Löwenzahn

Löwenzahn: Vielseitiges Kraut für Gesundheit & Küche

Artikel zitieren

Löwenzahn: Mehr als nur ein lästiges Unkraut. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, die gesundheitlichen Vorteile und gibt Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte.

Löwenzahn Wildkräuter
Zusammen mit anderen Wildkräutern kann Löwenzahn zu einem leckeren Salat verarbeitet werden

Die verschiedenen Teile des Löwenzahns und ihre Verwendung

Der Löwenzahn ist eine vielseitige Pflanze, die in der Küche und in der Naturheilkunde verwendet werden kann. Hier sind die Nutzungsmöglichkeiten der Blätter, Blüten, Knospen und Wurzeln im Detail:

Blätter

  • Roh: Junge, zarte Blätter eignen sich gut für Salate. Sie bringen durch ihren leicht bitteren Geschmack eine besondere Note ein und können auch in Smoothies verarbeitet werden.
  • Gekocht: Sie können die Blätter kochen oder dünsten, um sie als Gemüsebeilage zu servieren. In Suppen, Eintöpfen oder Soßen entfalten sie ebenfalls ihren mild-bitteren Geschmack.

Lesen Sie auch

Blüten

  • Frisch: Die leuchtend gelben Blüten haben ein süßlich-honigartiges Aroma und eignen sich für Marmeladen, Gelees, Desserts und Sirup.
  • Getrocknet: Getrocknete Blüten sind ideal für Tees, die angenehm süßlich schmecken und gesundheitliche Vorteile bieten.

Knospen

  • Kapernersatz: Die geschlossenen Blütenknospen können in Essig eingelegt als Kapernersatz dienen.
  • Gedünstet: Gedünstete Knospen erinnern geschmacklich an kleine Kohlsprossen und können als Beilage verwendet werden.

Wurzeln

  • Kaffeeersatz: Die Wurzel kann getrocknet, geröstet und gemahlen als koffeinfreier Kaffeeersatz verwendet werden.
  • Gekocht: Alternativ kann die Wurzel als Gemüse gedünstet oder gebraten werden und verleiht Gerichten ein erdiges, leicht süßliches Aroma.

Sammeln und Lagern

  • Sammeln: Achten Sie darauf, Löwenzahn nur an wenig verschmutzten Standorten fernab von Straßen oder belebten Wegen zu ernten, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden.
  • Lagerung: Frische Blätter halten sich einige Tage im Kühlschrank, wenn sie in ein feuchtes Tuch eingeschlagen werden. Die Blätter können blanchiert und eingefroren werden. Wurzeln trocknen und in einem Glas aufbewahren.

Mit der Nutzung der verschiedenen Teile des Löwenzahns können Sie die kulinarische und gesundheitliche Vielfalt dieser Pflanze vollständig ausschöpfen.

Löwenzahn als Wildkraut

Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist ein weit verbreitetes Wildkraut, das häufig auf nährstoffreichen Böden vorkommt und sowohl für den Menschen als auch für die Natur wertvolle Vorteile bietet.

Eigenschaften und Wachstum

  • Standorte: Löwenzahn bevorzugt sonnige Standorte und gedeiht auf humusreichen, gut durchlüfteten Böden.
  • Wachstum: Die Pflanze wächst schnell und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 40 Zentimetern.
  • Wurzelsystem: Eine tiefreichende Pfahlwurzel macht die Pflanze widerstandsfähig und schwer zu entfernen.

Nutzen für die Natur

Löwenzahn bietet eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge, die reichlich Pollen und Nektar finden.

Verbreitung und Ausbreitung

Die Samen des Löwenzahns sind mit kleinen Flughärchen ausgestattet, die durch den Wind weit verbreitet werden, was eine schnelle Ausbreitung in verschiedenen Gebieten fördert.

Anbau und Pflege von Löwenzahn im Garten

Löwenzahn ist eine robuste Pflanze, die sich leicht kultivieren lässt. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humusreichem Boden. Achten Sie darauf, dass der Boden tief genug für die lange Pfahlwurzel des Löwenzahns ist.

Aussaat

  • Zeitpunkt: Von März bis Ende Mai und von September bis Oktober.
  • Saattiefe: Die Samen sollten nicht tiefer als einen Zentimeter in den Boden eingebracht werden.
  • Pflanzabstand: Ein Abstand von etwa 30 x 30 Zentimetern ermöglicht den Pflanzen genügend Platz zur Entfaltung.

Pflege

  • Bewässerung: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, wobei die Pflanze auch kurzzeitige Trockenperioden und Staunässe verträgt.
  • Düngung: Keine zusätzliche Düngung im ersten Jahr, im zweiten Jahr kann reifer Kompost oder geeigneter Dünger hinzugefügt werden.

Überwinterung

Löwenzahn ist winterhart. Die oberirdischen Blätter sterben im Winter ab, während die Wurzeln im Frühjahr neue Triebe entwickeln.

Kontrollmaßnahmen

Entfernen Sie die Blüten regelmäßig, um eine Ausbreitung über Samenflug zu verhindern.

Gießen von Löwenzahn

Löwenzahn benötigt einen gleichmäßig feuchten Boden, kann jedoch sowohl Trockenheit als auch Staunässe vertragen. Üblicherweise gießen Sie den Boden, damit er leicht feucht bleibt, besonders in längeren Trockenperioden. Töpfe benötigen häufiger Wasser, da die Erde schneller austrocknet. Idealerweise gießen Sie in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, um Verdunstungsverluste zu minimieren.

Ernte von Löwenzahn

Die Erntezeit für die verschiedenen Pflanzenteile variiert:

  • Blätter: März bis Mai, ideal bevor die Pflanze blüht.
  • Blüten: Hauptblütezeit von April bis Juni, mögliche Nachblüte im August und September.
  • Samen: Mai bis Juni und September.
  • Wurzeln: Vorzugsweise im Herbst, aber auch im Frühjahr möglich.

Achten Sie darauf, Pflanzen von wenig verschmutzten Orten fernab von Straßen und industriellen Gebieten zu ernten.

Lagerung von Löwenzahn

Blätter bleiben im Kühlschrank einige Tage frisch, wenn sie in ein feuchtes Papiertuch gewickelt werden. Für eine längere Lagerung können sie blanchiert und eingefroren werden. Wurzeln sollten nach der Ernte getrocknet und in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden.

Inhaltsstoffe von Löwenzahn

Löwenzahn ist reich an verschiedenen Nährstoffen:

  • Vitamine: Enthält A, C, E, K sowie B-Vitamine.
  • Mineralstoffe: Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen.
  • Bitterstoffe: Stimulieren die Verdauung und regen den Appetit an.
  • Inulin: Fördert die Verdauung.
  • Flavonoide, Polyphenole und Triterpene: Besitzen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.

Geschmack von Löwenzahn

  • Blätter: Würzig bis leicht bitter, ideal für Salate.
  • Blüten: Leicht süßlich, geeignet für Salate und Desserts.
  • Wurzeln: Erdiges, leicht süßliches Aroma, besonders nach Trocknung und Röstung.

Löwenzahn in der Naturheilkunde

Löwenzahn hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften:

  • Verdauungsfördernd: Bitterstoffe regen die Produktion von Magensäften an.
  • Stoffwechselanregend: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Harntreibend: Fördert die Entgiftung des Körpers.
  • Leber- und Gallenblasenunterstützung: Traditionell für die Entgiftung und Unterstützung der Lebergesundheit verwendet.

Schädlinge und Krankheiten bei Löwenzahn

Löwenzahn ist widerstandsfähig, kann jedoch von Blattläusen und Schnecken befallen werden. Krankheiten wie Echter Mehltau und Grauschimmelfäule können auch auftreten. Gute Belüftung und das Vermeiden von Überkopfbewässerung können helfen, Problemen vorzubeugen.

Löwenzahn als Nahrungsquelle für Insekten

Löwenzahn spielt eine zentrale Rolle als Nahrungsquelle für viele Insektenarten. Besonders früh im Jahr bietet er Nektar und Pollen für Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge.

Rezept für Löwenzahntee

Zubereitung aus getrockneten Wurzeln:

  1. Ein bis zwei Teelöffel getrocknete, zerkleinerte Löwenzahnwurzeln in eine Tasse geben.
  2. Tasse mit 200 ml kaltem Wasser füllen und über Nacht ziehen lassen.
  3. Sud am nächsten Morgen kurz aufkochen.
  4. Tee etwa 10 Minuten ziehen lassen und dann die Wurzeln abseihen.

Zubereitung aus frischen oder getrockneten Blättern:

  1. Ein bis zwei Teelöffel gewaschene, zerkleinerte frische Blätter oder getrocknete Blätter in eine Tasse geben.
  2. Mit 200 ml heißem Wasser übergießen.
  3. Tasse abdecken und etwa 5-10 Minuten ziehen lassen.
  4. Blätter abseihen und den Tee genießen.

Rezept für Löwenzahnpesto

Zutaten:

  • 100 g junge Löwenzahnblätter
  • 30 g geriebener Parmesan
  • 70 g geröstete Pinienkerne (alternativ Sonnenblumenkerne, Pistazien oder Walnüsse)
  • 120-150 ml Olivenöl oder Sonnenblumenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • Salz und Pfeffer
  • Optional: ½ Bund Basilikum

Zubereitung:

  1. Jung geerntete Löwenzahnblätter gründlich waschen und 20 Minuten in kaltem Wasser einweichen, um den bitteren Geschmack zu mildern, dann gut abtropfen lassen.
  2. Pinienkerne in einer fettfreien Pfanne goldbraun rösten.
  3. Getrocknete Blätter, geröstete Pinienkerne, gehackten Knoblauch, Parmesan und eventuell Basilikum in einen Mixer geben.
  4. Nach und nach Olivenöl zugeben, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist.
  5. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Pesto in saubere Gläser füllen und mit einer dünnen Schicht Öl bedecken, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Dieses besondere Pesto passt hervorragend zu Pasta, als Brotaufstrich oder als Würze in verschiedenen Gerichten.

Bilder: JackJelly / iStockphoto