Moos

Moos im Garten pflanzen: Standort, Pflanzzeit & Anleitung

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Moos ist lediglich per Definition ein Unkraut. Tatsächlich offeriert die grüne Sporenpflanze facettenreiche Möglichkeiten einer kreativen Begrünung im Schattengarten. Wie Sie Moos im Garten fachgerecht anbauen, um damit fantasievolle Naturmalerei zu betreiben, lesen Sie hier.

Moos anbauen
Mit Moos können schattige, leere Stellen im Garten dekoriert werden
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man Moos im Garten pflanzen?
Um Moos im Garten erfolgreich anzupflanzen, wählen Sie einen halbschattigen bis schattigen Standort mit feuchtem, kühlem und nährstoffarmem Boden, der einen sauren pH-Wert zwischen 5,0 und 6,0 hat. Die Pflanzzeit liegt idealerweise zwischen April und September, während der Vegetationsperiode.

An welchem Standort kann Moos wachsen?

Alle Moosarten gedeihen als Sporenpflanzen, die nicht im Boden verwurzeln sondern sich lediglich mit Zellfäden (Rhizoiden) festhalten. Somit verfügen Moose über die Fähigkeit, sich auf den verschiedensten Unterlagen zu etablieren, wie Beeterde, Baumrinde oder Stein. Sie werden Moos indes erst dann erfolgreich anbauen, wenn diese Rahmenbedingungen am Standort vorherrschen:

  • Halbschattige bis schattige Lage
  • Feucht und kühl, gerne in der Nähe von Teich oder Bachlauf
  • Nährstoffarmer, frisch-feuchter Boden mit einem sauren pH-Wert zwischen 5,0 und 6,0

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Einige wenige Moosarten vertragen Sonnenschein und trockene Phasen, wie die einheimischen Widertonmoose. Mehrheitlich erfüllen die Sporenpflanzen nur dann die Erwartungen, wenn ihnen ein konstant schattiger, kühler und feuchter Platz im Garten zugewiesen wird.

Wann ist die beste Pflanzzeit?

Das Temperaturoptimum für die große Mehrheit von Moosen beträgt zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Somit ist in unseren Regionen das Zeitfenster für die Pflanzung während der gesamten Vegetationsperiode geöffnet. Die besten Erfolge sind zu erzielen, wenn Sie Moos im Garten zwischen April und September anbauen.

Wie pflanze ich Moos im Beet richtig an?

Eine umsichtige Bodenvorbereitung stellt die Weichen für ein zügiges Wachstum. Entfernen Sie daher am gewählten Standort sorgfältig alles Unkraut, damit es das Moos nicht überwuchert. Prüfen Sie den pH-Wert im Boden. Sofern dieser sich deutlich über 6,0 bewegt, arbeiten Sie etwas Torf oder Moorbeeterde in den Boden ein. Anschließend glätten Sie die Pflanzfläche mit einer Rasenwalze. So verfahren Sie weiter:

  • Die Beetfläche mit dem Rasensprenger oder der Gießkanne bewässern
  • Moosstücke auf dem Untergrund verteilen und andrücken
  • Sehr kleine Moospartien mit einer Pinzette ins Substrat drücken
  • Zu Schluss das frisch gepflanzte Moos mit Wasser besprengen

Das Pflanzmaterial zum Anbauen von Moos im Beet können Sie an anderen Stellen des Gartens entnehmen. Gartencenter und Baumärkte bieten zum Pflanzzeit verschiedene Moosarten im Topf an. Entnehmen Sie bitte keine Moospartien aus dem Wald. Eine Vielzahl heimischer Moosarten ist vom Aussterben bedroht und unterliegt einem strengen Naturschutz.

Wie lässt sich Moos vermehren?

Die vegetative Vermehrung von Moos verläuft erfreulich unkompliziert. Zu diesem Zweck füllen Sie einen Topf oder eine Schale mit einem mageren, sauren Substrat, wie Torf, Kräuter- oder Sukkulentenerde. Ebenso eignet sich Akkadama oder ein ähnliches Bonsaisubstrat ausgezeichnet. Feuchten Sie die Erde zunächst mit weichem Wasser an. Daraufhin zerteilen Sie ein Stück Moos in mehrere Partien, die Sie im Abstand von 5-8 cm ins Substrat drücken und mit feiner Brause angießen.

Wenngleich Moospflanzen keine Samen hervorbringen, können sie sehr wohl generativ vermehrt werden. Zu diesem Zweck sprießen während der Wachstumszeit zahlreiche Sporenkapseln, die sich an kleinen Stielen über dem Moos erheben. Diese Stängel schneiden Sie ab. Die Sporenkapseln zerdrücken Sie auf einem Teller, nehmen sie mit einem feinen Pinsel auf und übertragen diese auf das feuchte Vermehrungssubstrat. Gießen Sie anschließend von unten an und stülpen eine transparente Haube über das Gefäß.

Moos auf Stein anbauen – So geht’s

Moos ist nicht darauf angewiesen, in einer Unterlage Wurzeln zu schlagen. Somit kommen Steine und Mauern ebenfalls infrage, um darauf einen samtig-grünen Moosteppich anzulegen. Bestreichen Sie den ebenen Untergrund mit Brennnesseljauche und legen kleine Moosplatten darauf.

Wenn Sie Moos auf einer unebenen, kugeligen oder abschüssigen Fläche anbauen möchten, gelingt das Kunststück mit einem Moos-Milch-Shake. Geben Sie in einen Mixer 1 großes Stück Moos, 2 Tassen Buttermilch und 2 Tassen Wasser. Hat die Mischung eine sämige Konsistenz, tragen Sie diese mit einem Pinsel oder einer Sprühflasche auf. Auf Mauern, Findlingen, Hauswänden oder Baumstämmen eröffnen sich auf diese Weise kreative Gestaltungsmöglichkeiten.

Gibt es geeignete Pflanznachbarn?

Wenngleich sich Moos im Rasen mit Vehemenz ausbreitet und die Edelgräser verdrängt, ist es ansonsten konkurrenzschwach. Von rasch wachsenden Pflanznachbarn würde jedes Moos innerhalb kurzer Zeit überwuchert. Daher eignet sich die Sporenpflanze nur dort als Bodendecker, wo sie kein Unkraut unterdrücken soll. In Gesellschaft mit langsam wachsenden Gehölzen fühlen sich alle Moosarten hingegen pudelwohl. Das gilt insbesondere in Nachbarschaft zu Laub- und Nadelbäumen oder Hecken, die zugleich den nötigen Schatten spenden.

Tipp

In luftfeuchten Innenräumen zaubern Sie mit Moos eine Atmosphäre grüner Behaglichkeit. Das gilt insbesondere für das Badezimmer auf der Nordseite des Hauses, an dem andere Pflanzenarten sich nur selten wohl fühlen. Pflanzen Sie Moos einfach in einer dekorativen Schale auf Torf- oder Sukkulentenerde an, um sie an schattigen Plätzen als augenfällige Zimmerpflanze zu nutzen.