Holunder

Holunder-Wurzeln: Standort & Abstand zu Bauwerken

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Der Holunder, ein vielseitiger und robuster Strauch, bereichert jeden Garten mit seinen dekorativen Blüten und nahrhaften Beeren. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Standortwahl, Bodenansprüchen, Pflanzpartnern, Vermehrung, Schnitt und möglichen Schädlingen, um Ihnen eine erfolgreiche Kultivierung zu ermöglichen.

Holunder Wurzeln

Holunder in der Nähe von Bauwerken und Rohren pflanzen

Beim Pflanzen von Holunder in der Nähe von Gebäuden und unterirdischen Leitungen ist Vorsicht geboten. Obwohl Holunder mit seinem flachen Wurzelwerk als kompatibel mit den meisten Baustrukturen und Rohrsystemen gilt, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Bauwerke: Halten Sie einen Mindestabstand von zwei bis drei Metern zu Gebäuden ein, um die Bausubstanz zu schützen. Holunderwurzeln können in vorhandene Risse eindringen und diese erweitern. Bei älteren oder beschädigten Strukturen ist besondere Vorsicht geboten.
  • Unterirdische Leitungen: Trotz der flachen Wurzelstruktur sollten Sie einen ausreichenden Abstand zu Rohren und Leitungen einhalten, insbesondere wenn deren Zustand unbekannt ist. Bei beschädigten Rohren besteht die Gefahr, dass Wurzeln eindringen und Reparaturen erforderlich machen.

Berücksichtigen Sie bei der Pflanzung den Zustand der Bausubstanz und die Zugänglichkeit der Leitungen für Wartungsarbeiten. So können Sie zukünftige Probleme vermeiden und die Freude am Holunder ungetrübt genießen.

Bodenansprüche des Holunders

Bodenansprüche des Holunders

Holunder bevorzugt lehmige Böden für gesundes Wachstum und reiche Ernte

Für ein optimales Wachstum des Holunders sind Bodenbeschaffenheit und -vorbereitung entscheidend. Beachten Sie folgende Aspekte, um Ihren Holunder optimal zu versorgen:

  • Bodenart und -beschaffenheit: Holunder ist anpassungsfähig, bevorzugt aber feuchte, lehmige Böden mit hohem Humus- und leichtem Kalkgehalt. Diese Zusammensetzung fördert gesundes Wurzelwachstum und eine üppige Blüten- und Fruchtbildung.
  • Bodenverbesserungen: Mageren Gartenboden können Sie durch Kompost und gegebenenfalls etwas Stallmist oder Humus aufwerten. Eine Handvoll Urgesteinsmehl verbessert die Mineralstoffversorgung und trägt zu einem prächtigen Wachstum bei.
  • Standort: Holunder gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Die ideale Lage bietet während der heißen Mittagsstunden leichten Schatten.
  • Wasserhaushalt: Eine gute Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. In trockenen Perioden sollten Sie regelmäßig gießen, insbesondere bei Standorten mit wenig natürlichem Regen.

Holunder als Sichtschutz

Holunder als Sichtschutz

Holunderhecken schaffen effektiven Sichtschutz und fördern die Biodiversität

Mit seinem dichten Laub bietet Holunder hervorragende Möglichkeiten für natürliche Sichtschutzhecken. Seine schnelle Wachstumsrate und die Möglichkeit, ihn durch regelmäßigen Schnitt in Form zu halten, machen ihn zu einer idealen Wahl. Beachten Sie folgende Punkte, um einen effektiven Sichtschutz zu gestalten:

  1. Pflanzung: Pflanzen Sie den Holunder in einer lockeren, zweireihigen Anordnung, um optimale Durchlüftung und Lichtversorgung zu gewährleisten.
  2. Platzbedarf: Planen Sie genügend Raum ein, da ein ausgewachsener Holunderstrauch eine Breite von 3 bis 5 Metern erreichen kann.
  3. Beschneiden: Schneiden Sie die Hecke regelmäßig zurück, um die Höhe zu kontrollieren. Der beste Zeitpunkt hierfür ist nach der Blütezeit.
  4. Ökologischer Mehrwert: Holunderhecken bieten Nahrung und Unterschlupf für Vögel und Insekten und tragen so zur Biodiversität bei.

Holunder und Pflanzpartner

Holunder und Pflanzpartner

Holunder harmoniert hübsch mit Obstbäumen und Rosen

Holunder bildet mit verschiedenen Pflanzen harmonische Gemeinschaften. Besonders empfehlenswert sind:

  • Obstbäume: Holunder harmoniert gut mit Quitten, Äpfeln, Kirschen und Pfirsichen. Diese Kombination fördert ein gesundes Wachstum beider Pflanzenarten und kann die Bestäubungsraten erhöhen.
  • Rosen: Holunder kann dazu beitragen, Schädlinge von Rosen fernzuhalten, während die Rosen dem Ensemble eine farbenfrohe Note verleihen.
  • Bodendecker: Flachwachsende Bodendecker wie Berberitzen eignen sich hervorragend als Unterpflanzung für Holunder. Sie decken den Boden ab, halten Feuchtigkeit und verbessern das Mikroklima.

Ein regelmäßiger Rückschnitt des Holunders fördert ein dichtes Wachstum und macht eine Unterpflanzung nicht zwingend erforderlich.

Vermehrung von Holunder

Holunder lässt sich auf verschiedene Weise vermehren:

  1. Steckhölzer im Winter: Stecken Sie im Winter bleistiftlange Triebabschnitte mit jeweils einem Knospenpaar oben und unten in lockere Erde.
  2. Sommerstecklinge: Schneiden Sie Ende Juni 10 bis 15 cm lange Triebstücke und stecken Sie diese in Anzuchterde.
  3. Teilung: Teilen Sie im Frühjahr oder Herbst den Wurzelstock älterer Pflanzen mit einem scharfen Spaten.
  4. Wurzelausläufer: Trennen Sie im Frühling Wurzelausläufer mit Teilen der Wurzel ab und pflanzen Sie diese an einer neuen Stelle ein.

Schädlinge und Krankheiten

Holunder ist robust, kann aber von Schädlingen und Krankheiten befallen werden:

  • Blattläuse: Sie schwächen die Pflanze, indem sie den Pflanzensaft saugen.
  • Wurzelläuse: Sie befallen die Wurzeln und können Probleme verursachen, wenn Salat, Petersilie oder Möhren in der Nähe stehen.
  • Kirschessigfliege: Die Maden schädigen die Früchte von innen.
  • Wühlmäuse: Sie verursachen Schäden an den Wurzeln.
  • Gallmilben und Spinnmilben: Sie führen zu verkrüppelten Trieben und Blättern.
  • Pilzkrankheiten: Cercospora-Blattflecken, Holunderdoldenwelke und Rost können auftreten.

Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und behandeln Sie einen Befall frühzeitig. Optimale Standortwahl, Bodenbedingungen und Düngung tragen dazu bei, die Anfälligkeit zu mindern.

Rückschnitt von Holunder

Rückschnitt von Holunder

Ein kräftiger Schnitt sorgt für Vitalität und Formgebung

Holunder ist schnittverträglich und kann kräftig zurückgeschnitten werden. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Zeitpunkt: Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist im späten Winter bis frühen Frühling.
  • Verjüngung: Kürzen Sie bei älteren Sträuchern die Hälfte der Triebe stark ein und im folgenden Jahr die andere Hälfte. Wählen Sie aus den verbleibenden Bodentrieben drei bis fünf aus, die als neues Grundgerüst dienen sollen.
  • Formgebung: Um einen Holunder als Hochstämmchen zu erziehen, schneiden Sie bei einer Jungpflanze alle Nebentriebe bis auf den Haupttrieb zurück. Entfernen Sie im zweiten Jahr störende Seitentriebe unterhalb der Krone.
  • Erhaltungsschnitt: Schneiden Sie die abgeernteten Zweige jährlich zurück und reduzieren Sie neu entstandene Langtriebe.

Ein sachgerechter Schnitt stimuliert das Wachstum neuer Triebe, verbessert die Vitalität der Pflanze und sorgt für eine harmonische Kronenform.

Bilder: LianeM / iStockphoto