Holunder vermehren: Stecklinge & Steckhölzer richtig ziehen
Holunder lässt sich einfach durch Steckhölzer oder Stecklinge vermehren. Dieser Artikel beschreibt beide Methoden Schritt für Schritt und gibt wertvolle Tipps für die erfolgreiche Anzucht.
Vermehrung mit Steckhölzern
Um Holunder durch Steckhölzer zu vermehren, schneiden Sie im Spätherbst oder Winter etwa 20 Zentimeter lange, junge und gerade gewachsene Triebe. Diese sollten mindestens zwei Knospenpaare besitzen. Schneiden Sie das untere Ende schräg an, um es später leichter zu erkennen. Entfernen Sie die dünnen Triebspitzen.
Vorbereitung der Steckhölzer
Schneiden Sie das untere Ende der Steckhölzer schräg an und schaben Sie ein bis zwei Zentimeter der Rinde ab. Dies fördert die Bildung von Wundgewebe und damit die Wurzelbildung. Verwenden Sie eine scharfe Bypass-Gartenschere (10,00€ bei Amazon*), um Quetschungen zu vermeiden.
Standort und Pflanzung
Stecken Sie die vorbereiteten Steckhölzer entweder direkt ins Beet oder in höhere Pflanzgefäße mit einem Erde-Sand-Gemisch. Der Standort sollte halbschattig und die Erde locker sowie humusreich sein. Die Steckhölzer sollten so tief in die Erde gesteckt werden, dass nur noch zwei bis drei Zentimeter herausragen. Stellen Sie die Gefäße an einen geschützten Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung und sorgen Sie für ausreichende Feuchtigkeit.
Pflege und Überwinterung
Während des Winters halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden jedoch Staunässe. Schützen Sie die Steckhölzer vor Frost. Im Frühjahr treiben die Steckhölzer am unteren Ende Wurzeln aus und entwickeln neue Blätter aus den oberen Knospen.
Förderung der Verzweigung
Sobald die Steckhölzer im Frühling ausgetrieben haben, können Sie die neuen Triebe Anfang Juni entspiten. Dies fördert die Verzweigung und sorgt dafür, dass sich der junge Holunderstrauch kräftiger entwickelt.
Vermehrung mit Stecklingen
Um Holunder über Stecklinge zu vermehren, wählen Sie den Frühsommer. Schneiden Sie etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Triebstücke ab, die an der Basis leicht verholzt sind. Entfernen Sie das untere Blattpaar sowie alle Blütenansätze. Lassen Sie am oberen Ende mindestens ein Blattpaar stehen.
Vorbereitung der Stecklinge
Um den Wasserverlust zu reduzieren, kürzen Sie die oberen Blätter auf zwei Fiederblättchen ein.
Einpflanzen und Bewässerung
Setzen Sie die vorbereiteten Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief in mit Anzuchterde gefüllte Töpfe oder spezielle Anzuchtschalen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, düngen Sie regelmäßig. Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, bedecken Sie das Gefäß mit einem transparenten Kunststoffdeckel oder Folienbeutel.
Standort und Pflege
Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz. Lüften Sie alle zwei bis drei Tage, um Schimmelbildung zu verhindern und einen Luftaustausch zu ermöglichen.
Weiterkultur und Auspflanzen
Wenn sich die Stecklinge über den Sommer zu kräftigen Pflanzen entwickelt haben, können diese im Frühherbst entweder einzeln in größere Töpfe umgepflanzt oder direkt ins Freiland gesetzt werden. Sollten die Stecklinge erst später im Sommer gezogen worden sein, ist eine Überwinterung an einem frostfreien Ort ratsam. Der Holunder bevorzugt sonnige Plätze für eine üppigere Blüte und Fruchtbildung.