Knoblauch

Knoblauch züchten: Einfache Anleitung für Balkon und Beet

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Der Knoblauchanbau ist eine lohnende Erfahrung, die sowohl Anfängern als auch erfahrenen Gärtnern Freude bereitet. Dieser umfassende Leitfaden vermittelt Ihnen die Grundlagen des Knoblauchanbaus, von der Auswahl des richtigen Standorts bis zur Ernte und Lagerung.

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Der perfekte Platz für Ihren Knoblauch

Damit Ihr Knoblauch gut gedeiht, benötigt er einen sonnigen Standort und einen Boden mit bestimmten Eigenschaften. Ideal ist ein lockerer, durchlässiger und nährstoffreicher Boden. Sandiger Lehmboden bietet sich an, da er Feuchtigkeit gut speichert, aber keine Staunässe entstehen lässt, die den Pflanzen schaden könnte.

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So verbessern Sie den Boden: Arbeiten Sie gut abgelagerten Kompost in den Boden ein, um seine Struktur zu verbessern und ein gesundes Wachstum zu fördern. Ein kaliumreicher Langzeitdünger unterstützt die optimale Nährstoffversorgung.

Auch die Wahl der Nachbarn im Beet spielt eine Rolle für eine erfolgreiche Ernte und eine natürliche Schädlingsabwehr.

  • Gute Nachbarn: Erdbeeren, Tomaten und Karotten sind ideale Beetpartner für Knoblauch. Sie profitieren gleichzeitig vom Schutz vor Schädlingen, den der Knoblauch bietet.
  • Schlechte Nachbarn: Lauch und Zwiebeln sollten nicht in der Nähe von Knoblauch gepflanzt werden, da sie die gleichen Schädlinge anziehen können.

Knoblauch stecken: So geht’s Schritt für Schritt

  1. Das Beet vorbereiten: Befreien Sie das Beet zunächst von Unkraut und lockern Sie den Boden mit einer Harke auf. Um die Bodenqualität zu verbessern, können Sie Kompost einarbeiten. Für eine ordentliche Bepflanzung ist es hilfreich, eine Reihe abzustecken.
  2. Den Pflanzabstand festlegen: Die Knoblauchzehen sollten Sie mit einem Abstand von mindestens 10 cm zueinander in die Erde setzen. Bei mehreren Reihen empfiehlt es sich, einen Abstand von mindestens 50 cm einzuhalten. So gewährleisten Sie ausreichend Platz für Wachstum und Pflege.
  3. Die Knoblauchzehen ablösen: Trennen Sie die einzelnen Zehen vorsichtig von der Knolle, um sie für die Pflanzung vorzubereiten.
  4. Die Knoblauchzehen stecken: Setzen Sie die vorbereiteten Zehen mit der Spitze nach unten etwa 4 cm tief in die Erde ein. Anschliessend gut angiessen, um den Boden zu verdichten und den Knoblauchzehen einen optimalen Start zu ermöglichen.

Tipp: Wenn Sie die Knoblauchzehen vor dem Stecken vortreiben, können Sie die Kulturzeit verkürzen und ein schnelleres Wachstum fördern. Legen Sie die Zehen dazu einige Tage auf ein feuchtes Tuch in einem warmen und hellen Raum, bis die ersten Keimspitzen sichtbar werden.

Knoblauch-Anbau mit Brutzwiebeln

Neben dem Stecken der Zehen bietet die Verwendung von Brutzwiebeln eine alternative Methode für die Knoblauchanzucht. Die Bulbillen, auch Brutzwiebeln genannt, entwickeln sich im Spätsommer in den Blütenständen des Knoblauchs und ermöglichen eine andere Art der Vermehrung.

  1. Bulbillen ernten: Im Juli und August reifen die Bulbillen in den Blütenständen heran. Sobald sie ausgereift sind, sollten Sie sie sorgfältig ernten.
  2. Bulbillen aufbewahren: Lagern Sie die Bulbillen bis zur Pflanzung im September an einem trockenen, warmen und schattigen Ort, um sie in gutem Zustand zu erhalten.
  3. Bulbillen pflanzen: Setzen Sie die Bulbillen mit einem Abstand von 15 bis 20 cm und in einer Tiefe von 1 bis 2 cm in die Erde ein.

Anmerkung: Beachten Sie, dass die aus Bulbillen gezogenen Knoblauchpflanzen in der Regel zwei Jahre benötigen, bis sie als voll ausgewachsene Knollen erntereif sind.

Der richtige Zeitpunkt für die Knoblauchpflanzung

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist entscheidend für eine erfolgreiche Knoblauchernte. Grundsätzlich bieten sich zwei Zeiträume an, die jeweils ihre eigenen Vorteile haben.

  • Herbstpflanzung: Die Monate von Anfang September bis Ende Oktober sind ideal für die Pflanzung von Winterknoblauch. Er profitiert von der kühlen Überwinterung und entwickelt bis zur Ernte im Frühsommer grössere Knollen. Eine Schicht Mulch schützt die Pflänzchen vor extremem Frost und fördert ein robustes Wachstum.
  • Frühjahrspflanzung: Der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte April eignet sich für die Pflanzung von Sommerknoblauch. Diese Sorten brauchen keine Kältewirkung, um zu gedeihen. Sie sollten vor dem letzten Frost in die Erde gebracht werden, um eine Ernte im Spätsommer zu ermöglichen.

Düngung und Pflege von Knoblauch

Knoblauch gedeiht am besten, wenn er die richtige Balance zwischen Pflege und natürlichen Wachstumsbedingungen erhält. Obwohl er an sich pflegeleicht ist, können ein paar Handgriffe das Wachstum und die Qualität der Ernte deutlich verbessern.

  • Unkrautbekämpfung: Halten Sie das Beet frei von Unkraut, um Nährstoffkonkurrenz zu vermeiden. Eine regelmässige, vorsichtige Bodenlockerung unterstützt die Sauerstoffzufuhr und verhindert die Bildung einer Krustenschicht.
  • Wasserbedarf: Giessen Sie den Knoblauch mässig. Vermeiden Sie eine Überwässerung. Insbesondere sollten Sie die Blätter nicht direkt benetzen, um die Entwicklung von Pilzkrankheiten zu minimieren.
  • Mulch: Eine Mulchschicht aus Stroh kann helfen, Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Bildung von Unkraut zusätzlich zu vermindern. Mulch unterstützt auch eine gleichmässige Bodentemperatur, was sich positiv auf das Knoblauchwachstum auswirkt.
  • Düngung: Knoblauch stellt keine hohen Ansprüche an die Düngung. Eine Grundversorgung des Bodens mit Kompost zu Beginn der Pflanzzeit reicht in der Regel aus. Für eine Nährstoffergänzung können Sie in der Hauptwachstumsphase bis Ende Mai einmalig eine Verdünnung aus Brennnesseljauche anwenden. Achten Sie darauf, die Düngung nicht direkt auf die Pflanzen zu geben.
  • Erntevorbereitung: Um die Energie der Pflanze auf die Knollenbildung zu konzentrieren, empfiehlt es sich, die Blütentriebe zu entfernen, falls dies nicht schon auf natürliche Weise geschehen ist.

Diese Pflegeschritte sorgen für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte.

Knoblauch ernten und lagern

Wenn die Blätter des Knoblauchs anfangen, gelb zu werden, ist es Zeit für die Ernte. Dies geschieht in der Regel bei Herbstpflanzungen im darauf folgenden Frühsommer und bei Frühjahrspflanzungen ab August. Um den Knoblauch optimal zu lagern, sind folgende Schritte hilfreich:

  1. Den Erntezeitpunkt bestimmen: Ein klares Zeichen für die Erntereife ist, wenn etwa zwei Drittel der Knoblauchblätter gelblich oder braun werden. Dann sollten Sie das Giessen einstellen und auf trockenes, sonniges Wetter für die Ernte warten.
  2. Den Knoblauch ernten: Verwenden Sie eine Grabegabel, um die Knoblauchknollen behutsam aus dem Boden zu heben, ohne sie zu beschädigen. Anschliessend empfiehlt es sich, die Knollen einige Tage direkt im Beet nachtrocknen zu lassen, sofern die Witterung dies zulässt.
  3. Behandlung nach der Ernte: Befreien Sie die getrockneten Knollen vorsichtig von lockerer Erde. Schneiden Sie das Laub ab, falls Sie sich gegen das Flechten von Zöpfen entscheiden. Bei Zöpfen bleibt das Laub erhalten.
  4. Den Knoblauch trocknen: Hängen Sie die Knoblauchknollen für einige Wochen in einem dunklen, gut belüfteten Raum auf oder legen Sie sie einlagig in Kisten zur weiteren Trocknung.
  5. Die Lagerung: Lagern Sie den trockenen Knoblauch in luftigen Behältnissen wie Körben oder Netzen an einem kühlen, dunklen Ort. Vermeiden Sie es, Knoblauch in Plastiktüten oder im Kühlschrank zu lagern, da dies zu Schimmelbildung oder einem Verlust des Aromas führen kann.

Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie den Knoblauch mehrere Monate lang frisch halten und sein volles Aroma bewahren.

Bilder: Copit / iStockphoto