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Kronenschnitt an Bäumen: Was sollte man beachten?

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Viele Gartenbesitzer glauben, ein Baum ließe sich durch einen radikalen Kronenschnitt oder sogar eine Kappung in seiner Wuchshöhe beschränken. So mancher hängt auch dem Irrglauben an, ein solcher Eingriff würde die Standsicherheit des Baumes erhöhen und zu seiner Gesundheit beitragen. Das Gegenteil ist der Fall.

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Eine Baumkrone sollte niemals radikal (wie hier im Foto) zurückgeschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wie führt man einen Kronenschnitt an Bäumen richtig durch?
Ein Kronenschnitt an Bäumen sollte behutsam erfolgen, um die natürliche Form zu erhalten und den Baum nicht zu schwächen. Entfernen Sie lediglich schwache, kranke oder abgestorbene Äste und maximal ein Viertel der dünnen Zweige, um eine ausreichende Fotosynthese zu ermöglichen.

Bäume nicht kappen!

Bäume, ganz gleich ob Laub- oder Nadelbäume, sollten niemals gekappt oder radikal ihrer natürlichen Krone beraubt werden. Ein solches Vorgehen hinterlässt schwerwiegende Probleme, die mit der Zeit zum Absterben des Baumes führen können. Dazu gehören etwa

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Mangelnde Versorgungsmöglichkeiten

Wird ein Baum vieler Blätter beraubt, kann er sich nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Er hungert, was wiederum zu Schwäche und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlingsbefall führt. Besonders gefährlich sind holzzersetzende Pilze, die durch die großflächigen Wunden eindringen.

Instabilität

Nach erfolgtem Kronenschnitt wird der Baum versuchen, das Gleichgewicht zwischen den Wurzeln und der Krone wiederherzustellen. Dies geschieht durch das Wachstum vieler senkrecht nach oben reichender Triebe, die in Konkurrenz zueinander stehen und aufgrund ihres Gewichts sowie eventueller Fäulnis den Baum instabil werden lassen. Des Weiteren entwickelt der gekappte Baum eine große Masse an Blättern, um die Versorgung weiterhin aufrecht erhalten zu können.

Kronenschnitt behutsam durchführen

Aus diesen Gründen sollte von einer geplanten Kappung bzw. einem starken Kronenschnitt Abstand genommen werden, es kommt niemals etwas Gutes für den Baum dabei heraus. Ganz abgesehen von den genannten Nachteilen zerstört diese Maßnahme den natürlichen Habitus des Baumes. Sollte der Baum zu groß für seinen aktuellen Standort sein, können Sie es stattdessen mit einem Umpflanzen versuchen – mit der entsprechenden Planung und dem richtigen Know-How haben Sie dabei mehr Erfolg.

Grundregeln

Nichtsdestotrotz kann bei manchen Bäumen von Zeit zu Zeit ein sanfter Rückschnitt sinnvoll sein, etwa, um eine bestimmte Form beizubehalten. Hierbei sollten Sie die folgenden Grundlagen beherzigen:

  • Schneiden Sie nie mehr weg als unbedingt notwendig.
  • Entfernen Sie nach Möglichkeit nur schwache, kranke oder abgestorbene Äste.
  • Auch zu dicht stehende oder überkreuz wachsende Triebe können entfernt werden.
  • Entfernen Sie niemals mehr als ein Viertel der dünnen Zweige.
  • Hier sitzen die meisten Blätter. Sind die weg, kann der Baum keine ausreichende Fotosynthese betreiben.
  • Jeden Rückschnitt versucht der Baum durch verstärkten Neuaustrieb auszugleichen.
  • Schneiden Sie daher in der richtigen Jahreszeit und nicht zu oft.

Tipp

Achten Sie beim Kauf eines Baumes immer auf die angegebene, voraussichtliche Endhöhe sowie die voraussichtliche Wuchsbreite. Diese Angaben sind ein guter Hinweis darauf, ob der Baum an den gedachten Standort passt oder eben nicht.

Bilder: WTHOMEPHOTO / Shutterstock