Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse: Aussaat, Pflege & Verwendung der vielseitigen Pflanze

Die Kapuzinerkresse ist eine vielseitige Pflanze, die mit ihren leuchtenden Blüten und essbaren Pflanzenteilen sowohl im Garten als auch in der Küche begeistert. Erfahren Sie alles über die Aussaat, Pflege, Verwendung und die besten Sorten dieser pflegeleichten Schönheit.

Wuchs

Die Kapuzinerkresse, bekannt auch als Kapuzinerblume oder Indische Kresse, ist eine schnellwüchsige Pflanze, die in unseren Breiten einjährig kultiviert wird, während sie in ihrer südamerikanischen Heimat mehrjährig wächst. Sie kann sowohl kletternd als auch kriechend gedeihen und eignet sich hervorragend als Bodendecker oder für flächige Berankungen.

Mit einer Rankhilfe können die Ranken in einer Saison bis zu drei Meter lang werden. Ohne Unterstützung bilden die Stängel dichte Bodendecker mit einer Höhe von etwa 20 Zentimetern. Die dünnen, runden Stängel tragen Blätter und Blüten, die ebenfalls etwa 20 Zentimeter hoch stehen.

Die Große Kapuzinerkresse zeichnet sich durch ihren intensiven Wuchs aus und ist nicht nur als Topfpflanze, sondern auch für Beete und Kübel geeignet. Trotz ihrer Wuchsfreudigkeit stellt sie geringe Ansprüche an den Boden und benötigt keine besondere Düngung. Über die Sommermonate kann sie Zäune, Pergolen und Hochbeete attraktiv bewachsen und sorgt für eine farbenfrohe und üppige Begrünung.

Lesen Sie auch

Blätter

Die schildförmigen, ganzrandigen Blätter der Kapuzinerkresse sind besonders faszinierend. Sie besitzen einen sogenannten Lotus-Effekt, bei dem Wasser einfach von ihnen abperlt. Die Blätter haben neun strahlenförmig vom Zentrum aus verlaufende Blattadern und variieren farblich von Hell- bis Dunkelgrün.

Ihr würzig-scharfer Geruch und Geschmack erinnern an Kresse oder Senf, was an den enthaltenen Senfölen liegt. Diese haben positive Effekte bei Erkältungskrankheiten, da sie gegen Viren, Bakterien und Pilze wirken. Kapuzinerkresse wird daher auch als natürliches Antibiotikum bezeichnet. Die Blätter der Großen Kapuzinerkresse können roh als Würzkraut in Quark, Kräuterbutter und Salaten verwendet werden. Mit zunehmendem Alter und dunklerer Farbe des Blattes verstärkt sich der scharfe Geschmack.

Blüte

Die großen, leuchtenden Blüten, die an die Kapuzen von Mönchen erinnern, zeigen sich zwischen Juli und Oktober in strahlenden Gelb-, Rot- und Orangetönen. Die Einzelblüten sitzen an den langen Ranken der Pflanze und bestehen aus fünf Kelchblättern, die am gegenüberliegenden Ende in einen leicht gekrümmten Sporn auslaufen. Jede Blüte verströmt ein senfähnliches Aroma, das jedoch milder ist als das der Blätter.

Kapuzinerkressenblüten sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar und werden oft in Salaten verwendet. Beim Pflücken sollten die Blüten vorsichtig herausgeschüttelt werden, da sich oft Ohrwürmer in ihnen verstecken. Die Blüten haben ebenfalls eine antibiotische Wirkung und werden in der Regel durch Insekten bestäubt, die von ihren leuchtenden Farben und ihrem Aroma angelockt werden.

Früchte

Nach der Blüte entwickelt die Kapuzinerkresse dreisamige Spaltfrüchte. Diese sind zunächst grün und unreif, werden jedoch mit zunehmender Reife braun. Alle Teile der unreifen Frucht sind essbar und vielfältig in der Küche verwendbar, z.B. eingelegt als Kapernersatz oder getrocknet zu Würzpulver verarbeitet. Frische, unreife Samen können als würzige Zutat in Salaten und Nudelgerichten genutzt werden.

Die ausgereiften Samen lassen sich trocknen und als schmackhaftes Würzpulver verwenden. Diese Samen enthalten wertvolle Inhaltsstoffe und können monatelang aufbewahrt werden, wenn sie trocken und kühl gelagert werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Kapuzinerkresse gedeiht optimal an einem geschützten, sonnigen Platz im Beet oder Balkonkasten. Ein Standort mit maximaler Lichteinstrahlung fördert eine besonders üppige Blütenbildung. Während die Pflanze auch im Halbschatten und sogar im Schatten wächst, entwickeln sich dort vermehrt Blätter und weniger Blüten.

Ein mäßig humoser und gut durchlässiger Boden ist ideal für die Kapuzinerkresse. Der Boden kann Anteile von Lehm oder Sand aufweisen, um Staunässe zu vermeiden. Zu nährstoffreiche Böden führen zu vermehrter Blattbildung auf Kosten der Blütenpracht.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Kapuzinerkresse stellt keine großen Ansprüche an den Boden, gedeiht jedoch am besten in mäßig humosen, gut durchlässigen Substraten. Ein Anteil von Lehm oder Sand im Boden ist ideal, um Staunässe zu verhindern. Zu nährstoffreiche Böden führen zu einer stärkeren Blattbildung auf Kosten der Blüten.

Für die Topfkultur sollte das Substrat eine gute Drainage bieten, um Staunässe zu vermeiden. Ein Topf mit mindestens 30 cm Durchmesser ist empfehlenswert, da er ausreichend Platz für die Wurzeln bietet und die Erde nicht zu schnell austrocknet.

Kapuzinerkresse pflegen

Die Kapuzinerkresse ist äußerst pflegeleicht. Einmal etabliert, rankt sie selbstständig und benötigt nur selten Düngergaben. Düngen Sie sparsam und nutzen Sie Dünger mit geringem Stickstoffanteil, um übermäßiges Blattwachstum zu vermeiden. Entfernen Sie regelmäßig die Samenansätze, sofern keine Samen gewünscht sind, um die Blütezeit zu verlängern. Die Pflanze sollte regelmäßig gegossen werden, besonders an sonnigen Standorten. Gießen Sie immer bodennah, um die Blüten nicht zu benetzen. Eine ausreichende Luftzirkulation ist wichtig, um Schädlingen entgegenzuwirken. Direkte Maßnahmen zur Bekämpfung von Blattläusen können mit Brennnessel- oder Milchspritzbrühe ergriffen werden.

Pflanzung

Eine Aussaat der Kapuzinerkresse ist ab Ende März in Anzuchttöpfen möglich. Lassen Sie die Samen einige Stunden in Wasser quellen und stecken Sie zwei bis drei Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Anzuchterde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Bei einer Keimtemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius dauert die Keimung etwa 10 bis 14 Tage. Nach den letzten Frösten, gewöhnlich ab Mitte Mai, können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Auch eine Direktsaat im Beet oder Kübel ab Mai ist möglich. Beachten Sie hierbei Pflanzabstände von 30 bis 40 cm.

Kapuzinerkresse vermehren

Die Vermehrung der Kapuzinerkresse erfolgt hauptsächlich durch Aussaat. Samen können direkt im Freiland oder in Töpfen ausgesät werden. Stecken Sie die Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Erde und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Bei einer Keimtemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius keimen die Samen in etwa 7 bis 10 Tagen. Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist ebenfalls möglich. Schneiden Sie dazu junge, kräftige Triebe ab und setzen Sie sie in Wasser oder feuchte Erde, bis sie Wurzeln bilden.

Sorten & Arten

Die Gattung Tropaeolum umfasst eine beeindruckende Vielfalt an Arten und Sorten:

Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

  • Blütenfarbe: Gelb, Orange, Rot
  • Wuchsform: Kriechend und kletternd
  • Eignung: Als Bodendecker oder für Berankung, bedingt als Topfpflanze
  • Besonderheit: Weitverbreitet, essbare Blüten und Blätter

Kleine Kapuzinerkresse (Tropaeolum minus)

  • Blütenfarbe: Gelb, Orange
  • Wuchsform: Kompakt
  • Eignung: Kleine Gärten und Balkone

Diamant des Abendlandes

Blütenfarbe: Weiß, Rosarot, Orange, Gelb

Double Delight Cream

Blütenfarbe: Pastellgelb mit halbgefüllten Blüten

Kanarische Kapuzinerkresse

  • Blütenfarbe: Gelb, gefranst
  • Wuchsform: Kletternd

Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum)

  • Blütenfarbe: Orangerot
  • Besonderheit: Bildet essbare Knollen

Purple Emperor

Blütenfarbe: Rot-Violett

Scharlachglanz

Blütenfarbe: Leuchtend Rot

Tom Thumb

Besonderheit: Panaschiertes Laub

Krankheiten & Schädlinge

Die Kapuzinerkresse ist aufgrund ihrer Senföle relativ resistent gegen die meisten Schädlinge und Pilzbefall. Blattläuse sind jedoch häufige Schädlinge, die von der Pflanze stark angezogen werden. Der Große Kohlweißling legt ebenfalls seine Eier an der Kapuzinerkresse ab, und die Raupen verursachen deutliche Fraßspuren.

Mit den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und ihrer ansprechenden Optik ist die Kapuzinerkresse eine Bereicherung für jeden Garten.

Häufig gestellte Fragen

1. Können alle Teile der Kapuzinerkresse verwendet werden?

Ja, nahezu alle Teile der Kapuzinerkresse sind essbar. Die Blätter, Blüten und sogar die unreifen Samen können in der Küche verwendet werden. Blätter und Blüten haben einen würzigen, kresse- oder senfartigen Geschmack, während die unreifen Samen als Kapernersatz dienen können.

2. Welche sind die medizinischen Anwendungen der Kapuzinerkresse?

Kapuzinerkresse enthält Senfölglykoside, die antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften besitzen. Sie wird traditionell zur Behandlung von Blasenentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen und Bronchitis verwendet. Auch gegen Erkältungskrankheiten kann Kapuzinerkresse aufgrund ihrer schleimlösenden und harntreibenden Wirkung hilfreich sein.

3. Wie kann die Kapuzinerkresse im Garten eingesetzt werden, um Schädlinge zu bekämpfen?

Kapuzinerkresse kann als sogenannte „Fallenpflanze“ verwendet werden, um Schädlinge von anderen Pflanzen abzulenken. Beispielsweise ziehen ihre Blätter Blattläuse an, wodurch benachbarte Pflanzen wie Rosen geschützt werden können. Auch der Große Kohlweißling legt bevorzugt seine Eier an Kapuzinerkresse ab, wodurch andere Kohlgewächse geschützt werden.

4. Was ist der Lotus-Effekt bei den Blättern der Kapuzinerkresse?

Die Blätter der Kapuzinerkresse besitzen den sogenannten Lotus-Effekt, bei dem Wasser einfach von ihnen abperlt. Dies verhindert, dass die Blätter dauerhaft feucht bleiben und schimmelanfällig werden, und ist somit ein natürlicher Schutzmechanismus der Pflanze.

Bilder: Pakhomov Andrey / Shutterstock