Löwenzahn

Löwenzahn erfolgreich vermehren: Methoden und Tipps

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Der Löwenzahn verdankt seine Verbreitung drei effektiven Vermehrungsstrategien: Sexuelle und ungeschlechtliche Fortpflanzung sowie vegetative Vermehrung. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten jeder Strategie und erklärt, wie sie zum Erfolg des Löwenzahns beitragen.

Löwenzahn vermehren
Über Samen lässt sich der Löwenzahn am einfachsten vermehren

Sexuelle Vermehrung des Löwenzahns

Die sexuelle Vermehrung beginnt mit der Blütezeit, die überwiegend im Frühjahr liegt. Die charakteristischen gelben Blütenköpfchen bestehen aus zahlreichen Zungenblüten, die bestäubende Insekten anziehen. Diese Insekten übertragen den Pollen von den männlichen Staubbeuteln auf die weiblichen Narben, was zur Befruchtung führt. Dabei verschmelzen die männlichen und weiblichen Keimzellen innerhalb der Blüte, wodurch ein Samen entsteht, der die genetische Information beider Elternpflanzen in sich vereint.

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Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich aus den Blüten die bekannten Pusteblumen. Diese bestehen aus zahlreichen Samen, die dank ihrer feinen, weißen Haarschöpfe, auch Schirmchen genannt, vom Wind über weite Strecken verbreitet werden können. Pro Löwenzahnpflanze können bis zu 5.000 Samen produziert werden, die bevorzugt auf stickstoffreichen Böden keimen.

Die Samen des Löwenzahns sind Lichtkeimer und benötigen zur Keimung ausreichend Licht sowie Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Die Keimung erfolgt meist innerhalb von zwei bis vier Wochen, wenn das Substrat mäßig feucht gehalten wird. Diese Vermehrungsstrategie führt zu genetischer Vielfalt und ermöglicht es dem Löwenzahn, sich an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen und neue Lebensräume zu besiedeln.

Ungeschlechtliche Vermehrung des Löwenzahns (Apomixis)

Neben der sexuellen Fortpflanzung nutzt der Löwenzahn auch die ungeschlechtliche Vermehrung, die als Apomixis bezeichnet wird. Hierbei entstehen Samen ohne vorherige Befruchtung, sodass diese genetische Klone der Mutterpflanze sind. Diese Methode ermöglicht eine Fortpflanzung ohne Bestäuber, was besonders in Regionen mit wenigen Insekten oder ungünstigen klimatischen Bedingungen vorteilhaft ist.

Die Apomixis erlaubt dem Löwenzahn eine schnelle und flächendeckende Ausbreitung. Da die Samen genetisch identisch zur Mutterpflanze sind, bleibt die erfolgreiche genetische Ausstattung stabil. Triploide Pflanzen, welche im nördlichen Verbreitungsgebiet häufig vorkommen, sind oft apomiktisch, während diploide Pflanzen in südlichen Regionen meist die sexuelle Fortpflanzung bevorzugen.

Obwohl die Apomixis weniger genetische Vielfalt bietet, trägt sie zur Anpassungsfähigkeit des Löwenzahns bei, insbesondere in weniger variablen oder extremen Umgebungen. Durch die Kombination aus sexueller und ungeschlechtlicher Vermehrung hat der Löwenzahn eine herausragende Überlebensfähigkeit entwickelt.

Vegetative Vermehrung des Löwenzahns

Die vegetative Vermehrung ermöglicht es dem Löwenzahn, auch ohne Samenbildung neue Pflanzen zu bilden. Die Pflanze besitzt eine kräftige Pfahlwurzel, die tief in den Boden reicht und sich selbst bei Zerteilung regenerieren kann.

Bei Bodenbearbeitung oder mechanischer Beschädigung können Wurzelstücke des Löwenzahns von etwa 5 cm Länge, die etwa 3 bis 5 cm tief in feuchte Erde gesetzt werden, neue Pflanzen hervorbringen. Diese Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung bedeutet, dass der Löwenzahn auch unter widrigen Bedingungen überleben und sich ausbreiten kann.

Falls Sie den Löwenzahn gezielt vermehren möchten, sollten Sie die Wurzeln im Frühling oder Herbst teilen. Nehmen Sie Teilstücke der Pfahlwurzel und setzen Sie diese in vorbereitete Pflanzlöcher. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, um einen schnellen Austrieb zu gewährleisten. Besonders in Böden mit guter Stickstoffversorgung kann sich der Löwenzahn durch diese Methode effektiv und robust etablieren.

Die Bedeutung der verschiedenen Vermehrungsstrategien

Der Löwenzahn ist eine der anpassungsfähigsten Pflanzenarten weltweit, was er seinen vielseitigen Vermehrungsstrategien verdankt. Jede Strategie bietet spezifische Vorteile und sichert das Überleben der Art unter unterschiedlichen Umweltbedingungen.

Sexuelle Vermehrung

Die sexuelle Vermehrung ermöglicht genetische Vielfalt und macht den Löwenzahn widerstandsfähig gegenüber wechselnden Umweltbedingungen. Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten, die Pollen von den männlichen Staubbeuteln zu den weiblichen Narben transportieren. Jeder daraus entstehende Samen enthält das genetische Material beider Elternteile, was die Anpassungsfähigkeit der Pflanze erleichtert.

Ungeschlechtliche Vermehrung (Apomixis)

Die ungeschlechtliche Vermehrung erzeugt Samen ohne Befruchtung und ist besonders in Regionen mit wenigen Bestäubern oder extremen klimatischen Bedingungen vorteilhaft. Da die Samen genetisch identisch zur Mutterpflanze sind, kann der Löwenzahn schnell und weitreichend neue Lebensräume besiedeln.

Vegetative Vermehrung

Die vegetative Vermehrung erfolgt über die kräftige Pfahlwurzel des Löwenzahns. Selbst kleine Wurzelstücke können neue Pflanzen bilden, was das Überleben in bereits besiedelten Gebieten sichert und eine schnelle Neubesiedlung ermöglicht, besonders in stickstoffreichen Böden.

Die Kombination dieser Vermehrungsstrategien verleiht dem Löwenzahn eine beeindruckende Überlebens- und Anpassungsfähigkeit. So kann der Löwenzahn in unterschiedlichsten Lebensräumen gedeihen und sich weltweit behaupten.

Bilder: Monia33 / iStockphoto