Löwenzahn sammeln: So geht’s richtig & Tipps zur Verwendung
Löwenzahn ist eine häufig unterschätzte Pflanze mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale zur eindeutigen Identifizierung, gibt Tipps zum Sammeln und zur Verwendung sowie einen Einblick in die wertvollen Inhaltsstoffe.

Löwenzahn ist leicht an seinen markanten Merkmalen zu erkennen
Löwenzahn erkennen: Merkmale und Verwechslungsmöglichkeiten
Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine weit verbreitete Pflanze, die dank ihrer markanten Merkmale leicht zu identifizieren ist. Achten Sie auf folgende Erkennungsmerkmale:
- Blätter: Lanzettenförmig, stark gezähnt und in einer grundständigen Rosette angeordnet, können bis zu 30 cm lang werden.
- Blüten: Leuchtend gelb und bestehen aus zahlreichen kleinen Zungenblüten, mit einer Blütezeit von März bis Juni und einer möglichen zweiten Blüte im Spätsommer.
- Stängel: Der hohle Blütenstiel enthält einen weißen, milchigen Saft.
- Wurzel: Eine lange, fleischige Pfahlwurzel, die tief in den Boden reicht.
Verwechslungsmöglichkeiten

Der Stängel des Schaftlöwenzahns unterscheidet sich vom gewöhnlichen Löwenzahn
- Schaftlöwenzahn (Leontodon): Ähnelt dem gewöhnlichen Löwenzahn, aber der Stängel ist nicht hohl.
- Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata): Gelbe Blüten und gezähnte Blätter, jedoch ohne hohlen Stängel und ohne Milchsaft.
Wichtige Hinweise

Löwenzahn sollte auf naturbelassenen Flächen fernab von Straßen gesammelt werden
Falls Sie unsicher sind, ob es sich um Löwenzahn handelt, schneiden Sie den Stängel an. Tritt weißer Milchsaft aus und ist der Stängel hohl, handelt es sich wahrscheinlich um Löwenzahn. Sammeln Sie die Pflanzen auf naturbelassenen Flächen wie Wiesen und Waldrändern fernab von Straßen, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden und Löwenzahn zu säen.

Eine sorgfältige Standortwahl sichert die Qualität der Löwenzahnernte
Optimale Standorte und Erntezeit für Löwenzahn
Für eine hochwertige Ernte sollten Sie auf die Wahl des Standorts und die richtige Erntezeit achten.
Standortwahl

Sammeln von Löwenzahn in naturbelassenen, pestizidfreien Gebieten wird empfohlen
- Unbelastete Flächen bevorzugen: Sammeln Sie Löwenzahn fernab von stark befahrenen Straßen, Industriegebieten und konventionell bewirtschafteten Feldern.
- Naturbelassene Gebiete: Wiesen, Wegränder im Wald oder Ihr eigener Garten sind ideal, sofern Sie auf den Einsatz von Pestiziden verzichten.
- Sonnige bis halbschattige Plätze: Diese Standorte bieten optimale Wachstumsbedingungen.
Erntezeit
- Blätter: Idealerweise im Frühjahr vor der Blüte, wenn sie zart und weniger bitter sind. Auch im Herbst können nährstoffreiche Blätter geerntet werden.
- Blüten: Spätes Frühjahr und früher Sommer sind ideal, wenn die Blüten vollständig geöffnet sind und den meisten Nektar enthalten.
- Wurzeln: Im Spätherbst, wenn die Pflanze ihre Energie in die Wurzel speichert, oder auch im Frühjahr, wobei die Nährstoffdichte im Herbst höher ist.

Schonende Erntemethoden unterstützen das langfristige Wachstum der Pflanzen
Tipps für die richtige Erntetechnik
Nachhaltige und schonende Erntemethoden sind wichtig, um die Pflanze nicht zu schädigen.
Blätter
Pflücken Sie die Blätter vorsichtig mit den Fingern oder schneiden Sie sie mit einer Schere oder einem Messer knapp über dem Boden ab. Lassen Sie einige Blätter stehen, damit die Pflanze weiter wachsen kann.
Blüten
Schneiden Sie die Blütenstände nahe der Basis ab, um die Pflanze nicht zu verletzen. Ernten Sie diese an sonnigen Tagen, wenn die Blüten den höchsten Nektargehalt haben.
Wurzeln
Nutzen Sie einen Spaten, eine Grabegabel (34,00€ bei Amazon*) oder eine kleine Pflanzschaufel, um die Erde um den Wurzelstock herum zu lockern. Heben Sie die Wurzel vorsichtig heraus, schütteln Sie die Erde ab und versuchen Sie, die Wurzel möglichst vollständig zu entnehmen. Trocknen Sie die Wurzeln dunkel und zügig, um den Wirkstoffverlust zu minimieren, oder bereiten Sie sie direkt frisch zu.
Allgemeine Hinweise
Tragen Sie Handschuhe und lange Kleidung, um allergische Reaktionen oder Flecken durch den Milchsaft zu vermeiden. Ernten Sie nicht alle Pflanzen an einem Standort, um den Bestand zu sichern und Löwenzahn zu züchten. Verwenden Sie nur gesunde Pflanzen ohne Anzeichen von Schädlingsbefall oder Krankheiten.
Löwenzahn: Ein regionales Superfood mit breitem Anwendungsspektrum
Löwenzahn ist reich an Nährstoffen und bietet sowohl gesundheitliche Vorteile als auch kulinarischen Genuss.
Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile

Löwenzahn enthält viele Vitamine und Mineralstoffe
Löwenzahn ist reich an Vitamin A und Vitamin C, welche die Sehkraft sowie das Immunsystem unterstützen. Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium sind ebenfalls in hoher Konzentration vorhanden und unterstützen zahlreiche Körperfunktionen. Bitterstoffe im Löwenzahn fördern die Verdauung und regen den Stoffwechsel an.
Kulinarische Anwendungen

Löwenzahn bietet kulinarische Vielfalt und unterstützt eine nachhaltige Lebensweise
- Blätter: Verwenden Sie junge Blätter in Salaten, Smoothies oder als Pesto.
- Blüten: Ideal für die Herstellung von Löwenzahnsirup oder Gelee.
- Wurzeln: Getrocknete und geröstete Wurzeln dienen als Kaffee-Ersatz oder können zu Tee verarbeitet werden.
Achten Sie beim Sammeln auf umweltfreundliche Praktiken und eine nachhaltige Ernte. Ernten Sie Pflanzen in naturbelassenen Gebieten und nur gesunde Exemplare ohne Schädlingsbefall.
Durch die Integration von Löwenzahn in Ihre Ernährung und Gesundheitspflege nutzen Sie ein heimisches Superfood, das auch eine nachhaltige Lebensweise unterstützt.