu vermeiden. Halten Sie die Pflanzen kühler und heller und verringern Sie die Wassermenge.

Der richtige Zeitpunkt zum Düngen

Der optimale Zeitpunkt für die Düngung Ihrer Orchideen beginnt im Frühjahr mit dem Wachstum neuer Blätter und Triebe. Düngen Sie während der Wachstumsphase etwa alle zwei Wochen. Während der Blütephase, die oft im Herbst liegt, zehren Orchideen von den gespeicherten Nährstoffen und benötigen keine zusätzliche Düngung. In der anschließenden Ruhephase, im Winter, stellen Sie das Düngen ganz ein, um Wurzelschäden zu vermeiden.

Im Überblick:

  • Frühjahr bis Herbst: Alle 14 Tage düngen.
  • Blütephase: Keine Düngung erforderlich.
  • Ruhephase: Düngung komplett einstellen.

Die Häufigkeit der Düngung

Während der Wachstumsphase benötigen Orchideen etwa alle zwei Wochen Dünger. Spezielle Orchideendünger sind hier am besten geeignet. Reduzieren Sie die Düngerkonzentration leicht, um Wurzelschäden durch hohe Salzkonzentrationen zu vermeiden.

In der Ruhephase, die meist im Spätherbst beginnt, stellen Sie die Düngung ein. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und passen Sie die Düngung an die individuellen Bedürfnisse Ihrer Orchideen an.

Die Wahl des richtigen Düngers

Verwenden Sie ausschließlich speziellen Orchideendünger, da dieser auf die besonderen Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. Klassische Zimmerpflanzendünger sind zu hoch dosiert und können zu Wurzelschäden führen.

Spezielle Orchideendünger enthalten Stickstoff, Phosphor, Kalium und wichtige Spurenelemente in niedrigen Mengen. Mineralische Dünger sind wegen ihrer leichten Dosierbarkeit und schnellen Verfügbarkeit besonders beliebt.

Je nach Wachstumsphase können Sie zwischen stickstoffbetontem Dünger für das Blattwachstum und phosphorbetontem Dünger für die Blütenbildung wechseln. Halten Sie sich strikt an die Dosierungsempfehlungen des Herstellers, um Überdosierungen zu vermeiden.

Flüssigdünger versus Düngestäbchen

Flüssigdünger eignen sich besser für Orchideen als Düngestäbchen. Sie ermöglichen eine gleichmäßige Nährstoffverteilung im Substrat und sind schnell für die Wurzeln verfügbar. Zudem können Sie die Dosierung des Flüssigdüngers leicht an den Bedarf der Pflanze anpassen.

Düngestäbchen hingegen geben kontinuierlich Nährstoffe ab, was bei Orchideen zu ungleichmäßiger Verteilung und hohen Konzentrationen führen kann, die die empfindlichen Wurzeln schädigen. Daher sollten Sie bevorzugt Flüssigdünger verwenden.

Orchideen richtig düngen: Die Tauchmethode

Die Tauchmethode ist ideal, um Orchideen effizient zu wässern und zu düngen. So gehen Sie vor:

  1. Vorbereitung: Gießen Sie die Pflanze leicht vor, falls das Substrat zu trocken ist.
  2. Dünger vorbereiten: Mischen Sie flüssigen Orchideendünger mit kalkarmem, lauwarmem Wasser.
  3. Tauchen: Tauchen Sie den Pflanztopf für 5 bis 10 Minuten in die Lösung.
  4. Abtropfen lassen: Lassen Sie die Orchidee etwa 15 Minuten abtropfen und entfernen Sie überschüssiges Wasser.

Schützen Sie wurzelnackte Orchideen nach dem Düngen vor direkter Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen zu vermeiden. Die regelmäßige Anwendung dieser Methode fördert das Gleichgewicht der Nährstoffversorgung und das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen.

Anzeichen für Düngefehler

Fehler bei der Düngung können die Gesundheit Ihrer Orchideen beeinträchtigen. Hier sind typische Anzeichen und Maßnahmen:

Anzeichen für Nährstoffmangel

  • Gelbe Blätter: Hinweis auf Stickstoffmangel.
  • Helle Blätter: Deutet auf Magnesiummangel hin.
  • Rote Blattunterseiten: Weist auf Phosphatmangel hin.
  • Stagnierendes Wachstum: Kann auf einen allgemeinen Nährstoffmangel hindeuten.

Anzeichen für Überdüngung

  • Weiße Kristalle: Salzablagerungen auf Wurzeln und Substrat.
  • Verbrannte Wurzeln: Durch hohe Düngerkonzentrationen verursacht.
  • Dunkelgrüne Blätter und gehemmtes Wurzelwachstum: Typische Anzeichen einer Überdüngung.

Maßnahmen zur Korrektur

  1. Falsches Gießen ausschließen: Sicherstellen, dass keine Staunässe vorliegt.
  2. Düngerkonzentration reduzieren: Substrat gründlich mit kalkarmem Wasser spülen.
  3. Regelmäßige Kontrollen: Blätter und Wurzeln beobachten.
  4. Wechsel zwischen aufgedüngtem Wasser und Regenwasser: Zur Vermeidung von Übersalzungen.

Durch sorgfältige Beobachtung und Anpassung der Düngepraxis können Sie langfristig die Gesundheit und Blühfreudigkeit Ihrer Orchideen sichern.

Bilder: cynoclub / iStockphoto