Gemüsesorte mit einer langen Saison
Der Wirsingkohl hat hierzulande eine sehr lange Saison. Ab Mai bekommt der Sommerwirsing seine Zeit. Er kommt mit hellgrünen, locker sitzenden Blättern, in denen sich ein milder Geschmack verbirgt.
Ab Oktober erobert der Winterwirsing die Gärten und die Marktstände. Seine Blätter, insbesondere die äußeren, sind dunkelgrün gefärbt, kräftig und bilden einen festen Kopf. Das intensive Aroma ist besonders gut für deftige Eintöpfe geeignet. Wenn der Kohl auf dem Feld Frost abbekommen hat, wird ein Teil der bitter schmeckenden Stoffe in Zucker umgewandelt und er wird dadurch milder.
Warum überhaupt einfrieren?
Wenn der Wirsingkohl so gut wie immer Saison hat, warum ihn dann überhaupt einfrieren?
- ein großer Wirsingkopf kann selten auf einmal verbraucht werden
- Eigenanbau liefert einen großen Ernteertrag
- es wurde eine große Eintopfmenge zubereitet
Einwandfreie Qualität verarbeiten und einfrieren
Sobald der Wirsingkohl seine lebendige Verbindung zum Boden verloren hat, beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Die Blätter welken und verlieren immer mehr wertvolle Inhaltsstoffe.
- Wirsingkohl erst kurz vor dem Einfrieren ernten
- auf dem Markt nur pflückfische Exemplare kaufen
- mit unversehrten, prallen und knackigen Blättern
Vorbereitung Schritt für Schritt
Einen gesunden Gemüsevorrat bekommt man nicht geschenkt. Nachdem der Wirsingkopf auf der Arbeitsplatte Platz gefunden hat, wartet bis zu Gefriertruhe noch einiges an Arbeit.
- Entfernen Sie die äußeren, locker sitzenden Blätter.
- Diese können Sie unter fließendem Wasser gründlich waschen und ebenfalls zum Einfrieren verwenden. Es sei denn, ihr Geschmack ist Ihnen viel zu kräftig und bitter.
- Entfernen Sie zuerst die dicken Blattrippen mit einem scharfen Messer und schneiden Sie anschließend die Blätter in Streifen.
- Vierteilen Sie den festen Kohlkopf mit einem langen Messer. Dafür ist eine Menge Muskelkraft notwendig. Wer ein elektrisches Küchenmesser in der Schublade hat, kann sich diese Kraftarbeit ersparen.
- Entfernen Sie vorsichtig alle Strunkteile, damit die Blätter nicht auseinanderfallen.
- Schneiden Sie die Viertel quer in Streifen. Nach Bedarf fein oder grob.
- Auch die Wirsingstreifen sollten Sie unter fließendem Wasser gründlich reinigen, da sich in den krausen Blättern gern Sand versteckt.
Blanchieren als Farb- und Vitaminretter
Damit die grünen Wirsingblätter ihre schöne Farbe sowie einen Großteil der gesunden Inhaltsstoffe behalten, müssen sie vor dem Einfrieren kurz in kochendes Wasser blanchiert werden.
- in Salzwasser blanchieren
- 2-4 Minuten reichen aus
- in Eiswasser abschrecken
- nach dem Erkalten abtropfen lassen
Nur noch portionieren und verpacken
Gekühlter und abgetropfter Wirsing sollte schnellstmöglich eingefroren werden. In die Gefriertruhe kommt er in schützende Behälter, die sich luftdicht verschließen lassen. Große Mengen werden auf mehrere Behälter aufgeteilt, damit bei Bedarf gezielt nur die notwendige Menge aufgetaut wird.
Haltbarkeit
Tiefgefrorene Wirsingstreifen sind zehn Monate haltbar. Fertige Eintöpfe haben eine kürzere Haltbarkeit, die etwa bei drei Monaten liegt.
Auftauen
Eintöpfe werden am besten über Nacht im Kühlschrank aufgetaut, ebenso gefrorene Wirsingblätter. Manchmal bietet es sich auch an, diese im gefrorenen Zustand in kochende Flüssigkeiten zu geben, wo sie schnell durch die Hitzeeinwirkung auftauen.
Tipp
Mikrowellengeräte bieten auch eine Auftaufunktion, die für das Auftauen von Eintöpfen genutzt werden kann. Nur für den Fall, dass es mal schnell gehen soll.
Fazit für Schnell-Leser:
- Sommerwirsing: Hat ab Mai Saison, die hellgrünen Blätter sind mild
- Winterwirsing: Ernte ab Oktober; kräftig im Geschmack; Frost macht ihn milder
- Einfrieren: Wirsingblätter und zubereitete Wirsingspeisen können problemlos eingefroren werden
- Qualität: Frische Exemplare verwenden; mit unversehrten, prallen und knackigen Blättern
- Putzen: Äußere Blätter ablösen; Blattrippen entfernen; waschen; klein schneiden
- Kohlkopf: Vierteilen; Strunkteile entfernen; Blätter in Streifen schneiden; waschen
- Blanchieren: 2-4 Minuten in Salzwasser; in Eiswasser abschrecken; abtropfen lassen
- Verpacken: Portionsweise in gut schließende Behälter; beschriften
- Haltbarkeit: Wirsingstreifen: zehn Monate; fertige Eintöpfe: drei Monate
- Auftauen: Im Kühlschrank über Nacht; in kochende Flüssigkeit; in Mikrowelle