Holunder

Holunder vermehren: Schritt für Schritt zur eigenen Pflanze

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Um einen Holunderstrauch zu vermehren, bedarf es keiner umfangreichen gärtnerischen Erfahrungen. Mit Stecklingen gelingt es selbst dem Anfänger. Die Aussaat ist hingegen ein wenig heikel. Hier machen Sie sich mit beiden Methoden vertraut.

Holunder vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie kann man einen Holunderstrauch vermehren?
Um einen Holunderstrauch zu vermehren, eignen sich Stecklingsvermehrung oder Aussaat. Stecklinge schneidet man im Sommer, setzt sie in mageres Substrat und hält sie feucht. Bei der Aussaat verwendet man Kaltkeimer, die eine Vorbehandlung benötigen, bevor sie ausgesät werden.

Präzise Anleitung für die Stecklingsvermehrung

Im Hochsommer liefert der Holunderstrauch das optimale Ausgangsmaterial für die Vermehrung, denn die Pflanzenenergie pulsiert bis in die Triebspitzen. Erwählen Sie als Ableger einzig gesunde Exemplare, die halb verholzt sind und über mehrere Blattknoten verfügen. Ein Blattknoten ist zumeist anhand einer Verdickung unter der Rinde zu erkennen. Je enger der Abstand zwischen den Blattknoten, desto vitaler ist der Steckling.

  • einen oder mehrere Stecklinge abschneiden mit einer Länge von 10-15 Zentimetern
  • die untere Triebhälfte entlauben
  • die Blätter der oberen Hälfte halbieren
  • kleine Töpfe füllen mit magerem Substrat, wie Torf-Sand oder Einheitserde
  • jeweils 1-2 Stecklinge einsetzen, dass zumindest 1 Knoten noch zu sehen ist

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Die Pflanzerde wird soweit angedrückt, dass sich keine Hohlräume bilden. Nach dem Angießen ist es von Vorteil, jedem Topf eine Plastiktüte überzustülpen. Lange Streichhölzer fungieren dabei als Abstandhalter. Idealerweise steht ein Zimmergewächshaus (9,00€ bei Amazon*) zur Verfügung. Am warmen, halbschattigen Standort geht die Bewurzelung zügig vonstatten. Das Substrat darf während dieser Zeit nicht austrocknen. Ein erster Austrieb signalisiert den erfolgreichen Verlauf der Vermehrung.

Stecklinge richtig pflegen bis zum Auspflanzen

Fällt der Startschuss für die Vermehrung schon früh im Sommer, hat sich bis zum Herbst aus dem Steckling ein junger Holunderstrauch entwickelt. Versehen mit einem kräftigen Wurzelsystem, spricht nichts gegen eine diesjährige Pflanzung.

Erweist sich die Jungpflanze noch nicht als stabil genug für eine Überwinterung im Freien, erhält sie bis zum Frühjahr regelmäßig Wasser. Unter Umständen ist ein wiederholtes Umpflanzen erforderlich in größere Töpfe. Als Substrat bietet sich handelsübliche Kübelpflanzenerde an. Darüber hinaus päppelt eine Dosis organischer Flüssigdünger ab März Ihren Zögling soweit auf, dass er ab April/Mai ausgepflanzt werden kann.

So gelingt die Vermehrung mittels Aussaat

Im Gegensatz zur Vermehrung durch Stecklinge, erweist sich die Nachzucht aus Samen ein wenig heikel. Begründet ist dieser Umstand darin, dass die Samen zu den Kaltkeimern zählen und als Beerenkerne zusätzlich mit einer Keimhemmung versehen sind. Es bedarf somit einer Vorbehandlung, bevor die klassischen Arbeitsschritte einer Aussaat vorgenommen werden:

  • die vom Fruchtfleisch gereinigten Kerne 1 Tag einweichen in 2-prozentigem Kaliumnitrat aus der Apotheke
  • alternativ für 48 Stunden quellen lassen in warmem Wasser
  • eine Plastiktüte füllen mit feuchtem Sand und den Holundersamen

Im Anschluss an diesen Kältereiz, wird das Saatgut aus dem Kühlschrank geholt und in Torf-Sand ausgesät. Bei einer konstanten Temperatur von 20 Grad Celsius setzt nun die Keimung zügig ein.

Tipps & Tricks

Um die Bewurzelung von Stecklingen oder Keimlingen zu fördern, breiten pfiffige Hobbygärtner auf dem Boden des Anzuchttopfes eine hauchdünne Schicht Kompost aus. Die Pflänzchen werden sich doppelt anstrengen, um mit ihren Wurzeln an die begehrten Nährstoffe zu gelangen.

GTH