Obst

Obst einfrieren: So erhalten Sie Aroma und Vitamine

Um die Aromen des Sommers auch im Winter zu genießen, bietet sich das Einfrieren von Obst an. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Sorten sich dafür eignen, wie Sie das Obst optimal vorbereiten und welche Auftaumethoden den Geschmack am besten bewahren.

Welche Obstsorten lassen sich einfrieren?

Beim Einfrieren eignen sich bestimmte Obstsorten mehr als andere. Besonders gut lassen sich die meisten Beeren einfrieren, darunter Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren. Auch Steinobst wie Pfirsiche, Aprikosen, Zwetschgen und Pflaumen lässt sich problemlos einfrieren, nachdem es halbiert und entkernt wurde. Apfel- und Birnenscheiben können ebenfalls tiefgefroren werden, wobei es sich empfiehlt, diese vorher zu schälen und in kleine Stücke zu schneiden, um die Konsistenz nach dem Auftauen zu verbessern. Rhabarber sollte vor dem Einfrieren geschält und in mundgerechte Stücke zerlegt werden. Reife Bananen ohne Schale eignen sich ebenfalls gut für den Tiefkühlschrank und lassen sich später hervorragend für Smoothies verwenden.

Darüber hinaus sollten Beeren vor dem Einfrieren auf einem Backblech verteilt werden, um das Verkleben zu verhindern. Steinobst und größere Obststücke können nach individuellen Bedürfnissen portioniert werden, um die spätere Verarbeitung zu erleichtern.

Welche Obstsorten eignen sich nicht zum Einfrieren?

Einige Obstsorten verlieren durch das Einfrieren deutlich an Qualität und sind daher nicht empfehlenswert für den Gefrierschrank. Dazu gehören Wassermelonen, da sie aufgrund des hohen Wassergehalts nach dem Auftauen extrem matschig werden und ihre feste Struktur verlieren. Trauben sind aufgrund ihres hohen Wassergehalts ebenfalls nach dem Auftauen ungenießbar und eignen sich besser frisch. Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen verlieren durch das Einfrieren stark an Aroma und werden wässrig und unansehnlich. Avocados werden oft klebrig und verlieren ihre cremige Konsistenz, und Litschis büßen stark an Geschmack ein und werden weich und unattraktiv.

Zudem sollten überreife Früchte mit Druckstellen nicht eingefroren werden, da sie beim Auftauen noch matschiger und unappetitlicher werden.

Vorbereitung des Obstes

Um sicherzustellen, dass das gefrorene Obst auch nach dem Auftauen schmackhaft und von hoher Qualität bleibt, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich.

  1. Auswahl und Reinigung: Wählen Sie reifes, unbeschädigtes Obst aus. Entfernen Sie alle Druckstellen und faulen Stellen. Waschen Sie das Obst gründlich unter kaltem Wasser und lassen Sie es anschließend gut abtropfen oder trocknen Sie es mit einem sauberen Küchentuch ab.
  2. Schneiden und Schälen: Größeres Obst wie Äpfel, Birnen und Pfirsiche sollten geschält, entkernt und in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Steinobst wie Zwetschgen oder Kirschen wird vor dem Einfrieren entsteint. Rhabarber muss vor dem Einfrieren geschält und in Stücke geschnitten werden.
  3. Blanchieren (optional): Für manche Obstsorten kann Blanchieren sinnvoll sein, um den Geschmack und die Farbe zu bewahren. Hierzu legen Sie das Obst für wenige Minuten in kochendes Wasser und schrecken es anschließend in Eiswasser ab.
  4. Vorbereitung für Beeren: Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren sollten vor dem Einfrieren auf einem Backblech oder Tablett ausgebreitet und vorgefroren werden, um das Verkleben zu verhindern. Nach etwa zwei Stunden können die vorgefrosteten Beeren in Gefrierbeutel oder -dosen umgefüllt werden.
  5. Portionieren: Teilen Sie das Obst in portionsgerechte Mengen auf, um späteres Auftauen und Verwenden zu erleichtern. Dies ist besonders bei größeren Früchten oder solchen, die für spezielle Rezepte vorgesehen sind, wichtig.

Richtiges Einfrieren

Um die Vitamine und den Geschmack des Obstes bestmöglich zu erhalten, spielen sowohl die Geschwindigkeit des Einfrierens als auch die korrekte Lagerung eine entscheidende Rolle. Idealerweise sollten Sie ein 4-Sterne-Gefriergerät nutzen, das Temperaturen von -18 Grad Celsius erreicht und das Obst rasch durchfriert.

  1. Kleine Portionen einfrieren: Schneiden oder teilen Sie das Obst in kleine Portionen. Dadurch wird das Einfrieren beschleunigt und die Struktur der Früchte bleibt besser erhalten. Ein flaches Ausbreiten auf einem Tablett vor dem endgültigen Einfrieren verhindert das Verkleben.
  2. Optimal verpacken: Verpacken Sie das Obst luftdicht in geeigneten Behältern wie Gefrierbeuteln oder Gefrierdosen. Lassen Sie bei flüssigen oder pürierten Obstsorten etwas Platz im Behälter, da sich Flüssigkeiten beim Einfrieren ausdehnen.
  3. Kurzes Antauten vermeiden: Vermeiden Sie es, das Obst wiederholt anzutauen und erneut einzufrieren, da dies die Qualität beeinträchtigt und Nährstoffe verloren gehen können.

Geeignete Verpackungsmaterialien

Um Obst optimal einzufrieren, spielt die Wahl der Verpackungsmaterialien eine entscheidende Rolle. Es gibt verschiedene Behälter und Beutel, die sich je nach Art des Obstes und der gewünschten Lagerdauer besser oder schlechter eignen.

  1. Gefrierbeutel: Diese Folienbeutel aus Polyethylen eignen sich besonders gut für platzsparendes Einfrieren. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und mehrfach verwendbar. Gefrierbeutel lassen sich flach übereinander stapeln, was Platz im Gefrierschrank spart. Bei wiederverschließbaren Beuteln ist es wichtig, die Luft vor dem Einfrieren weitgehend herauszudrücken, um Gefrierbrand zu vermeiden und das Verkleben der Früchte zu verhindern.
  2. Gefrierdosen: Diese bestehen meist aus Kunststoff oder Glas und sind speziell für den Tiefkühlschrank ausgelegt. Sie sind in verschiedenen Größen und Formen verfügbar und vielfach stapelbar. Gefrierdosen bieten einen hohen Schutz vor Gefrierbrand und Schäden durch Temperaturschwankungen. Beim Einfrieren von Mus oder Püree sollte etwas Platz für die Ausdehnung der Flüssigkeit gelassen werden, um den Deckel nicht zu sprengen.
  3. Alternative Verpackungsmaterialien: Vakuumbeutel bieten zusätzlichen Schutz vor Gefrierbrand, da durch das Vakuum die Luft vollständig entfernt wird. Gefrierschalen aus Alufolie sind praktisch für Einmalverwendungen und eignen sich besonders für feste Obstsorten.

Um die bestmögliche Qualität Ihres eingefrorenen Obstes zu gewährleisten, sollten Sie stets auf die Eignung der Behälter achten. Achten Sie auf das Schneeflocken-Symbol, das anzeigt, ob die Behälter gefriergeeignet sind.

Haltbarkeit von gefrorenem Obst

Die Haltbarkeit von gefrorenem Obst variiert je nach Sorte und Lagerungsbedingungen. In der Regel können die meisten Obstsorten zwischen sechs bis zwölf Monaten tiefgefroren aufbewahrt werden.

  • Beeren: Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren können bei sachgerechter Lagerung bis zu zwölf Monaten haltbar sein. Erdbeeren sollten möglichst separat eingefroren werden, um Verklumpungen zu vermeiden.
  • Steinobst: Pfirsiche, Aprikosen und Kirschen bleiben bis zu zwölf Monaten frisch, wenn sie vor dem Einfrieren entsteint werden.
  • Apfel- und Birnenscheiben: Diese Früchte sind etwa acht bis zehn Monate haltbar, besonders wenn sie vorher geschält und abgetrocknet eingefroren werden.
  • Exotische Früchte: Ananas und Grapefruit können bis zu zehn Monaten eingefroren werden; das Fruchtfleisch sollte gut vorbereitet sein, um die Lagerung zu optimieren.

Nach diesen Lagerzeiträumen ist das Obst noch verzehrbar, jedoch können Geschmack, Textur und Nährwert mit der Zeit nachlassen. Beschriften Sie Gefrierbeutel oder -dosen stets gut, um den Überblick über das Einfrierdatum und die empfohlene Lagerdauer zu behalten.

Auftauen und Verwendung

Um gefrorenes Obst schonend aufzutauen und es sicher zu verwenden, sollten einige grundlegende Hinweise beachtet werden.

  1. Langsames Auftauen im Kühlschrank: Um das Wachstum von Bakterien zu vermeiden, sollte gefrorenes Obst idealerweise im Kühlschrank aufgetaut werden. Dies dauert zwar länger, bewahrt jedoch hochwertige Nährstoffe und Geschmack.
  2. Direkte Verwendung aus gefrorenem Zustand: Beeren eignen sich hervorragend für Smoothies, Marmeladen oder Desserts direkt aus dem gefrorenen Zustand. Hierzu können sie kurz angetaut und dann püriert werden. Für die Zubereitung von Kompott oder als Füllung in Kuchen und Gebäck kann das Obst oft direkt vom Gefrierschrank in den Kochtopf gegeben werden.
  3. Vermeiden von Raumtemperatur: Obst sollte nicht bei Raumtemperatur aufgetaut werden, da sich Bakterien schnell vermehren können. Auch das Auftauen in warmem Wasser ist nicht empfehlenswert.
  4. Veränderung der Konsistenz: Wasserreiche Früchte wie Erdbeeren neigen dazu, nach dem Auftauen matschig zu werden. Diese eignen sich besonders gut für die Verarbeitung in Fruchtjoghurts, Quarkspeisen oder als Topping für Müsli.
  5. Optionen bei schnellem Auftauen: In speziellen Fällen können geringe Mengen Obst auch in einem verschlossenen Beutel in warmem Wasser rasch aufgetaut werden. Die Mikrowelle kann ebenfalls genutzt werden, wenn die Konsistenz für das Endprodukt nicht entscheidend ist.
  6. Kein mehrfaches Einfrieren: Bereits aufgetautes Obst sollte nicht erneut eingefroren werden, da dies die Qualität und den Geschmack stark beeinträchtigt.

Durch die Beachtung dieser Hinweise stellen Sie sicher, dass Ihr gefrorenes Obst seine bestmögliche Qualität behält und vielseitig in der Küche verwendet werden kann.

Das Gartenjournal Frische-ABC

Wie läßt sich Obst & Gemüse richtig lagern, damit es möglichst lange frisch bleibt?

Das Gartenjournal Frische-ABC als Poster:

Bilder: igorsm8 / Shutterstock