Löwenzahn

Löwenzahn anbauen: Tipps für eine erfolgreiche Kultivierung

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Löwenzahn ist eine robuste Pflanze mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in Küche, Medizin und Garten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.

Löwenzahn pflanzen
Löwenzahn kann wegen seiner Heilwirkung oder einfach zur Dekoration angebaut werden

Aussaat von Löwenzahnsamen

Löwenzahn lässt sich auf unterschiedliche Weisen aussäen, um einen optimalen Start in die Gartensaison zu gewährleisten. Sie können zwischen einer Direktaussaat im Freiland und der Vorzucht im Haus wählen.

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Direktaussaat im Freiland

Für die Direktaussaat im Freiland eignet sich das zeitige Frühjahr, sobald der Boden aufgetaut und leicht zu bearbeiten ist. Alternativ ist eine Aussaat auch im Spätsommer möglich. Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie Unkraut und andere Ablagerungen entfernen und den Boden mindestens 5 cm tief lockern, um eine bessere Durchlüftung und Nährstoffverteilung zu gewährleisten.

Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der vorbereiteten Fläche und bedecken Sie sie anschließend leicht mit einer dünnen Schicht Muttererde. Da Löwenzahn Lichtkeimer sind, sollten die Samen nur minimal mit Erde bedeckt werden. Während der Keimphase, die in der Regel zwischen 7 und 14 Tagen dauert, ist es wichtig, dass der Boden konstant feucht, jedoch nicht nass gehalten wird.

Vorzucht im Haus

Für einen früheren Start in die Gartensaison oder in kälteren Gebieten können Sie Löwenzahn ab Februar im Haus vorziehen. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Verteilen Sie die Samen auf Anzuchterde oder Kokoserde und bedecken Sie sie nur leicht mit Erde.
  2. Decken Sie das Saatgut mit Klarsichtfolie ab, um ein feuchtes und warmes Klima zu schaffen. Stechen Sie Löcher in die Folie, um die Luftzirkulation zu gewährleisten und Schimmelbildung vorzubeugen.
  3. Halten Sie die Anzuchterde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  4. Lüften Sie die Abdeckung alle zwei bis drei Tage, um Kondenswasserbildung zu reduzieren.

Sobald die Jungpflanzen stark genug sind und die Temperaturen im Außenbereich mild bleiben, können sie ins Freiland umgesetzt werden.

Standortwahl

Für beide Aussaatmethoden gilt: Der Standort sollte sonnig bis halbschattig gewählt werden, und der Boden sollte tiefgründig, humos und gut durchlässig sein. Während die Direktaussaat einfacher ist und weniger Pflegeaufwand im Haus benötigt, bietet die Vorzucht den Pflanzen einen früheren und geschützteren Start.

Standort und Boden

Löwenzahn ist eine sehr robuste Pflanze, die unter verschiedenen Bedingungen gedeiht. Für ein optimales Wachstum sollten jedoch einige Parameter beachtet werden:

Standort

Löwenzahn wächst am besten an einem vollsonnigen bis halbschattigen Standort. In der Sonne wächst er schneller und bildet größere Blüten und eine dichtere Blattmasse.

Bodenbeschaffenheit

Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Tiefgründige, humose Ton- und Lehmböden eignen sich am besten. Arbeiten Sie vor der Pflanzung Kompost oder andere organische Materialien in den Boden ein, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Ein pH-Wert des Bodens im Bereich von 5,5 bis 7,5 (leicht sauer bis neutral) ist ideal. Vermeiden Sie stark verdichteten Boden, da dies die Entwicklung der Pfahlwurzeln behindern kann.

Pflege

Löwenzahn ist pflegeleicht, benötigt jedoch einige Maßnahmen, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Bewässerung

Während trockener und heißer Perioden sollten Sie den Löwenzahn regelmäßig gießen, um sicherzustellen, dass der Boden nicht vollständig austrocknet. Eine tiefe und durchgängige Feuchtigkeitsversorgung ist besonders wichtig.

Bodenpflege

Lockern Sie den Boden gelegentlich, falls er stark verdichtet ist. Dies fördert die Durchlüftung und unterstützt die Wurzelentwicklung.

Unkrautentfernung

Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und konkurrierende Gräser rund um die Löwenzahnpflanzen, um deren Wachstum zu fördern.

Mulchen

Eine Mulchschicht um die Pflanzenbasis hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und das Unkrautwachstum zu unterdrücken. Materialien wie Rasenschnitt oder Rindenmulch eignen sich hierfür und tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei.

Rückschnitt

Schneiden Sie regelmäßig die Blütenstiele zurück, um die unkontrollierte Verbreitung der Samen zu verhindern und die Pflanzenproduktion zu fördern. Der Rückschnitt sollte etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge

Obwohl Löwenzahn robust ist, kann er von bestimmten Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Ein frühzeitiges Erkennen und gezieltes Handeln kann helfen, die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten.

Echter Mehltau

Echter Mehltau zeigt sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blättern und Stängeln. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation und bewässern Sie die Pflanzen nicht über Kopf. Entfernen Sie betroffene Blätter umgehend.

Wurzelfäule

Wurzelfäule tritt häufig in schlecht entwässerten Böden auf. Sie erkennen sie an verfaultem Wurzelgewebe und welken Pflanzen. Ein gut durchlässiger Boden und das Vermeiden von Überwässerung können diese Erkrankung verhindern.

Blattläuse

Blattläuse saugen an den weichen Pflanzenteilen und schwächen das Wachstum. Bekämpfen Sie Blattläuse mit natürlichen Mitteln wie insektizider Seife oder durch Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern.

Schnecken

Schnecken können erheblichen Schaden an den Blättern verursachen. Verwenden Sie physische Barrieren wie Schneckenzäune oder natürliche Köder. Regelmäßiges Einsammeln hilft ebenfalls.

Vorbeugung und Bekämpfung

Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen, gute Bodendurchlässigkeit, ausreichende Luftzirkulation und die Förderung von Nützlingen sind Schlüsselmaßnahmen zur Gesunderhaltung.

Ernte

Löwenzahn bietet eine Vielzahl von verwendbaren Pflanzenteilen, darunter Blätter, Blüten und Wurzeln. Um die Pflanze nachhaltig zu ernten, beachten Sie spezielle Methoden und Zeitpunkte.

Zeitpunkt der Ernte

  • Blätter: Ernten Sie die jungen, zarten Blätter vor der Blütezeit zwischen März und Juni.
  • Blüten: Die leuchtend gelben Blüten können während der gesamten Blütezeit von April bis Oktober gepflückt werden.
  • Wurzeln: Die gehaltevollsten Wurzeln ernten Sie im Herbst, entweder in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.

Praktische Tipps

Ernten Sie nur gesunde und kräftige Pflanzen und vermeiden Sie Löwenzahn von belasteten Standorten. Tragen Sie Handschuhe, um Flecken vom milchigen Saft zu vermeiden.

Verwendung

Löwenzahn ist vielseitig nutzbar in der Küche, Medizin und im Garten.

Kulinarische Verwendung

  • Blätter: Junge Blätter können roh als Salat verzehrt oder wie Spinat zubereitet werden. Sie eignen sich auch für Smoothies, Pesto und als Zutat in Suppen und Saucen.
  • Blüten: Zur Herstellung von Sirup, Gelee oder Kräuterlikör. Auch als essbare Dekoration in Salaten und Desserts.
  • Wurzeln: Können gedünstet oder geröstet als Beilage verwendet werden. Getrocknet und gemahlen dienen sie als koffeinfreier Kaffeeersatz.
  • Knospen: Eingelegt in Essig als Kapernersatz.

Medizinische Verwendung

Löwenzahn regt die Produktion von Gallenflüssigkeit an, ist harntreibend, stoffwechselanregend und unterstützt das Immunsystem. Er kann auch bei Hautproblemen lindernd wirken.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

Im Garten als natürlicher Dünger, bekannt als Löwenzahnjauche, und als Futterpflanze für Heimtiere und Bestäuber nützlich.

Vermehrung

Löwenzahn lässt sich auf mehrere Weisen erfolgreich vermehren, hauptsächlich durch Samen, Teilung der Pflanzen oder Wurzelstecklinge.

Aussaat von Samen

Säen Sie die Samen im Frühjahr oder Herbst etwa einen Zentimeter tief in die vorbereitete Erde. Halten Sie die Samen während der Keimphase konstant feucht.

Teilung der Pflanze

Graben Sie die Pflanze aus, teilen Sie den Wurzelstock und setzen Sie die geteilten Wurzelstücke in neue Pflanzlöcher.

Wurzelstecklinge

Schneiden Sie etwa zwei Zentimeter lange Stücke von der Pfahlwurzel ab und pflanzen Sie die Wurzelstücke in feuchte Erde. Halten Sie die Erde feucht, bis die Stecklinge neue Triebe und Wurzeln bilden.

Bilder: Straitel / iStockphoto