Knoblauch

Knoblauch vermehren leicht gemacht: Methoden und Tipps

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Knoblauch, ein vielseitiges und beliebtes Gewächs, lässt sich auf verschiedene Weisen vermehren. Dieser Artikel bietet umfassende Anleitungen zur Vermehrung von Knoblauch sowohl durch Knoblauchzehen als auch durch Brutzwiebeln und gibt wertvolle Tipps zur idealen Pflanzung, Pflege und Ernte.

Knoblauch vermehren

Knoblauch vermehren mit Knoblauchzehen: Einfach und effektiv

Das Stecken von Knoblauchzehen ist eine einfache und effektive Methode, um aus jeder Zehe eine neue Pflanze zu ziehen. Achten Sie darauf, die Zehen mit der Spitze nach oben in den Boden zu setzen, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten.

Die Wahl der richtigen Knoblauchsorten

Die Wahl der richtigen Knoblauchsorten

Regional bezogene Knoblauchknollen sind ideal für eine erfolgreiche Vermehrung im Garten

Für eine erfolgreiche Vermehrung sollten Sie Knollen aus Ihrem eigenen Anbau oder von regionalen Anbietern verwenden. Supermarktknoblauch ist häufig für wärmere Klimazonen gezüchtet und daher für die Anzucht in gemäßigten Klimazonen weniger geeignet.

Pflanzzeitpunkte für Winter- und Sommerknoblauch

Die ideale Pflanzzeit für Winterknoblauch liegt im Herbst zwischen Mitte September und Oktober. Wenn Sie Knoblauch im Frühjahr pflanzen, erhalten Sie Sommerknoblauch, der aufgrund der kürzeren Wachstumszeit in der Regel eine kleinere Ernte hervorbringt.

Vorkeimen bei verpasster Pflanzzeit

Sollten Sie die optimale Pflanzzeit verpasst haben, können Sie die Knoblauchzehen auf feuchtem Küchenpapier vorkeimen lassen. So verkürzen Sie die Wachstumsphase.

Bodenbeschaffenheit und Standortwahl

Bodenbeschaffenheit und Standortwahl

Ein lockerer Boden verbessert das Wachstum und die Gesundheit von Knoblauchpflanzen

Wählen Sie einen sonnigen Standort mit lockerem, humosem und gut durchlässigem Boden für Ihren Knoblauch. Schwere, nasse oder sandige Böden sind ungeeignet, da sie Staunässe und Fäulnis begünstigen.

Knoblauch im Topf kultivieren

Knoblauch im Topf kultivieren

Knoblauch gedeiht auch wunderbar in Töpfen und Balkonkästen bei ausreichender Drainage

Knoblauch lässt sich auch in Töpfen oder Balkonkästen kultivieren. Achten Sie dabei auf ausreichende Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Ein sonniger und geschützter Standort ist ideal.

Pflanzabstand und -tiefe für Knoblauchzehen

Beim Stecken der Zehen sollten Sie einen Abstand von 10 bis 20 cm und eine Tiefe von etwa 5 cm einhalten. Die natürliche Feuchtigkeit des Herbstes ist in der Regel ausreichend, sodass keine zusätzliche Bewässerung erforderlich ist. Eine leichte Mulchschicht bietet zusätzlichen Frostschutz.

Pflegeleichter Knoblauch

Knoblauch benötigt wenig Pflege. Halten Sie ihn unkrautfrei und lockern Sie den Boden gelegentlich. Der Wasserbedarf ist gering.

Erntezeitpunkt und -technik

Erntezeitpunkt und -technik

Die Ernte erfolgt, wenn das Knoblauchlaub teilweise noch grün ist

Die Ernte beginnt, wenn sich das Laub im Juli bräunt. Ernten Sie den Knoblauch, solange noch ein Teil des Laubs grün ist. So gewährleisten Sie eine gute Lagerfähigkeit der Knollen.

Trocknen und Lagern der Knollen

Trocknen und Lagern der Knollen

Die Knollen sollten an einem tro­cke­nen, küh­len und luftigen Ort auf­be­wahrt werden

Nach der Ernte sollten die Knollen an einem luftigen Ort getrocknet werden. Sie können beispielsweise zu Knoblauchzöpfen geflochten und kühl sowie trocken gelagert werden. Vermeiden Sie die Lagerung in Plastiktüten, da dies Schimmelbildung begünstigt. Auch die Aufbewahrung im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert, da sie die Knollen bitter machen kann.

Knoblauch vermehren mit Brutzwiebeln: Eine interessante Alternative

Die Vermehrung von Knoblauch mittels Brutzwiebeln, auch Bulbillen genannt, ist eine interessante Alternative zur herkömmlichen Methode mit Knoblauchzehen. Brutzwiebeln entwickeln sich im Laufe der Vegetationsperiode am Blütenstand des Knoblauchs. Diese Methode erfordert etwas mehr Geduld, da der Knoblauch zwei Jahre bis zur Erntereife benötigt. Die daraus resultierenden Knollen sind jedoch oft größer und robuster. Im ersten Jahr bilden sich aus den Bulbillen die sogenannten Rundlinge, die dann im folgenden Jahr zu vollwertigen Knoblauchknollen heranwachsen. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass Sie alle geernteten Knoblauchzehen nutzen oder verbrauchen können, da keine für die Aussaat im nächsten Jahr zurückgelegt werden müssen.

Pflanzabstand und -tiefe für Brutzwiebeln

Für eine erfolgreiche Anpflanzung von Brutzwiebeln sollten Sie folgende Schritte beachten:

  1. Befreien Sie das Beet von Unkraut und lockern Sie es leicht auf.
  2. Ziehen Sie Reihen mit einem Abstand von etwa 10 cm zueinander.
  3. Setzen Sie die Brutzwiebeln in einem Abstand von rund 10 cm zueinander und 1 – 2 cm tief in den Boden.
  4. Wässern Sie das Beet nach dem Einpflanzen vorsichtig.

Bis zur Bildung erntereifer Knoblauchknollen können bis zu zwei Jahre vergehen. Wenn Sie eine schnellere Ernte bevorzugen, sollten Sie auf die klassische Methode mit Knoblauchzehen zurückgreifen. Entfernen Sie die Brutzwiebeln nicht, da sie bis zum Pflanzvorgang einen natürlichen Schutz bieten.

Mischkultur mit Knoblauch: Harmonische Nachbarschaften

Die richtige Auswahl der Mischkulturpartner kann den Erfolg Ihres Knoblauchanbaus maßgeblich beeinflussen. Verschiedene Pflanzen profitieren von der Anwesenheit des Knoblauchs, da er eine schädlingsabwehrende Wirkung hat. Auch Knoblauch selbst kann unter günstigen Nachbarschaftsbeziehungen besser gedeihen.

Gute Nachbarn für Knoblauch

  • Erdbeeren: Knoblauch beugt Schimmel- und Pilzbefall vor.
  • Gurken: Schädlinge wie Wühlmäuse werden ferngehalten.
  • Möhren: Verbessertes Wachstum durch Schädlingsabwehr.
  • Tomaten: Beide profitieren von einer gegenseitigen Schädlingsabwehr.
  • Rosen: Die pilz- und bakterienhemmende Wirkung des Knoblauchs schützt vor bestimmten Schädlingen und Krankheiten.
  • Tulpen: Reduziert das Risiko von Pilzinfektionen.
  • Rote Bete: Gedeiht besser in der Nähe von Knoblauch.

Weniger günstige Nachbarn

  • Zwiebeln, Lauch und Schnittlauch: Sie teilen gemeinsame Schädlinge, die sich durch die Nähe des Knoblauchs verbreiten können.
  • Erbsen und Bohnen: Diese Pflanzen gedeihen besser ohne die direkte Nachbarschaft von Knoblauch, da er deren Wachstum beeinträchtigen kann.

Die strategische Auswahl von Pflanznachbarn im Garten kann nicht nur das Wachstum und die Ernte des Knoblauchs selbst begünstigen, sondern auch einen positiven Einfluss auf das gesamte Beet und seine Bewohner haben.