Holunder

Holunder erkennen: Blüten & Beeren sicher bestimmen

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Der Holunder ist ein vielseitiger Strauch, der sowohl mit seinen Blüten als auch mit seinen Beeren begeistert. Dieser Artikel beschreibt die charakteristischen Merkmale des Holunders und hilft Ihnen, ihn sicher von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden.

Holunder erkennen

Holunderblüten: Merkmale und Erkennungstipps

Die Blütezeit des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) läutet den Frühsommer ein und erstreckt sich von Ende Mai bis Juni. In dieser Zeit entfalten sich die markanten Blütenstände, die Ihnen die Identifizierung des Holunders erleichtern. Achten Sie auf folgende Merkmale:

  • Form und Farbe: Die Blüten präsentieren sich in großen, tellerförmigen Schirmrispen, die einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen können. Ihre Farbe variiert von Weiß bis Cremefarben.
  • Aufbau: Die Rispen setzen sich aus zahlreichen kleinen Einzelblüten zusammen. Jede dieser Blüten besitzt fünf Blütenblätter und gelbe Staubgefäße.
  • Duft: Ein zartes, leicht zitroniges Aroma umgibt die Blüten und ist ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal.

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Holunderbeeren: Merkmale und Erkennungstipps

Im Spätsommer und Herbst trägt der Holunder seine charakteristischen Beeren, die nicht nur ein Erkennungsmerkmal, sondern auch ein beliebtes Erntegut sind. Beachten Sie folgende Merkmale, um sie sicher zu identifizieren:

  • Farbe und Reifezeit: Die Beeren reifen von Ende August bis September heran und nehmen dann eine tiefschwarze Farbe mit glänzendem Überzug an.
  • Anordnung: Die Beeren wachsen in Trugdolden, die sich unter dem Gewicht der Früchte nach unten neigen.
  • Fruchtstiele: Auch die Fruchtstiele färben sich bei vollständiger Reife schwarz.
  • Geruch: Reiben Sie die Beeren leicht zwischen den Fingern, um den angenehmen, fruchtigen Duft freizusetzen. Dieser Duft unterscheidet sie auch von giftigen Doppelgängern.
  • Ungenutzbarkeit im rohen Zustand: Holunderbeeren sind roh ungenießbar bis leicht giftig. Erst durch Erhitzen werden sie zu einer köstlichen Zutat für Marmeladen, Säfte und Gelees.

Holunder anhand des Geruchs erkennen

Sowohl die Blüten als auch die reifen Beeren des Schwarzen Holunders verströmen einen angenehmen, süßlichen und fruchtigen Duft. Dieser charakteristische Geruch hilft Ihnen, den Holunder von giftigen Doppelgängern wie dem Zwergholunder zu unterscheiden, der einen unangenehmen Geruch abgibt.

Verwechslungsgefahr: Holunder und seine giftigen Doppelgänger

Beim Sammeln von Holunder ist Vorsicht geboten, da es giftige Pflanzen gibt, die ihm ähnlich sehen. Insbesondere der Zwergholunder und der Traubenholunder können leicht mit dem essbaren Holunder verwechselt werden.

Zwergholunder: Unterschiede zum Holunder

  • Wuchsform: Der Zwergholunder wächst krautig und erreicht eine Höhe von 60 bis 150 cm, während der Holunder als Strauch oder kleiner Baum bis zu 6 m hoch wird.
  • Stängel und Mark: Der Stängel des Zwergholunders ist innen mit einem korkigen Material gefüllt, während der Holunder ein weiches, weißes Mark besitzt.
  • Blattstruktur: Die Blätter des Zwergholunders sind länger und lanzettlich mit sieben bis neun Blättchen, während Holunderblätter fünf bis sieben unpaarig gefiederte, elliptische Blättchen aufweisen.
  • Beeren: Die Beeren des Zwergholunders stehen aufrecht und haben eine kleine Delle an der Oberseite. Holunderbeeren hingegen hängen nach unten.
  • Geruch: Holunderblüten duften süßlich, während Zwergholunderblüten einen unangenehmen Geruch verströmen.

Traubenholunder: Unterschiede zum Holunder

  • Blätter: Die Blätter des Traubenholunders sind oft lanzettlich und rötlich überlaufen, während Holunderblätter eine breitere, elliptische Form haben.
  • Blütenstand und Beeren: Traubenholunderblüten und -beeren bilden traubenartige Formen. Die Beeren färben sich bei Reife rot. Der Holunder hingegen bildet schirmförmige Trugdolden mit schwarzen Beeren.
  • Blütezeit und -merkmale: Der Traubenholunder blüht bereits mit dem Blattaustrieb. Seine Blütenstände sind weniger dicht und traubenförmig angeordnet, im Gegensatz zu den flachen, schirmförmigen Blütenständen des Holunders.
  • Geruch: Brechen Sie einen Zweig ab und riechen Sie daran. Der Traubenholunder hat einen stechenden Geruch, während der Holunder angenehm duftet.

Achten Sie sorgfältig auf diese Merkmale, um den Holunder sicher zu identifizieren und Verwechslungen mit seinen giftigen Doppelgängern zu vermeiden. So können Sie den Genuss von Holunderbeeren und -blüten unbeschwert erleben.

Bilder: Adam88xx / iStockphoto