Pflanzensteckbrief Ochsenzunge
Die runzeligen Blätter mit der kräftigen Behaarung machen die Identifikation der Anchusa relativ einfach. Sie ähneln tatsächlich der Zunge von Rindern und gaben der Pflanze den im Volksmund verwendeten Namen. Im Juni bis August zeigen sich die blau gefärbten Blütenrispen, die an verzweigenden, kurzen Stängeln wachsen.
Die Ochsenzunge erreicht eine Höhe zwischen dreißig und achtzig Zentimeter. Sie bildet eine bis zu 1,20 Meter in die Erde reichende Pfahlwurzel, welche die Bekämpfung erschwert.
In der Landwirtschaft zählt die Pflanze inzwischen zu den Problemunkräutern, da sie nahezu jeden Bodentyp toleriert und durch ihren ausufernden Wuchs sowie die Selbstaussaat Nutzpflanzen verdrängt.
Wie kann ich Ochsenzunge wirkungsvoll bekämpfen?
Dies gestaltet sich einfacher, als viele Hobbygärnter vermuten:
- Da die Ochsenzunge regelmäßiges Mähen schlecht verträgt, reicht es meist schon, den Rasen kurz zu halten und das Grün ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.
- Müssen Sie große Pflanzen entfernen, ist es am nachhaltigsten, die Ochsenzunge mitsamt der tief in die Erde reichenden Pfahlwurzel auszugraben. Sehr hilfreich ist hier ein Unkrautstecher (28,00€ bei Amazon*), wie er auch beim Jäten von Löwenzahn zum Einsatz kommt.
- Bekämpfen Sie das Unkraut noch vor der Blüte, beugen Sie der Selbstaussaat und dem Wildwuchs im nächsten Jahr wirkungsvoll vor. Es genügt zu diesem Zweck, alle Blütenköpfe sofort abzuschneiden.
Ochsenzunge als Bodendecker
Wegen ihrer Anspruchslosigkeit wird Anchusa in manchen Gärten als dankbarer Bodendecker kultiviert. Allerdings wird in diesem Fall nicht die Gemeine oder Acker-Ochsenzunge eingesetzt, sondern attraktiver blühende Varianten wie die Italienische Ochsenzunge oder die Kap-Ochsenzunge. Diese wird nur 15 bis 20 Zentimeter hoch, ist absolut pflegeleicht und unterdrückt durch ihren raschen Wuchs unerwünschte Beikräuter.
Tipp
Anchusa ist eine wertvolle Bienenweide. Durch die besondere Form der Blüten werden bestäubungsunfähige Insekten abgewehrt, sodass sich ausschließlich Nützlinge wie (Wild)Bienen und Hummeln am Nektar laben können.