Kamelie

Für üppige Blüten: Kamelien richtig schneiden und pflegen

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Wenn Sie eine Kamelie in den ersten fünf Jahren regelmäßig schneiden, ermuntern Sie die Blütenschönheit zum dicht verzweigten Wachstum. Lohn für den gekonnten Aufbau ist ein wohlgeformtes, blütenreiches Schmuckstück, das nur gelegentlich nach einem Formschnitt verlangt. Lesen Sie hier, wann und wie Sie eine Kamelie richtig schneiden.

Kamelie Rückschnitt
Ein leichter Rückschnitt fördert Wachstum und Blütenreichtum der Kamelie
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte man eine Kamelie schneiden?
Eine Kamelie sollte nach der Blüte, also im späten Frühling oder Frühsommer, geschnitten werden. In den ersten fünf Jahren empfiehlt sich ein regelmäßiger Aufbauschnitt, bei dem der Zuwachs auf 5-10 cm zurückgeschnitten wird. Später genügt ein gelegentlicher Formschnitt, um störende Triebe zu entfernen.

Kamelie nach der Blüte schneiden

Schnitttechnische Eingriffe in das Wachstum einer Kamelie planen Sie bitte für den ausklingenden Frühling und Frühsommer. Nach dem Ende der verschwenderischen Blütenpracht ist für wenige Wochen das ideale Zeitfenster für die Schnittpflege geöffnet. Ab Anfang/Mitte Juli aktivieren Kamelien die Knospenanlage für die nächstjährige Blütensinfonie. Das verbietet einen Schnitt zum klassischen Termin im Spätwinter, wie er für heimische Sträucher gang und gäbe ist.

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Aufbauschnitt regt Verzweigung an

Schneiden Sie eine Kamelie in den ersten fünf Jahren oder bis zur gewünschten Endhöhe regelmäßig zurück. Mit jedem Schnitt bewirken Sie unterhalb der Schnittstelle einen Saftstau, der träge Knospen zum Austrieb ermuntert. Das Resultat ist eine dichte Verzweigung vom Ansatz bis zur Krone. So absolvieren Sie den perfekten Aufbauschnitt:

  • Den Zuwachs seit dem vorjährigen Schnitt zurückschneiden auf 5 bis 10 cm
  • Faustregel: je schwächer ein Zweig, desto kräftiger der Rückschnitt
  • Scherenklingen ansetzen in kurzem Abstand zu einem Blatt- oder Augenpaar

In Ergänzung zum Aufbauschnitt topfen Sie die Kamelie alle zwei Jahre um. In jungen Jahren wächst der asiatische Zierstrauch bis zu 25 Zentimeter pro Jahr, sodass im Kübel rasch drangvolle Enge herrscht. Adulte Kamelien reduzieren den Jahreszuwachs auf 5 bis 10 Zentimeter. Notieren Sie hier alle drei Jahre den Wechsel in frisches Substrat und einen größeren Topf, sofern das Gefäß vollständig durchwurzelt ist.

Formschnitt bei Bedarf

War Ihrer Kamelie ein planvoller Aufbauschnitt vergönnt, erstrahlt das Ziergehölz mit blütenreicher, buschiger, formschöner Silhouette. Einen Rückschnitt merken Sie ab diesem Zeitpunkt nur vor, wenn tatsächlicher Bedarf besteht. Zumeist geben naseweise, überlange Äste Anlass für den Griff zur Gartenschere (9,00€ bei Amazon*). So schneiden Sie Ihre Kamelie perfekt in Form:

  • Aus der Form ragende oder anderweitig störende Triebe zurückschneiden
  • Gezielt schneiden im Abstand von 3-5 mm zu einem Blatt oder gut erkennbaren Auge
  • Abgestorbene Zweige auslichten

Hegen Sie Zweifel daran, ob ein Kamelienzweig noch lebt oder nicht? Dann führen Sie den Vitalitätstest durch. Kratzen Sie mit Fingernagel oder Messerspitze ein wenig Rinde ab. Kommt braunes, vertrocknetes Gewebe zum Vorschein, handelt es sich um Totholz. Helles, grünes und saftiges Gewebe zeigt an, dass im Zweig das Leben pulsiert.

Tipp

Einmal nicht auf den Wetterbericht geachtet und schon schlagen die Eisheiligen mit verspäteten Nachfrösten zu. Die verfrüht ausgeräumte Kamelie büßt für die Unachtsamkeit mit zurückgefrorenen Trieben. Ein planvoller Ableitungsschnitt schafft das Problem aus der Welt. Schneiden Sie erfrorene Äste zurück bis ins gesunde Holz. Idealer Schnittpunkt ist die Abzweigung zu einem vitalen, nach außen weisenden Seitentrieb.

Bilder: francesco de marco / Shutterstock