Monatserdbeeren pflanzen & pflegen: So gelingt die Ernte
Monatserdbeeren bestechen durch aromatische Früchte und eine lange Erntezeit von Juni bis Oktober. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Kultivierung, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Vermehrung.
- Welcher Standort ist geeignet?
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Sorten & Arten
- Monatserdbeeren pflegen
- Monatserdbeeren richtig pflanzen
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Monatserdbeeren vermehren
- Verwendung
- Früchte
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Blüte
- Monatserdbeeren richtig schneiden
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Welcher Standort ist geeignet?
Monatserdbeeren (auch Walderdbeeren, botanisch Fragaria vesca) bevorzugen einen sonnigen Standort mit mehreren Stunden direkter Sonnenbestrahlung täglich. Halbschatten wird ebenfalls toleriert, allerdings fällt der Ertrag hier geringer aus. Ein sonniger Standort darf allerdings nicht zu heiß sein, um Verbrennungen zu vermeiden. Besonders gut geeignet sind absonnige Plätze, beispielsweise am Waldrand.
Der Boden sollte nährstoffreich, humos und leicht sauer bis neutral sein. Staunässe schadet den Wurzeln, daher ist gute Durchlässigkeit essenziell. Mulchen mit Materialien wie gehäckseltem Stroh oder Rasenschnitt hilft, Früchte sauber zu halten und Schädlinge abzuwehren.
Monatserdbeeren eignen sich auch für kleine Flächen und gedeihen gut in:
- Blumenampeln
- Pflanzkästen
- Töpfen
Diese Behältnisse sind ideal für Balkon und Terrasse. Hängende Früchte sind weniger anfällig für Schnecken und Schimmel. Monatserdbeeren sind winterhart, jedoch ist es bei sehr starkem und anhaltendem Frost ratsam, Pflanzgefäße in ein unbeheiztes Gartenhaus oder eine Garage umzustellen.
Sorten & Arten
Monatserdbeeren gibt es in verschiedenen Sorten, die durch besondere Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten hervorstechen:
‚Alexandria‘:
- Trägt von Juni bis Ende September
- Keine Ausläuferbildung, standorttreu
- Ideal für Balkonkästen und waldähnliche Beete
‚Attila‘:
- Rote Früchte, trägt bis in den Spätherbst
- Bildet starke Ausläufer, schnell wachsender Pflanzenteppich
- Ertrag schon im ersten Jahr
‚Baron Solemacher‘:
- Rote oder weiße Früchte, trägt bis in den Spätherbst
- Erfolgreich als Bodendecker oder Unterpflanzung
‚Rügen‘:
- Besonders aromatische rote Früchte, entstand 1920
- Fast keine Ausläufer
- Für Beeteinfassungen und große Kübel
Weitere Sorten:
- ‚Verbesserte Rügen‘: Wie ‚Rügen‘, jedoch selektiv verbessert.
- ‚Yellow Wonder‘: Weiß-gelbe Früchte, keine Ausläufer.
- ‚Weiße Seele‘: Cremeweiße Früchte, süß und aromatisch.
- ‚Waldkönigin‘: Klassischer Walderdbeer-Geschmack.
- ‚Rosa Perle‘: Blassere Früchte, jedoch geschmacklich überzeugend.
- ‚Tubby White‘ und ‚Blanc Amélioré‘: Weiße Früchte, auch im Halbschatten gedeihend.
- ‚Alpine Yellow‘: Helle Früchte mit gelben Spitzen.
- ‚Florika‘: Sehr ausläuferbildend, dichter Pflanzenteppich.
- ‚Cocoserdbeere‘: Dunkelrote Früchte mit Kokosaroma.
- ‚Waldsteinchen‘: Überdurchschnittlich große Früchte, trägt bereits im ersten Jahr.
Monatserdbeeren pflegen
Für ein gesundes Wachstum und reiche Ernte brauchen Monatserdbeeren regelmäßige Pflege.
Gießen Sie die Pflanzen gleichmäßig, besonders bei Trockenheit und Hitze. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen. Mulchen mit Rinde oder Stroh reduziert die Verdunstung und hält die Früchte sauber.
Entfernen Sie die ersten Blüten, um das vegetative Wachstum zu fördern und später kräftigere Blüten und Früchte zu erhalten. Eine Langzeitdüngung im Frühling oder Düngen mit Kompost versorgt die Pflanzen mit notwendigen Nährstoffen. Drei bis fünf Liter Komposterde pro Quadratmeter im Frühjahr und Herbst sind ausreichend.
Lockern Sie den Boden regelmäßig und entfernen Sie Unkraut, um die Konkurrenz um Nährstoffe zu minimieren und die Belüftung zu verbessern. Nach der letzten Ernte im Herbst sollten die Blätter entfernt und eine weitere Kompostgabe verabreicht werden, um die Pflanzen auf das nächste Jahr vorzubereiten.
Monatserdbeeren sind winterhart, aber in Töpfen kultivierte Pflanzen sollten bei starkem Dauerfrost geschützt werden. Stellen Sie die Gefäße an eine geschützte Stelle oder verpacken Sie sie mit Dämmmaterial.
Monatserdbeeren richtig pflanzen
Der beste Zeitpunkt, um Monatserdbeeren zu pflanzen, ist das späte Frühjahr. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 25 cm ein, um ausreichend Platz für das Wachstum zu lassen.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Heben Sie ein Pflanzloch mit einem Durchmesser von 15–20 cm und einer Tiefe von 10–15 cm aus.
- Setzen Sie die Jungpflanze vorsichtig ein und bedecken Sie die Wurzeln gut mit Erde.
- Bedecken Sie die Pflanze bis zum Wurzelansatz mit Erde und gießen Sie sofort ausgiebig.
Für Pflanzgefäße wie Töpfe oder Balkonkästen, verwenden Sie ein Gemisch aus Gemüseerde und Sand für eine gute Drainage. Achten Sie darauf, dass das Herz der Pflanze leicht aus dem Substrat herausragt.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Monatserdbeeren bevorzugen humusreiche, nährstoffreiche und durchlässige Böden. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist ideal. Staunässe ist zu vermeiden, um Wurzelschäden zu verhindern.
Verbessern Sie die Bodenstruktur mit Kompost und halten Sie die Feuchtigkeit gleichmäßig. Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Regelmäßiges Auflockern des Bodens verbessert die Durchlüftung und fördert das Wurzelwachstum.
Monatserdbeeren vermehren
Monatserdbeeren können durch Ausläufer oder Samen vermehrt werden.
Ausläufervermehrung
- Graben Sie im Frühjahr starke Jungpflanzen aus, die bereits Wurzeln geschlagen haben und trennen Sie diese von der Mutterpflanze.
- Setzen Sie die Jungpflanzen an einen neuen Standort und bedecken Sie die Wurzeln mit Erde.
Samenvermehrung
- Säen Sie die Samen zwischen Februar und August in Anzuchtschalen oder Töpfe mit Anzuchterde.
- Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde und stellen Sie die Gefäße an einen hellen Ort.
- Halten Sie die Erde stetig leicht feucht.
- Nach 4 bis 6 Wochen keimen die Samen. Pikieren Sie die Sämlinge, sobald sie 2-3 cm groß sind.
- Pflanzen Sie die jungen Pflanzen nach weiteren zwei bis drei Wochen ins Freiland.
Ältere Pflanzen sollten nach etwa vier bis fünf Jahren ersetzt werden, da sie weniger Früchte tragen.
Verwendung
Monatserdbeeren sind wegen ihres süßen, aromatischen Geschmacks vielseitig verwendbar:
- Frischverzehr: Naschen Sie die Beeren direkt vom Strauch.
- Desserts: Ideal für Torten, Eis und andere Süßspeisen.
- Einmachen: Verarbeiten Sie die Früchte zu Konfitüren, Gelees oder Marmeladen.
- Getränke: Verwenden Sie die Beeren für Liköre, Saft oder Sirup.
Sie können die Beeren auch einfrieren, um sie im Winter zu genießen.
Früchte
Die Früchte der Monatserdbeeren sind kleiner als die der Gartenerdbeeren, aber dafür besonders aromatisch und süß. Sie reifen von Juni bis Oktober und sind in verschiedenen Farben erhältlich, je nach Sorte.
- Rote Früchte: Bei den klassischen Sorten.
- Weiß oder cremeweiß: Bei Sorten wie ‚Weiße Seele‘.
So kommt die Pflanze über den Winter
Monatserdbeeren sind winterhart und benötigen in der Regel keinen besonderen Winterschutz. Bei starker Kälte können Sie die Pflanzen jedoch mit Mulch, Laub oder Tannenreisig abdecken.
In Pflanzgefäßen kultivierte Pflanzen sind empfindlicher gegenüber Frost und sollten an eine geschützte Stelle gestellt oder mit Vlies (6,00€ bei Amazon*) oder Jute-Stoff umwickelt werden. Bei sehr starkem Frost empfiehlt es sich, die Pflanzgefäße in ein unbeheiztes Gartenhaus oder eine Garage zu stellen.
Blüte
Die kleinen, weißen Blüten der Monatserdbeeren erscheinen zwischen April und Juni und sind reich an Pollen und Nektar. Sie locken viele Bestäuber an und tragen so zur Fruchtbildung bei.
Monatserdbeeren richtig schneiden
Nach der letzten Ernte im Herbst sollten Sie die Monatserdbeeren zurückschneiden. Entfernen Sie alte und kranke Blätter, um die Pflanzengesundheit zu fördern. Auch überschüssige Ausläufer sollten entfernt werden, wenn keine Vermehrung gewünscht ist. Decken Sie den Boden um die Pflanzen mit trockenem Stroh ab, um Grauschimmel zu vermeiden.
Mit diesen Maßnahmen können Monatserdbeeren gesund wachsen und reichlich Früchte tragen.
Häufig gestellte Fragen
Können Monatserdbeeren auch im Schatten gedeihen?
Monatserdbeeren sind zwar robust und können Halbschatten tolerieren, jedoch wird der Ertrag in halbschattigen Lagen deutlich geringer sein. Ein sonniger Standort ist ideal, um die beste Fruchtqualität zu gewährleisten. Ist der Standort zu heiß, besteht allerdings die Gefahr von Verbrennungen der Pflanzen.
Warum wachsen meine Monatserdbeeren nicht so gut in Blumenkästen?
Monatserdbeeren gedeihen in Blumenkästen und Töpfen hervorragend, solange die Bedingungen stimmen. Achte darauf, dass die Pflanzen genug Sonnenlicht bekommen, der Boden durchlässig ist und regelmäßig gegossen wird, ohne Staunässe zu verursachen. Ein Gemisch aus Gemüseerde und Sand in den Pflanzgefäßen fördert eine gute Drainage. Die Herzknospe sollte nicht mit Erde bedeckt sein und leicht aus dem Substrat herausragen.
Was mache ich mit den Ausläufern der Monatserdbeeren?
Wenn Sie die Mutterpflanze nicht vermehren möchten, ist es ratsam, die Ausläufer regelmäßig abzuschneiden. Dadurch kann die Pflanze ihre Energie auf die Fruchtbildung konzentrieren. Das Entfernen überschüssiger Triebe trägt auch zur Gesundheit der Pflanzen bei, indem es die Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen reduziert.
Wie schneide ich Monatserdbeeren nach der Ernte richtig zurück?
Nach der letzten Ernte im Herbst sollten Monatserdbeeren zurückgeschnitten werden. Entfernen Sie alte und kranke Blätter, um die Pflanzengesundheit zu fördern. Auch Ausläufer sollten entfernt werden, wenn keine Vermehrung gewünscht ist. Das Herz der Pflanze darf nicht beschädigt werden, da es im nächsten Jahr neu austreibt und Blüten bildet. Eine Mulchschicht aus Stroh kann helfen, Grauschimmel während der Wachstumsphase zu vermeiden.