Unkraut

Miere im Garten: Unkraut oder nützliches Wildkraut?

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Für manche ist die Vogelmiere leckere Beigabe im Salat und somit ein wertvolles Wildkraut. Hat sie sich aber erst einmal in Ihrem Garten eingenistet, kann die anpassungsfähige und vermehrungsfreudige Pflanze rasch zur Plage werden. Wie Sie Miere identifizieren und welche Bekämpfungsmaßnahmen wirklich erfolgversprechend sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vogelmiere bekämpfen
Vogelmiere wächst vor allem auf nährstoffarmem Boden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Miere Unkraut im Garten bekämpfen?
Um Miere Unkraut zu bekämpfen, sollte man diese ausreißen, bevor sie blüht, Rasenflächen nachsäen, gezielt düngen und Mulchdecken nutzen. Alternativ kann man die gesunden Pflanzen auch konsumieren, zum Beispiel in Salaten.

Erkennungsmerkmale

Die einjährig, krautig wachsende Miere wird zwischen fünf und vierzig Zentimeter hoch. Der dünne Stängel ist von feinen Haaren überzogen. Die eiförmigen, etwa 5 Millimeter großen Blätter laufen am Ende spitz zu. Vogelmiere blüht nahezu das ganze Jahr. Die Blüten sind sehr klein und reinweiß.

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Beim Abreißen des Stieles bleibt häufig ein Stück vom Inneren des Triebes stehen. Dies wird im Volksmund als Hühnerdarm bezeichnet und ist ein gutes Erkennungsmerkmal.

Vogelmiere bekämpfen

Miere gedeiht überwiegend an Plätzen, an denen die Pflanze lockere, feuchte aber eher nährstoffarme Böden vorfindet.

Da die Vogelmiere nicht sehr tief wurzelt, lässt sie sich relativ einfach mechanisch jäten. Achten Sie hierbei unbedingt darauf, alle Wurzeln komplett zu entfernen, damit sie nicht aus den Wurzelresten neu austreibt.

Miere ist nicht auf Bestäubung durch Insekten angewiesen, sondern selbst befruchtend. Deshalb sollten Sie diese nach Möglichkeit noch vor der Blüte auszupfen. Das regelmäßige Vertikutieren des Rasens sorgt ebenfalls für eine Eindämmung.

Lücken im Beet bepflanzen

Da die Miere als Zeigerpflanze überwiegend freie Flächen besiedelt, sollten Sie entstandene Leerstellen schnell schließen. Säen Sie Rasenflächen nach und sorgen Sie im Gemüsebeet für Nachkulturen.

Gezielte Düngung

Die Miere bevorzugt nährstoffarmes Substrat. Experten empfehlen aus diesem Grund Nutz- und Zierpflanzen ausreichend zu düngen. Allerdings sollten Sie eine Überdüngung vermeiden, denn das schadet mehr, als es nutzt. Sind Sie unsicher, welche Nährstoffe dem Boden fehlen, sorgt eine Bodenanalyse für Klarheit.

Schützende Mulchdecken

Mulchen unterdrückt Unkräuter wie die Miere sehr erfolgreich. Die Mulchschicht lässt kaum Licht durch, sodass Unkrautsamen erst gar nicht aufgehen können.

Miere einfach aufessen

Es gibt tatsächlich Gärtner, die Vogelmiere wegen Ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit gezielt anbauen. Die Pflanze enthält unter anderem Gerbstoffe, Flavonoide, Phenolsäuren, Eisen und viel Kalium. Diese Inhaltsstoffe können bei grippalen Infekten und Gelenkentzündungen heilungsfördernd wirken.

Der Geschmack von Miere wird als mild leicht maisartig beschrieben. Die saftigen Blättchen passen gut in Salate, Kräuterquark und Kräuterbutter. Köstlich schmeckt das Wildkraut gehackt und auf ein Brot mit gesalzener Butter gestreut.

Tipp

Vogelmiere ist eine nützliche Pionierpflanze, die ausgesprochen anpassungsfähig ist. Sie schützt aufgerissene oder karge Bodenflächen vor Erosion und bereitet dadurch Kahlflächen für die Besiedlung durch andere Pflanzen vor.