Holunder

Falscher Holunder: Giftige Verwechslungsgefahr erkennen

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Der Falsche Holunder, auch bekannt als Attich oder Zwergholunder, ähnelt dem Schwarzen Holunder, ist jedoch in allen Teilen giftig. Dieser Artikel hilft Ihnen, die beiden Pflanzenarten zu unterscheiden und informiert über die Gefahren des Falschen Holunders.

Falscher Holunder

Erscheinungsbild: Wie sieht der Falsche Holunder aus?

Der Falsche Holunder präsentiert sich als aufrecht wachsende Staude mit unverholztem Stängel. Mit einer Höhe zwischen 60 und 150 cm bleibt er deutlich kleiner als der Schwarze Holunder, der als Strauch oder kleiner Baum wächst. Die Blätter des Falschen Holunders sind lanzettlich geformt und bestehen aus sieben bis neun leicht gezähnten Blättchen. Im Frühling zeigen sie eine auffällige rötliche Färbung, die im Sommer ins Grüne übergeht. Die Blüten des Falschen Holunders sind weiß bis leicht rosa und bilden Doldenrispen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind die rot, später schwarz werdenden Staubbeutel. Die Früchte des Falschen Holunders sind matt schwarze Beeren, die aufrecht stehen und eine charakteristische Delle aufweisen.

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Vorkommen: Wo findet man den Falschen Holunder?

Der Falsche Holunder bevorzugt stickstoffreiche Böden und sonnige bis halbschattige Standorte. Daher findet man ihn häufig in der Nähe von Bauernhöfen, Komposthaufen und Schuttplätzen. Auch an Waldrändern, Wegesrändern und in Parks ist er anzutreffen. Seine Verbreitung erstreckt sich vom Mittelmeerraum über weite Teile Europas bis nach Asien und Nordafrika. In Österreich ist er besonders häufig anzutreffen, während er in Deutschland vor allem in den mittleren Regionen verbreitet ist.

Giftigkeit: Warum ist der Falsche Holunder gefährlich?

Alle Teile des Falschen Holunders, insbesondere die Samen, enthalten giftige Substanzen. Der Verzehr kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen, in größeren Mengen sind auch Kreislaufprobleme möglich. Auch Blätter und Rinde enthalten den Giftstoff Sambunigrin, der sich jedoch bei Temperaturen über 70 Grad Celsius zersetzt. Obwohl schwere Vergiftungen und sogar Todesfälle bekannt sind, ist es wichtig zu wissen, dass der Verzehr weniger Beeren nicht zwangsläufig zu akuten Vergiftungserscheinungen führt. Vorsicht ist dennoch geboten.

Unterschiede zum Schwarzen Holunder

Der Schwarze Holunder und der Falsche Holunder unterscheiden sich in mehreren Merkmalen:

  • Wuchsform: Der Schwarze Holunder ist ein Strauch oder kleiner Baum, der 3 bis 6 Meter hoch wird, während der Falsche Holunder eine krautige Staude mit einer maximalen Höhe von etwa 1,5 Metern ist.
  • Blätter: Die Blätter des Schwarzen Holunders sind elliptisch und gesägt, während die Blätter des Falschen Holunders lanzettlich und schwach gesägt sind.
  • Blüten: Die Blüten des Schwarzen Holunders sind weiß bis rosa und stehen in flachen Dolden, während die Blüten des Falschen Holunders weiß bis cremefarben sind und in Doldenrispen angeordnet sind. Die Staubbeutel des Falschen Holunders sind rot bis schwarz, die des Schwarzen Holunders gelb.
  • Beeren: Die Beeren des Schwarzen Holunders sind glänzend schwarz und hängen nach unten, während die Beeren des Falschen Holunders matt schwarz sind, aufrecht stehen und eine Delle aufweisen.
  • Geruch: Der Schwarze Holunder verströmt einen angenehmen, süßlichen Duft, während der Falsche Holunder einen unangenehmen Geruch hat.

Verwechslungsgefahr: Wie vermeidet man eine Verwechslung?

Um eine Verwechslung mit dem Falschen Holunder zu vermeiden, sollten Sie bei der Sammlung von Holunderbeeren stets auf die genannten Unterscheidungsmerkmale achten. Achten Sie auf die Wuchsform, die Blätter, die Blüten, die Beeren und den Geruch der Pflanze. Bei Unsicherheit ist es ratsam, von einer Sammlung abzusehen, um das Risiko einer Vergiftung zu vermeiden.