Rechtliche Grundlagen für das Sammeln von Moos
Alles, was sich im Wald befindet, gehört dem Waldbesitzer – sei es Bäume, Pflanzen, Tiere, Steine oder Moose. Ohne Zustimmung des Eigentümers ist das Entnehmen von Naturmaterialien grundsätzlich verboten. Eine Ausnahme bildet die sogenannte „Handstraußregelung“.
Die Handstraußregelung
Die Handstraußregelung, die im Bundesnaturschutzgesetz (§ 39 Absatz 3) verankert ist, erlaubt es, wild lebende Pflanzen in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf zu sammeln. Dies gilt auch für Moose. „Geringe Mengen“ entsprechen dabei ungefähr dem, was zwischen Daumen und Zeigefinger passt und sind nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
Einschränkungen der Handstraußregelung
Es gibt jedoch wichtige Ausnahmen:
- Naturschutzgebiete und Nationalparks: In diesen Gebieten ist das Sammeln von Naturmaterialien ausnahmslos verboten.
- Geschützte Arten: Moose wie Torfmoose, Weißmoose und Hainmoose sind geschützt und dürfen nicht gesammelt werden.
- Gewerbliches Sammeln: Wer Moos gewerblich sammeln möchte, benötigt eine Genehmigung der zuständigen Behörden.
Bedeutung von Moos für den Naturschutz
Moose sind unverzichtbar für das Wald-Ökosystem und tragen wesentlich zum Naturschutz bei.
Lebensraum und Biodiversität
Moose bieten vielfältige Mikrohabitate für Insekten, Spinnen und andere Kleinstlebewesen und fördern somit die Biodiversität.
Wasserspeicher und Bodenschutz
Moose können enorme Mengen Wasser speichern, was sie besonders wertvoll für den Bodenschutz und zur Erosionsvermeidung macht. Sie unterstützen auch in Trockenzeiten den Wasserhaushalt im Wald.
Kohlenstoffspeicher
Moose tragen durch ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden, wesentlich zum Klimaschutz bei, insbesondere Torfmoose, die große Mengen Kohlenstoff speichern.
Luftqualität
Durch das Filtern von Schadstoffen wie Feinstaub und Schwermetallen tragen Moose zur Verbesserung der Luftqualität bei und fungieren als Bioindikatoren.
Empfehlungen für das Sammeln von Moos
Um die Auswirkungen auf das Ökosystem zu minimieren, sollten beim Sammeln von Moos folgende Empfehlungen beachtet werden:
- Artenkenntnis: Informieren Sie sich, um geschützte Arten zu vermeiden.
- Geringe Mengen: Sammeln Sie nur kleine Mengen, etwa das, was zwischen Daumen und Zeigefinger passt.
- Vorsichtiges Entnehmen: Lösen Sie das Moos schonend vom Boden, um keine Schäden zu verursachen.
- Nachhaltigkeit: Sammeln Sie Moos nur an Stellen, wo es reichlich vorhanden ist, und entnehmen Sie nie mehr als die Hälfte eines Moospolsters, damit es sich regenerieren kann.