Standort und Bodenbeschaffenheit
Die Kohl-Familie ist eine anspruchsvolle Gesellschaft, die sich wohlfühlt, wenn sie einen warmen, tiefgründigen und nährstoffreichen Standort in Deinem Garten bekommt. Ob Rotkohl, Weißkohl, Kohlrabi, Broccoli, Blumenkohl oder Wirsing – sie halten Dich bis zur Ernte mit ihren Ansprüchen ganz schön auf Trab.
Gutnachbarliche Beziehungen
Nicht nur bei Menschen tragen sympathische Nachbarn zur Lebensqualität bei. Das Gleiche gilt auch für Pflanzen. Kohlgewächse gedeihen bestens in direkter Nachbarschaft zu
- Kartoffeln und Dill
- Bohnen und Erbsen
- Möhren, Tomaten und Tagetes
- Mangold, Rhabarber und Salaten
- Spinat, Gurke und Porree
Die unmittelbare Nähe von Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln wirkt auf das Kohlwachstum hingegen eher kontraproduktiv.
Bodenbeschaffenheit
Alle Kohlarten sind äußerst hungrig auf Nährstoffe und Feuchtigkeit – besonders während der Wachstumsphase. Der Boden muss vor dem Anpflanzen gut gelockert werden. Optimal ist ein PH-Wert des Erdreichs zwischen 5,5 und 6,8 (ggf. mit reifem Kompost oder Kalk ausgleichen).
Nährstoffgaben und reichliches, regelmäßiges Wässern sind – speziell, wenn der Boden sehr leicht ist – während der Hauptwachstumsphase unabdingbar. Doch Vorsicht beim Düngen: Zu viel Dünger beeinträchtigt die Haltbarkeit. Eine Düngung mit Brennesseljauche alle 3-4 Wochen ist optimal.
Die Königsklasse der Kohlfamilie bildet der Blumenkohl. Um Blumenkohl erfolgreich anzubauen, müssen Bodenverhältnisse und Standort stimmen. Garten-Neulinge sollten sich zum „Warmlaufen“ in Sachen Kohl-Kultivierung erst einmal am Grünkohl versuchen. Grünkohl gedeiht fast überall.
Fruchtfolge: Nie Kohl auf Kohl
Wenn Du im nächsten Jahr wieder Kohl anbauen möchtest, solltest Du einen anderen Standort wählen. Schwere Böden brauchen mindestens ein Jahr Pause – bei leichten Böden braucht der Boden sogar 2 – 3 Jahre, bis er wieder für eine üppige Kohlernte geeignet ist.
Anzucht und ins Freiland säen
Je nach Art und Sorte kann Kohl direkt ins Freiland gesät oder in Anzuchtgefäßen vorgezogen und später ins Beet gesetzt werden. Im Handel sind frühe, mittlere und späte Kohl-Sorten erhältlich. Die frühen Sorten kannst Du gleich nach der ersten Ernte erneut kultivieren. Wenn Du Kohlsorten mit unterschiedlicher Kulturzeit anbaust, steht Dir über einen langen Zeitraum des Jahres immer wieder frisches Kohlgemüse aus dem eigenen Garten zur Verfügung.
Tipps & Tricks
Kohlgemüse ist anspruchsvoll. Wenn Du noch keine Informationen über die Bodenbeschaffenheit Deines Gartens hast, ist eine Bodenanalyse sinnvoll.