Roter Holunder: Sicher genießen durch richtige Zubereitung
Bei uns sind drei Holunderarten heimisch, von denen sich zwei – der Schwarze und der Rote Holunder – auch in der Küche verwenden lassen. Allerdings sollten Sie die Beeren nicht roh genießen, denn sie enthalten das giftige Glycosid Sambunigrin. Dieses allerdings lässt sich durch Kochen entfernen, so dass Sie den Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile der Holunderbeeren voll und ganz genießen können.
Vor der Verarbeitung Kerne entfernen
Zwar sind die unreifen Beeren sowohl beim Schwarzen als auch beim Roten Holunder giftig, wobei es allerdings einen großen Unterschied gibt: Die giftigen Inhaltsstoffe in den schwarzen Holunderbeeren lösen beim Kochen vollständig auf, bei den roten jedoch nicht. Die Samenkerne enthalten immer noch Giftstoffe, während das Fruchtfleisch genießbar ist. Aus diesem Grund müssen Sie die Kerne aus dem Roten Holunder entfernen, was am besten durch Entsaften geschieht. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Entsaften durch einen (Dampf-)Entsafter (36,00€ bei Amazon*)
- Entsaften wie zu Urgroßmutters Zeiten
So entsaften Sie Roten Holunder ohne Entsafter
Wenn Sie keinen Entsafter haben, können Sie den begehrten Saft des Roten Holunders folgendermaßen gewinnen:
- Füllen Sie in einen weiten Topf etwa eine Handbreit Wasser ein.
- Hier hinein kommen die verlesenen (nur reife Früchte verwenden!) und gewaschenen Beeren.
- Außerdem können Sie noch ein wenig Zucker hinzu fügen, dies ist aber nicht notwendig.
- Kochen Sie die Beeren so lange, bis sie aufplatzen.
- Sie können auch mit einer Gabel nachhelfen.
- Hängen Sie ein feines Tuch oder Sieb über eine Schüssel o. ä.
- und lassen Sie den Holundersaft über Nacht dort hinein tropfen.
- Die giftigen Samen bleiben dabei im Tuch.
Roten Holunder mit anderem Obst vermischen
Allerdings ist der Geschmack von Rotem Holunder nicht jedermanns Sache. Beeren und Saft – und damit auch daraus hergestellte Gelees – schmecken, ähnlich wie Preiselbeeren, sehr herb. Sie können das Aroma jedoch abmildern, indem Sie zur Geleeherstellung den Saft von Roten Johannisbeeren, Himbeeren oder Apfelsaft zu gleichen Teilen hinzufügen. Das Gelee von Rotem Holunder schmeckt sehr gut aufs Brot, aber auch zu Fleisch- und Käsegerichten.
Grundrezept Roter-Holunder-Gelee
Für die Herstellung von Rotem Holunder-Gelee benötigen Sie:
1 Liter Saft (entweder pur oder mit anderen Säften gemischt)
1 Kilogramm Zucker
den Saft von zwei Zitronen
Das Beimischen von Zitronensaft ist sinnvoll, da dieser die Gelierfähigkeit verbessert. Holunder geliert generell nur sehr schwer. Kochen Sie Saft und Zucker so lange auf, bis sich der Zucker aufgelöst hat und der heiße Saft auf dem Löffel geliert. Nun füllen Sie das noch heiße Gelee in Gläser mit Schraubdeckel, verschließen diese fest und stellen Sie zunächst einmal auf den Kopf.
Tipp
Sehr gut schmeckt das Gelee auch mit 1 Liter Holundersaft und 300 Milliliter trockenem Rotwein sowie etwas Vanille, Zimt und Gewürznelken.