Holunder

Holunder pflücken: Wann und wie Sie reife Beeren ernten

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Schwarzer Holunder lockt mit duftenden Blüten und aromatischen Beeren. Dieser Artikel liefert alle Informationen rund um die Ernte und Verwendung dieser wertvollen Pflanze.

Holunder pflücken
Holunder wird im Spätsommer geerntet

Die richtige Erntezeit für Holunderblüten

Holunderblüten erreichen ihre volle Pracht von Ende Mai bis Anfang Juli. Der exakte Erntezeitpunkt hängt stark von regionalen und wetterbedingten Unterschieden ab. Pflücken Sie die Blüten, wenn diese vollständig geöffnet sind, da sie dann das intensivste Aroma entfalten.

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Für die optimale Ernte wählen Sie einen trockenen und sonnigen Vormittag, nachdem der Morgentau verdunstet ist. Die Blüten sollten nicht von Regen durchtränkt sein, da dies das Aroma beeinträchtigen kann und der aromatische Blütenstaub verloren gehen könnte. Ein richtig gewählter Zeitpunkt beeinflusst den Geschmack und die spätere Verwendung, sei es in Sirup, Tee oder anderen kulinarischen Kreationen.

Geeignete Standorte zum Holunderpflücken

Holundersträucher gedeihen in unterschiedlichen Lagen, bevorzugen jedoch Orte mit mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag. Dies fördert eine üppige Blüte und damit eine reichhaltige Ernte.

Der Holunder ist anpassungsfähig und gedeiht in verschiedensten Bodenarten, bevorzugt aber gut durchlässige, humose und leicht feuchte Böden. Zu trockene Standorte können das Wachstum und die Blütenbildung beeinträchtigen.

Geeignete Standorte umfassen Waldränder, Gärten und Parks. Diese bieten meist die ideale Kombination aus Licht und Schutz. Achten Sie darauf, dass der Standort nicht in der Nähe stark befahrener Straßen liegt, um die Blüten und Beeren vor Schadstoffen zu schützen. Holundersträucher können eine beachtliche Größe erreichen, sodass ausreichend Platz in Gruppenpflanzungen oder als Solitärpflanze vorhanden sein sollte.

Bestimmung des Holunderstrauchs

Um sicherzugehen, dass Sie Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) vor sich haben, achten Sie auf folgende Merkmale:

  1. Blätter: Unpaarig gefiedert, bestehend aus 5 bis 7 eiförmig-lanzettlichen Blättchen, die bis zu 12 Zentimeter lang werden können. Sie besitzen einen fein gezähnten Rand und sind gegenständig angeordnet.
  2. Zweige und Rinde: Weiches, weißes Mark in den Ästen, oft mit Korkporen und älteren Ästen mit gelblichen Flechten versehen. Die Rinde ist beige und strukturiert.
  3. Blüten: Rahmweiße Blüten in flachen Dolden, die einen markanten Duft versprühen und von Mai bis Juli blühen.
  4. Beeren: Ab August reifen die Beeren von rötlich zu tief dunkelviolett-schwarz. Die Beeren sind klein, kugelförmig und glänzend.

Verwechslungen, insbesondere mit dem giftigen Zwergholunder, dessen Fruchtstände aufrecht sind, können vermieden werden, indem Sie sorgfältig alle Merkmale überprüfen.

Methoden zum Holunderpflücken

Beim Pflücken von Holunderblüten benötigen Sie keine speziellen Werkzeuge. Eine normale Schere oder Küchenschere ist ausreichend. Schneiden Sie ausschließlich vollständig geöffnete Dolden ab, um das intensivste Aroma zu bewahren. Achten Sie darauf, nur einen Teil der Blüten zu ernten, damit genug für die spätere Bildung von Beeren bleibt.

Transportieren Sie die Blüten in einem Korb, der mit einem Tuch ausgelegt ist. Dadurch werden die empfindlichen Blüten geschützt und das Abrieseln der Pollen verhindert. Vermeiden Sie Plastiktüten, da die Blüten darin schwitzen und schnell verderben können. Pflücken Sie am besten an einem warmen, sonnigen Vormittag.

Nach dem Pflücken sollten die Blüten sofort verarbeitet werden, da sie schnell verwelken. Falls dies nicht möglich ist, bewahren Sie sie an einem kühlen, trockenen Ort auf, jedoch nicht länger als einen Tag.

Umgang mit gepflückten Holunderblüten

Nach der Ernte ist die richtige Handhabung der Holunderblüten entscheidend für deren Qualität und Aroma.

  1. Blüten säubern: Klopfen oder schütteln Sie die Blütendolden leicht ab, um Insekten und Schmutz zu entfernen. Vermeiden Sie das Waschen der Blüten, da dies den aromatischen Blütenstaub und somit das Aroma mindern kann.
  2. Verarbeitung: Verarbeiten Sie die erntefrischen Blüten direkt, da sie schnell welken. Ideal ist eine Verarbeitung innerhalb eines Tages.
  3. Lagerung: Falls eine sofortige Verarbeitung nicht möglich ist, lagern Sie die Blüten an einem kühlen, trockenen Ort für maximal einen Tag.
  4. Vorbereitung für Rezepte: Für Sirup und Gelees trennen Sie die Einzelblüten von den Stielen. Für Ausbackteig und Desserts können die Holunderblütendolden im Ganzen verwendet werden.

Die richtige Erntezeit für Holunderbeeren

Holunderbeeren sind zwischen Mitte September und Ende Oktober erntereif. Ernten Sie nur Dolden, bei denen die Beeren vollständig tiefdunkel, violett-schwarz sind, da unreife Früchte giftige Inhaltsstoffe enthalten können.

Bei der Ernte achten Sie auf die folgenden Punkte:

  • Reifegrad: Ernten Sie Dolden, bei denen alle Beeren ausgereift sind.
  • Schutzkleidung: Tragen Sie geeignete Handschuhe und Schutzkleidung, da Holunderbeeren stark färbend sind.
  • Werkzeuge: Verwenden Sie eine scharfe Schere oder ein Messer, um die Dolden vorsichtig abzuschneiden.

Transportieren Sie die abgeschnittenen Dolden in Plastikbehältern oder Eimern, um zu verhindern, dass die Beeren platzen und Saft austritt. Rohe Holunderbeeren sollten aufgrund toxischer Inhaltsstoffe nicht verzehrt, sondern vor dem Verzehr erhitzt werden.

Methoden zum Holunderbeerenpflücken

Beim Pflücken von Holunderbeeren achten Sie darauf, dass die Beeren tiefdunkel und fast schwarz sind. Verwenden Sie eine scharfe Schere oder ein Messer, um die Dolden vorsichtig abzuschneiden. Tragen Sie dabei Handschuhe und alte Kleidung, um Verfärbungen durch den Saft zu vermeiden.

Legen Sie die abgeschnittenen Dolden in ein mit Plastikfolie ausgelegtes Körbchen oder einen Eimer. Achten Sie darauf, ausschließlich Dolden mit vollständig reifen Beeren zu ernten und sortieren Sie unreife oder beschädigte Beeren aus.

Verarbeiten Sie die Beeren möglichst schnell, da sie nicht lange haltbar sind. Bei einer längeren Lagerung können die Beeren eingefroren werden. Trennen Sie dazu die Beeren mit einer Gabel von den Dolden.

Umgang mit gepflückten Holunderbeeren

Sorgfältige Nachbehandlung der Holunderbeeren ist entscheidend, um ihre Qualität zu bewahren.

  1. Waschen: Spülen Sie die Beeren gründlich unter fließendem Wasser ab.
  2. Abzupfen: Trennen Sie die Beeren mit einer Gabel von den Dolden.

Da Holunderbeeren nicht roh verzehrt werden dürfen, sollten sie schnellstmöglich erhitzt werden, um das toxische Sambunigrin zu zerstören. Dies können Sie durch die Herstellung von Saft, Sirup oder Marmelade erreichen.

Holunderbeeren sind nicht lange haltbar. Verarbeiten Sie sie am besten noch am Tag der Ernte weiter. Andernfalls können Sie die Beeren nach dem Abzupfen auch einfrieren.

Durch die richtige Handhabung und zügige Verarbeitung stellen Sie sicher, dass die Holunderbeeren ihre wertvollen Inhaltsstoffe und ihr volles Aroma behalten.

Bilder: Seaside / iStockphoto