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Hopfenklee: Vom Standort bis zur Bekämpfung

Der Hopfenklee ist eine vielseitige Pflanze mit wertvollen Eigenschaften für Landwirtschaft und Ökologie. Erfahren Sie mehr über seine vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten, Standortansprüche und seinen ökologischen Wert.

Steckbrief

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Pflanzenart
Einjährige, zweijährige oder kurzlebige mehrjährige Pflanze
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Wuchs
Aufrecht, niederliegend
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Wuchshöhe
10 cm bis 50 cm
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Blütenfarbe
Goldgelb
Blütenform icon
Blütenform
Kugelige, traubige Blütenstände
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Blütezeit
Mai bis Oktober
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Wuchs

Der Hopfenklee (Medicago lupulina), auch bekannt als Gelbklee oder Hopfen-Luzerne, ist eine einjährige, zweijährige oder kurzlebige mehrjährige Pflanze. Sie hat eine Höhe von 10 bis 50 Zentimetern, abhängig von den Standortbedingungen.

Die Stängel sind kantig, verästelt und fein behaart, sie wachsen teilweise aufrecht und teilweise niederliegend. Niederliegende Stängel können zur Verjüngung beitragen und neue Pflanzen bilden. Die Pflanze besitzt eine tiefreichende, spindelförmige Pfahlwurzel, die bis zu 50 Zentimeter tief reicht und durch Adventivsprosse zur schnellen Vermehrung führt. Diese Struktur ermöglicht es dem Hopfenklee, selbst in trockenen Bedingungen gut zu gedeihen.

Blätter

Die Laubblätter sind gestielt und dreiteilig gefiedert. Jedes Teilblättchen ist verkehrt eiförmig und zugespitzt und kann bis zu 18 Millimeter lang und breit werden. Die Blattränder sind fein gesägt und die Oberfläche kann behaart sein. Die Blätter sind wechselständig und spiralig an den Stängeln angeordnet und bleiben auch im Winter grün.

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Am Grund der Blattstiele sitzen lanzettliche Nebenblätter, die teilweise mit den Stängeln verwachsen sind. Diese merkmale ermöglichen dem Hopfenklee, auch unter unterschiedlichen Bedingungen gut zu gedeihen und seine Photosyntheseaktivität über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.

Blüte

Von Mai bis Oktober blüht der Hopfenklee mit goldgelben Schmetterlingsblüten in kugeligen, traubigen Blütenständen. Diese Blütenstände sitzen in den Blattachseln der Triebe und enthalten 10 bis 50 Blüten. Die Einzelblüten sind etwa zwei bis fünf Millimeter groß und bestehen aus einer Fahne, zwei Flügeln und einem Schiffchen.

Jede Blüte ist von behaarten Kelchblättern umgeben, die sie von ähnlichen Arten wie dem Faden-Klee unterscheiden. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Honig- und Wildbienen sowie Schwebfliegen. Nach der Bestäubung verwelkt die Krone schnell und die schneckenartig gedrehten Hülsenfrüchte werden sichtbar.

Früchte

Nach der Blütezeit entwickeln sich nierenförmige, schneckenhausartig gedrehte Hülsenfrüchte, die jeweils einen Samen enthalten. Diese Früchte sind im reifen Zustand runzelig und braunschwarz. Die Samen bleiben über lange Zeiträume keimfähig und verbreiten sich durch Wind und Tiere.

Welcher Standort ist geeignet?

hopfenklee_bild
Nahaufnahme von Hopfenklee (Medicago lupulina) mit gelben Blütenständen.
Foto: Wendy Herniman | Lizenz: CC BY 4.0 | Quelle: Wikimedia

Hopfenklee bevorzugt sonnige bis leicht schattige Standorte in sommerwarmen Regionen. Er gedeiht am besten unter mäßig trockenen bis frischen Bedingungen. Die Pflanze wächst optimal auf nährstoffreichen, kalkhaltigen und basenreichen Böden, kann aber auch auf mäßig sauren bis humosen Böden gedeihen.

Typische Lebensräume für Hopfenklee sind Wegränder, Dämme, trockene Fettwiesen und Magerrasen. Im Garten eignet sich Hopfenklee hervorragend für trockene und kalkhaltige Standorte und fördert die ökologische Vielfalt.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Hopfenklee zeigt sich bezüglich seiner Bodenansprüche flexibel, bevorzugt jedoch durchlässige, nährstoffreiche, kalk- und lehmhaltige Böden. Ein gut durchlässiger Boden ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden und das Wachstum zu fördern. Die Zugabe von Kalk in neutralen oder leicht sauren Böden kann ebenfalls das Wachstum und die Stickstoffbindung unterstützen.

Verwendung

Der Hopfenklee hat vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. In der Landwirtschaft dient er als Futterpflanze für Vieh und zur Gründüngung. Seine Fähigkeit zur Stickstoffbindung verbessert die Bodengesundheit und Fruchtbarkeit.

Im naturnahen Gartenbau wird er verwendet, um Böden zu verbessern und als Zierpflanze, die Bestäuber anzieht. Die leuchtenden, goldgelben Blüten werden von Bienen und Schmetterlingen gerne besucht. Für den menschlichen Verzehr können junge Blätter und Sprossen in Wildkräutersalaten verwendet werden, während die Blüten als Speisendekoration dienen.

In der Naturheilkunde wird Hopfenklee für seine harntreibende und abführende Wirkung geschätzt. Tees aus getrockneten Pflanzenteilen können bei verschiedenen Beschwerden helfen.

Ökologischer Wert

Hopfenklee ist von großer Bedeutung für die Biodiversität. Seine Blüten sind besonders attraktiv für Insekten wie Wildbienen, Honigbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Die Pflanze spielt eine wesentliche Rolle bei der Stickstoffanreicherung im Boden durch symbiontische Knöllchenbakterien in den Wurzeln.

Ist Hopfenklee ein Unkraut?

Aufgrund seiner schnellen Ausbreitung durch tiefreichende Pfahlwurzeln und sehr keimfähige Samen wird Hopfenklee in Gärten oft als Unkraut wahrgenommen. Das Eindämmen erfordert gezielte Maßnahmen wie das frühzeitige Ausstechen und die Entsorgung über den Hausmüll, um eine erneute Verbreitung zu verhindern. Dunkelheit durch lichtdichte Folien (7,00€ bei Amazon*) oder heißes Wasser kann ebenfalls zur Bekämpfung beitragen, während vertikutieren verbleibende Pflanzenreste entfernt.

Besonders in Rasenflächen kann Hopfenklee störend wirken, da er Gras verdrängt und die Fläche dominieren kann. Regelmäßige Pflege und gezieltes Entfernen sind notwendig, um einer unkontrollierten Verbreitung vorzubeugen.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird Hopfenklee auch Gelbklee genannt?

Hopfenklee wird wegen seiner goldgelben Blüten oft als Gelbklee bezeichnet. Diese Farbe zieht zahlreiche Bestäuber an, darunter Wildbienen und Schwebfliegen, was die ökologische Bedeutung der Pflanze noch verstärkt.

Wie hilft der Hopfenklee bei der Bodengesundheit?

Hopfenklee bindet Stickstoff aus der Luft durch symbiontische Knöllchenbakterien in seinen Wurzeln. Diese Fähigkeit verbessert die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit, weshalb er häufig zur Gründüngung in der Landwirtschaft und im Gartenbau verwendet wird.

Was unterscheidet Hopfenklee von anderen Kleearten?

Ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kleearten wie dem Faden-Klee ist die Behaarung der Kelchblätter. Beim Hopfenklee sind diese behaart, während sie beim Faden-Klee kahl sind. Zudem verwelkt die Blütenkrone des Hopfenklees nach der Bestäubung schnell, sodass die schneckenartig gedrehten Früchte früh sichtbar werden.

Ist Hopfenklee essbar und wie kann man ihn verwenden?

Ja, Hopfenklee ist essbar. Die jungen Triebe und Blätter der Pflanze können in Wildkräutersalaten gegessen werden, und die Blüten eignen sich hervorragend als Dekoration für Speisen. Geschmacklich erinnert Hopfenklee an Erbsen.

Bilder: rootstock / Shutterstock