Nadelbäume

Nadelbäume schneiden: Wann und wie es richtig gemacht wird

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Im Gegensatz zu vielen Laubbäumen sollten die meisten Nadelbäume nicht oder nur wenig zurückgeschnitten werden. Da sie zugleich sehr wüchsig sind, sollten von vornherein Zwerg- oder andere Zuchtformen in den Garten gepflanzt werden. Wildformen werden oft zu groß und lassen sich zudem nicht durch Schnittmaßnahmen klein halten.

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Nadelbäume sind mit großer Sorgfalt zu schneiden
AUF EINEN BLICK
Wie schneidet man Nadelbäume richtig?
Beim Schneiden von Nadelbäumen sollte man nur grüne Triebe und kein braunes Holz kürzen, den Mitteltrieb nicht kappen und den Rückschnitt sparsam durchführen. Idealer Schnittzeitpunkt ist ab Ende Juli, für Kiefern im Mai.

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Laub- und Nadelbäume unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern auch hinsichtlich eines ganz bestimmten Punktes: Nadelgehölze besitzen keine schlafenden Augen und treiben daher nicht wieder aus, wenn man sie zu stark zurückschneidet. Stattdessen darf lediglich bis ins grüne Holz zurückgeschnitten werden, da Zuwächse lediglich an den Triebspitzen wachsen. Ein starker Rückschnitt führt ergo dazu, dass unschöne Löcher entstehen, die sich nicht wieder schließen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Eiben können sogar radikal zurückgeschnitten werden und treiben trotzdem wieder aus.

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Die wichtigsten Tipps beim Schneiden von Nadelbäumen:

  • Schneiden Sie nur grüne Triebe, kein braunes Holz!
  • Schneiden Sie immer nur wenig zurück.
  • Das gilt nicht nur für Bäume, sondern auch für Sträucher und Hecken.
  • Kappen Sie nach Möglichkeit nicht den Mitteltrieb.
  • Dadurch stoppt zwar das Höhenwachstum, dafür wächst nun ein Seitentrieb als neuer Mitteltrieb.
  • Dadurch entsteht ein unschöner Knick im Baum.
  • Deshalb keine Baumspitzen kappen!

Der ideale Schnittzeitpunkt für die meisten Nadelbäume ist etwa ab Ende Juli. Lediglich Kiefern werden bereits im Mai zurückgeschnitten.

So schneiden Sie Nadelbäume richtig

Auch wenn die meisten Nadelgehölze ohne einen regelmäßigen Rückschnitt bestens zurechtkommen, müssen Sie aus verschiedenen Gründen dennoch gelegentlich zur Gartenschere (10,00€ bei Amazon*) greifen.

Pflegeschnitt

Das gilt beispielsweise für abgeknickte, abgestorbene, erfrorene oder vertrocknete Äste, die aus Gründen der Krankheitsvorbeugung entfernt werden sollten. Auch sehr dicht stehende Zweige oder Äste können sich auslichten, wobei hier in der Regel keine neuen Triebe nachkommen – also besser nicht zu viel wegnehmen.

Hecken- und Formschnitt

Mit Ausnahme von Eiben sind die oben aufgeführten Schnittregeln auch für Hecken- und Formgehölze anzuwenden. Auch hier dürfen nur die grünen Triebe gekappt werden, da sonst kahle Stellen bleiben. Wenn Sie eine Hecke schon sehr lange nicht mehr geschnitten haben, können Sie sich nur noch mit deren Höhe und Breite arrangieren – denn ein drastischer Rückschnitt funktioniert nicht. Als Alternative bleibt nur, die Hecke herauszureißen und eine neue zu pflanzen.

Tipp

Kiefern lassen sich vergleichsweise gut in ihrem Wuchs begrenzen, indem Sie etwa alle zwei Jahre die kerzenförmigen Neutriebe um zwei Drittel zurücknehmen.

Bilder: photowind / Shutterstock