Melonenbirne: Anbau & Pflege der exotischen Fruchtpflanze
Die Melonenbirne, auch Pepino genannt, ist eine exotische Fruchtpflanze mit süßlich-aromatischen Früchten. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte ihrer Kultivierung, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Überwinterung.
- Wuchs
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Melonenbirne pflegen
- Melonenbirne richtig pflanzen
- Melonenbirne vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Allgemeine Pflege
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Die Melonenbirne (Solanum muricatum), auch Birnenmelone oder Pepino genannt, wächst als mehrjähriger, krautiger Busch und erreicht eine Höhe von etwa einem Meter. Ihre stark verzweigten, dünnen Äste tragen länglich-ovale, leicht behaarte hellgrüne Blätter. In subtropischen Klimazonen ist sie mehrjährig, in unserem Klima wird sie meist einjährig kultiviert, da sie nur kurzzeitig Frost verträgt.
Unter optimalen Bedingungen, insbesondere bei ausreichend Wärme und Nährstoffen, bilden sich ab Juni Blüten aus, die denen der Kartoffel- oder Auberginenpflanze ähneln. Je nach Temperatur variieren die Blüten von weiß bis tiefblau. Temperaturen über 27 Grad lassen die Blüten heller erscheinen, während kühlere Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad eine intensivere blaue Färbung bewirken.
Ein zusätzlicher Vorteil ihrer kompakten Größe ist, dass sich die Melonenbirne hervorragend für die Kultivierung in Töpfen oder Kübeln eignet. Damit kann sie leicht im Gewächshaus oder an geschützten Plätzen im Freien gedeihen.
Blätter
Die Blätter der Melonenbirne sind hellgrün, länglich oval, leicht behaart und bis zu zehn Zentimeter lang. Sie sind elegant und schützen die Pflanze dank ihrer Behaarung vor extremen Temperaturen und Feuchtigkeitsverlust.
Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, da die Blätter anfällig für Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben sind. Blattläuse siedeln sich oft an den Unterseiten der Blätter an und können bei starkem Befall die Blätter zum Einrollen bringen. Spinnmilben hinterlassen feine Gespinste, insbesondere bei trockener Luft.
Blüte
Ab Juni bildet die Melonenbirne auffällige Blüten, die denen von Kartoffel- oder Auberginenpflanzen ähneln. Sie variieren in ihrer Farbgebung von weiß bis tiefblau und haben oft ein hübsches Streifenmuster. Gelbe Staubblätter bieten einen schönen Kontrast. Die Farbintensität hängt stark von der Temperatur ab: Bei über 27 Grad erscheinen die Blüten weiß, während kühlere Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad eine intensivere blaue Färbung bewirken. Die Blütezeit reicht typischerweise von Juni bis August.
Früchte
Die Früchte der Melonenbirne sind eiförmig bis rundlich, 10 bis 20 Zentimeter groß und 150 bis 500 Gramm schwer. Die glatte, dünne Schale verfärbt sich bei Reife von grün zu cremefarben oder gelb mit purpurfarbenen Streifen. Das Fruchtfleisch reicht von weißlich über gelblich-orange bis goldgelb und ist bei Vollreife weich und saftig. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Melone und Birne, gelegentlich ergänzt durch Bananennoten.
Melonenbirnen können roh verzehrt werden, wobei die Schale meist entfernt wird. Sie eignen sich auch für Marmeladen oder andere Gerichte. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Kälte sollten die Früchte bei Raumtemperatur gelagert werden, wo sie nachreifen können, wenn sie noch unreif geerntet wurden.
Welcher Standort ist geeignet?
Melonenbirnen bevorzugen warme, sonnige bis halbschattige Standorte mit Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Ein geschützter Platz ist wichtig, um die Pflanze vor kalten Winden und Frost zu schützen. Optimal ist ein Standort nahe einer Hauswand oder größeren Pflanzen, die zusätzlichen Schutz bieten.
In unseren Breitengraden ist die Kultivierung in Kübeln und Töpfen empfehlenswert, um die Pflanzen bei Bedarf ins Haus oder Gewächshaus bringen zu können. Im Freiland sollten Melonenbirnen erst nach den Eisheiligen im Mai gepflanzt werden. Überwintert werden sollten sie an einem hellen Ort mit Temperaturen um die 10 Grad Celsius.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Melonenbirnen ist locker, nährstoffreich und gut durchlässig. Wichtig ist die Vermeidung von Staunässe, daher sollte der Boden tiefgründig aufgelockert und mit Kompost angereichert werden. Bei festem oder lehmigem Boden kann die Durchlässigkeit durch die Zugabe von Sand oder feinem Kies erhöht werden.
Für die Pflanzung in Kübeln oder Töpfen sollten hochwertige, humusreiche Kübelpflanzenerden verwendet werden. Eine Drainageschicht aus Keramik- oder Tonscherben oder grobem Kies am Boden des Gefäßes ist essenziell, um den Wasserabfluss zu gewährleisten.
Melonenbirne pflegen
Die Pflege der Melonenbirne umfasst regelmäßiges Gießen und Düngen sowie gelegentliches Schneiden und Schädlingsbekämpfung.
Gießen
Die Erde sollte stets feucht, aber nicht nass gehalten werden, um Wurzelfäule zu vermeiden. Kalkarmes, weiches Wasser, wie Regenwasser, ist ideal.
Düngen
Melonenbirnen sind Starkzehrer und benötigen regelmäßige Nährstoffzufuhr. Einmal alle zwei Wochen während der Wachstumsphase sollte gedüngt werden. Geeignete Düngemittel sind Tomatendünger, reifer Kompost oder Volldünger für Obst und Gemüse.
Schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Fruchtbildung. Blütenlose Triebe sollten entfernt werden, um die Pflanzenkraft in die Fruchtbildung zu lenken. Schneiden Sie die Pflanze nur bei trockenem Wetter, um Infektionen zu vermeiden.
Schädlinge und Krankheiten
Melonenbirnen sind anfällig für Schädlinge wie Kartoffelkäfer, Blattläuse, Spinnmilben, weiße Fliegen und Minierfliegen sowie Krankheiten wie Mehltau und Alternaria. Regelmäßige Kontrollen und bei Bedarf biologische Bekämpfungsmaßnahmen sind wichtig.
Überwinterung
Da die Melonenbirne frostempfindlich ist, sollte sie vor dem ersten Frost ins Winterquartier gebracht werden. Optimal ist ein heller Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Während der Überwinterung sollte die Pflanze sparsam gegossen und regelmäßig auf Schädlingsbefall überprüft werden. Eine Düngung ist im Winter nicht erforderlich.
Melonenbirne richtig pflanzen
Die Pflanzung der Melonenbirne erfolgt am besten nach den Eisheiligen im Mai. Der Boden sollte gut aufgelockert und bei Bedarf mit Sand oder Kies durchlässiger gemacht werden. Nach dem Einpflanzen sollte die Pflanze gut angegossen werden.
Für die Kultivierung in Töpfen oder Kübeln sind Gefäße mit guter Drainage wichtig. Verwenden Sie hochwertige, humusreiche Kübelpflanzenerde und sorgen Sie für eine Drainageschicht.
Melonenbirne vermehren
Die Vermehrung der Melonenbirne kann durch Samen oder Stecklinge erfolgen:
Vermehrung durch Samen
Samen können aus reifen Früchten gewonnen oder im Fachhandel erworben werden. Die Samen werden in Anzuchterde gesät und bei warmen, hellen Bedingungen feucht gehalten. Nach zwei bis drei Wochen erscheinen die ersten Keime. Sobald die Pflanzen etwa zehn Zentimeter groß sind, können sie in nährstoffreichere Erde umgesetzt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Stecklinge können im Frühsommer von den Triebspitzen der Pflanze genommen werden. Lassen Sie die Stecklinge entweder in Wasser oder in sandiger Anzuchterde bei etwa 20 Grad Celsius bewurzeln. Nach etwa zwei bis drei Wochen sind sie bereit zum Einpflanzen in humusreiche Erde.
Sorten & Arten
Es gibt nur wenige im Handel erhältliche Sorten der Melonenbirne:
Sugar Gold: Große, süße Früchte mit goldgelber Farbe und dekorativen lila Streifen. Die Pflanzen sind buschig und leicht hängend, ideal für Kübel und Ampeln.
Tzimbalo: Eine Sorte mit kleineren, herb-fruchtigen Früchten. Diese Sorte ist besonders robust.
Copa: Spätreifende Sorte mit Wuchshöhe um einen Meter, ideal für Ernte im Herbst.
Krankheiten & Schädlinge
Die Melonenbirne kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:
Krankheiten:
- Mehltau: Weißer Belag auf Blättern und Trieben.
- Alternaria: Dunkle Flecken auf Blättern und Früchten.
- Chauchuma-Mosaik-Virus: Mosaikartige Muster auf Blättern.
- Tomatenbronzefleckenvirus: Bronzefarbene Flecken auf Blättern.
Schädlinge:
- Kartoffelkäfer: Fressen Blätter der Pflanze.
- Blattläuse: Besiedeln Blattunterseiten.
- Spinnmilben: Bilden Gespinste, besonders bei trockener Luft.
- Weiße Fliegen: Saugen Pflanzensaft, hinterlassen klebrige Ablagerungen.
- Minierfliegen: Larven bohren Gänge in die Blätter.
Regelmäßige Kontrollen und biologische Maßnahmen wie die Förderung natürlicher Feinde können helfen, den Befall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Gute Pflegebedingungen und das Vermeiden von Staunässe tragen dazu bei, das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall zu minimieren.
So kommt die Pflanze über den Winter
Da die Melonenbirne frostempfindlich ist, sollte sie vor dem ersten Frost ins Winterquartier gebracht werden. Ein heller Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius ist ideal. Während der Überwinterung sollte die Pflanze regelmäßig, aber sparsam gegossen und auf Schädlingsbefall überprüft werden. Eine Düngung ist nicht erforderlich. Unreife Früchte können im Winterquartier nachreifen.
Beim Auszug aus dem Winterquartier im Frühjahr ist es ratsam, die Melonenbirne in einen größeren Topf mit frischer, nährstoffreicher Erde umzupflanzen. Dies fördert ein kräftiges Wachstum und eine reiche Blütenbildung in der kommenden Saison.
Allgemeine Pflege
Zusammen mit einer geeigneten Standortwahl und einer guten Bodenvorbereitung bildet die Pflege der Melonenbirne die Grundlage für erfolgreiche Kultivierung und reiche Ernte. Sensibles Gießen, angemessenes Düngen und regelmäßige Schnittmaßnahmen sorgen für gesundes Wachstum und eine reiche Ernte.
Häufig gestellte Fragen
Warum ändert die Blütenfarbe der Melonenbirne je nach Temperatur?
Die Blütenfarbe der Melonenbirne kann von weiß bis tiefblau variieren, abhängig von der Temperatur. Bei Temperaturen über 27 Grad erscheinen die Blüten heller, meist weiß, während kühlere Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad eine intensivere blaue Färbung bewirken. Dies ist auf die Temperaturempfindlichkeit der Pigmente in den Blütenblättern zurückzuführen.
Wie können unreife Früchte der Melonenbirne nachreifen?
Unreife Früchte der Melonenbirne, die vor dem ersten Frost geerntet wurden, können im Winterquartier nachreifen. Idealerweise sollten sie bei Raumtemperatur gelagert werden. Dies gibt den Früchten genug Zeit, ihre volle Süße zu entwickeln, und sie können auch einige Wochen bei diesen Bedingungen gelagert werden.
Welche Schädlinge sind bei der Melonenbirne besonders zu beachten?
Die Melonenbirne ist anfällig für mehrere Schädlinge, darunter Kartoffelkäfer, Blattläuse, Spinnmilben, weiße Fliegen und Minierfliegen. Insbesondere Blattläuse und Spinnmilben können schnell zu einem Problem werden, da sie sich an den Blättern ansiedeln und Schäden verursachen.
Kann die Melonenbirne sowohl im Freiland als auch im Topf kultiviert werden?
Ja, die Melonenbirne kann sowohl im Freiland als auch im Topf oder Kübel kultiviert werden. Da sie aber frostempfindlich ist, empfiehlt sich in kühleren Klimazonen die Kultivierung in Töpfen, um sie bei Bedarf ins Haus oder Gewächshaus bringen zu können. Dies erleichtert auch die Überwinterung, da die Pflanzen vor dem ersten Frost leicht umgesiedelt werden können.