Kugellauch pflanzen & pflegen: Der komplette Leitfaden
Der Kugellauch (Allium sphaerocephalon) ist eine pflegeleichte und attraktive Zwiebelpflanze, die mit ihren kugelförmigen Blütenständen Farbe in den Garten bringt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden rund um den Anbau und die Pflege dieser beliebten Gartenpflanze.
Wuchs
Der Kugellauch, auch bekannt als Allium sphaerocephalon, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Unterirdisch bilden sich Zwiebeln mit einem Durchmesser von bis zu 3,5 Zentimetern, aus denen im Frühjahr die Blätter und Blütenstiele treiben. Die Pflanze wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von 40 bis 90 Zentimetern. Der Blütenstiel ragt aus der Mitte der kurzen, schmalen Laubblätter empor, die eine Breite von 20 bis 25 Zentimetern einnehmen. Nach der Blüte im Sommer ziehen sich die grünen Pflanzenteile wieder in die Zwiebel zurück und überwintern dort.
Blätter
Die Blätter des Kugellauchs sind schmal und grasartig, ungestielt und besitzen einen glatten Rand. Sie sind innen hohl und haben im Querschnitt eine halbzylindrische Form. In einer Gruppenpflanzung bleiben die Blätter in der Regel niedriger als die Blütenstängel und sind daher oft nicht sichtbar. Nach der Blütezeit ziehen die Blätter schnell ein und vertrocknen. Um die entstandenen Lücken optisch zu kaschieren, empfiehlt es sich, Kugellauch mit Stauden oder Gräsern zu kombinieren.
Blüte
Die Blüten des Kugellauchs entwickeln sich von Juni bis August und bilden eiförmige, spitz zulaufende Blütenstände. Diese bestehen aus zahlreichen kleinen Einzelblüten, die in dichten Dolden angeordnet sind. Die Blütenfarbe variiert von Purpurrot bis Violett. Die Blütenstände ziehen viele Insekten, insbesondere Bienen und Hummeln, an und dienen somit als wertvolle Nahrungsquelle. Nach der Blüte entwickeln sich kugelförmige Fruchtstände, die ebenfalls dekorativ sind und dem Garten weitere visuelle Akzente verleihen.
Früchte
Aus den befruchteten Blüten des Kugellauchs bilden sich Kapselfrüchte mit schwarzen Samen. Diese Samen sind klein und tragen zur Selbstaussaat der Pflanze bei. Ein passender Standort fördert diese Eigenschaft erheblich und macht den Kugellauch zu einer pflegeleichten Gartenpflanze. Die Selbstaussaat ermöglicht eine natürliche und nachhaltige Verbreitung der Pflanze im Garten.
Welcher Standort ist geeignet?
Der Kugellauch bevorzugt einen vollsonnigen Standort, kann jedoch auch halbschattige Plätze tolerieren, wo die Blüten jedoch etwas kleiner ausfallen können. Schattige Standorte sind ungeeignet. In seiner natürlichen Umgebung wächst der Kugellauch oft in Gebüschen, Weinbergen, Äckern und Trockenrasen. Diese Standorte deuten darauf hin, dass der Kugellauch auch im Garten auf durchlässigen, humosen und leicht kalkhaltigen Böden gut gedeiht. Sandig-humose, stark durchlässige und steinige Böden sind ebenfalls geeignet. Schwerere Lehmböden sollten mit Sand aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für den Kugellauch ist ein Boden ideal, der trocken bis mäßig trocken, sehr durchlässig und humusreich ist. Ein leicht kalkhaltiger Boden ist bevorzugt, wobei der Stickstoffgehalt niedrig gehalten werden sollte. Eine gute Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. In sandigen Böden gedeiht die Pflanze besonders gut, während lehmige Böden mit Sand oder Kies aufgelockert werden sollten.
Pflanzung
Die ideale Pflanzzeit für den Kugellauch ist von September bis November. Setzen Sie die Blumenzwiebeln etwa zehn Zentimeter tief in den Boden, wobei die Pflanztiefe das Doppelte bis Dreifache der Zwiebelhöhe betragen sollte. Ein Pflanzabstand von 15 Zentimetern zwischen den einzelnen Zwiebeln gewährleistet eine optimale Entwicklung. Platzieren Sie den Kugellauch in Gruppierungen, um eine natürliche Wirkung zu erzielen. Zum Schutz der Zwiebeln vor Nagetieren kann ein Drahtgeflecht hilfreich sein. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht dauerhaft nass ist, da dies den Zwiebeln schaden kann.
Kugellauch pflegen
Der Kugellauch erfordert wenig Pflege. Entfernen Sie verblühte Blütenstände, wenn keine Selbstaussaat gewünscht ist. Eine Nährstoffgabe mit organischem Volldünger im Frühjahr fördert eine üppige Blüte. Gießen Sie selten, aber gründlich, um die Wurzeln zu fördern. Staunässe sollte vermieden werden. Im Herbst können Sie die Stängel und Blätter als Insektenschutz im Garten belassen. Pflanzenteile sollten nur entfernt werden, wenn sie unansehnlich werden.
Kugellauch vermehren
Es gibt mehrere Methoden zur Vermehrung des Kugellauchs. Eine einfache Methode ist die Selbstaussaat an passenden Standorten. Alternativ können Sie die Samen aussäen, da der Kugellauch ein Kaltkeimer ist und eine Kälteperiode benötigt. Sammeln Sie die Samen im Herbst und halten Sie sie zuerst an einem warmen Ort, bevor Sie sie kühlen und dann wieder warm lagern. Ebenso können Sie Brutzwiebeln im Frühjahr oder Herbst teilen und neu pflanzen.
Sorten & Arten
Der Kugellauch ist in nur wenigen Sorten erhältlich. Eine beliebte Sorte ist ‚Bicolor‘, die zweifarbige Blüten in Purpurrot und Hellgrün hat. Eine weitere bekannte Sorte ist Allium aflatunense ‚Purple Sensation‘, die purpurviolette, kugelige Blütenstände besitzt und eine Höhe von bis zu 80 Zentimetern erreicht. Die Wildform von Allium sphaerocephalon hat einheitlich purpurrote Blütenstände und blüht von Juni bis August.
Verwendung
Der Kugellauch fügt sich harmonisch in unterschiedliche Gartenstile ein, ob Bauerngarten, Präriebeet oder moderne Anlagen. Er gedeiht auch in Topfgärten und auf Dachgärten. Die purpurroten Blüten lassen sich gut mit Pflanzen in Lila-, Rosa- und Orangetönen kombinieren. Geeignete Pflanzpartner sind Akelei, Beetrosen, Frauenmantel, Storchenschnabel, Schafgarben, Scheinsonnenhut, Eisenkraut, Lavendel, Blaunesseln sowie Gräser wie Perlgras und Engelhaar. Die Blüten eignen sich auch hervorragend als Schnittblumen und können getrocknet oder als Dekoration verwendet werden. Die Blätter und Zwiebeln des Kugellauchs sind ebenfalls essbar und haben einen milden, knoblauchartigen Geschmack.
Häufig gestellte Fragen
1. Welche besonderen Insektenarten werden von Kugellauch angezogen?
Kugellauch zieht zahlreiche Insekten an, insbesondere Bienen und Hummeln. Interessanterweise kommen auch einige spezialisierte Wildbienen, wie die Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) und die Luzernen-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata), nur an die kugelförmigen Blütenstände des Kugellauchs. Selbst die seltene Sandbiene Andrena limata kann sich vom Pollen des Kugellauchs ernähren.
2. Ist der Kugellauch essbar und wie schmeckt er?
Ja, der Kugellauch ist essbar. Die Blätter, Zwiebeln und Blüten können roh oder gekocht verzehrt werden. Jedoch sollte darauf hingewiesen werden, dass der Geschmack weniger intensiv ist als der von handelsüblichem Lauch. Die Blüten eignen sich zudem hervorragend als dekorative Essensverzierung, zum Beispiel in Salaten.
3. Kann der Kugellauch auch in kälteren Gebieten erfolgreich angebaut werden?
Der Kugellauch ist sehr anpassungsfähig und weist eine gute Winterhärte auf. Er überwintert in seiner Zwiebel problemlos im Boden. Dies macht ihn auch für kältere Klimazonen geeignet. Dennoch ist eine gute Drainage wichtig, um Staunässe im Winter zu vermeiden.
4. Welche Herausforderungen gibt es bei der Zucht des Kugellauchs?
Obwohl der Kugellauch recht pflegeleicht ist, können Raupen von Nachtfaltern wie der Saateule (Agrostis segetum) und der seltenen Lauchbohrer (Dyspessa ulula) die Pflanze befallen. Jedoch sind diese Schädlinge in Mitteleuropa eher selten. Das Hauptproblem besteht in der Neigung der Pflanze, ihre Blätter während oder kurz nach der Blüte schnell einziehen zu lassen, was Lücken im Beet hinterlassen kann.