Hartriegel

Hartriegel leicht vermehren: Methoden & Tipps

Hartriegel sind beliebte Ziersträucher, die sich durch ihre farbenfrohe Rinde und ihre vielseitige Verwendbarkeit auszeichnen. Dieser Artikel stellt verschiedene Vermehrungsmethoden für Hartriegel vor, von Steckhölzern über Absenker bis hin zur Teilung und Aussaat.

Hartriegel-Vermehrung mit Steckhölzern

Die Steckholzvermehrung ist eine effektive Methode, um neue Hartriegelpflanzen zu ziehen. Besonders geeignet sind dafür der Weiße Hartriegel (Cornus alba), der Gelbe Hartriegel (Cornus sericea) sowie der Blut-Hartriegel (Cornus sanguinea).

Der richtige Zeitpunkt und die Auswahl des Schnittguts

Für die Steckholzvermehrung wählt man den Zeitraum zwischen November und Februar, da in dieser Phase die Pflanzen in der Ruhephase sind. Die jüngeren, ein- bis zweijährigen Triebe mit ihrer farbintensiven Rinde sind besonders geeignet, da sie ein gutes Vermehrungspotenzial aufweisen.

Steckhölzer schneiden und einpflanzen

Aus dem Schnittgut des Winterschnitts lassen sich problemlos Steckhölzer gewinnen. Schneiden Sie die Zweige in 15 bis 20 Zentimeter lange Abschnitte, wobei sich an jedem Steckholz zwei bis vier Knospenpaare befinden sollten. Pflanzen Sie die vorbereiteten Steckhölzer an einem geschützten, halbschattigen Platz direkt in feuchten, humusreichen Boden. Die oberen Enden der Steckhölzer sollten knapp über der Bodenoberfläche bleiben.

Im Frühling entwickeln die Steckhölzer in der Regel die ersten Wurzeln und bilden neue Triebe.

Hartriegel-Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung von Hartriegel durch Absenker ist eine einfache und naturnahe Methode. Besonders für Cornus alba und Cornus sericea eignet sich diese Technik hervorragend, da diese Arten auch natürlicherweise zur Bildung von Absenkern neigen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bildung von Absenkern

  1. Wählen Sie im Frühjahr einen gesunden, flexiblen Zweig nahe dem Boden aus und entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich.
  2. Führen Sie einen schrägen Schnitt an der Unterseite des Zweiges aus.
  3. Biegen Sie den Zweig vorsichtig zur Erde und fixieren Sie ihn mit einem Zelthaken oder einem Drahtbügel im Boden.
  4. Bedecken Sie den bearbeiteten Teil des Zweiges mit Erde, wobei das Ende des Zweiges aus der Erde herausragen sollte.
  5. Gießen Sie den Bereich gründlich und halten Sie die Erde konstant feucht.
  6. Nach etwa 6 bis 8 Wochen, sobald der Absenker eigene Wurzeln entwickelt hat, kann er vom Mutterstrauch getrennt und an einem neuen Standort eingepflanzt werden.

Hartriegel-Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ist eine effektive Methode, um den bodendeckenden Teppichhartriegel (Cornus canadensis) zu vermehren. Im Gegensatz zu den strauchwachsenden Arten bietet der Teppichhartriegel mit seinen Ausläufern eine hervorragende Möglichkeit zur Teilungsvermehrung.

Anleitung zur Teilung des Teppichhartriegels

  1. Wählen Sie im Frühjahr oder Herbst für die Teilung einen bewölkten Tag aus.
  2. Nutzen Sie einen scharfen Spaten, um Teilstücke aus dem vegetativen Teppich zu gewinnen. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück über genügend Wurzelmasse verfügt.
  3. Pflanzen Sie die Teilstücke an einem halbschattigen Standort mit feuchtem, aber gut drainiertem Boden ein.
  4. Wässern Sie die neu gepflanzten Teile gründlich und halten Sie die Erde in den folgenden Wochen konstant feucht.

Hartriegel-Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung von Hartriegelarten wie der Kornelkirsche (Cornus mas) und dem Blut-Hartriegel (Cornus sanguinea) durch Samen ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Möglichkeit.

Herausforderungen und Tipps zur Vermehrung durch Samen

Die Samen dieser Hartriegelarten benötigen eine spezielle Behandlung, um erfolgreich zu keimen:

  1. Entfernen keimhemmender Stoffe: Entfernen Sie das Fruchtfleisch, das keimhemmende Substanzen enthält.
  2. Stratifizierung: Die Samen benötigen eine Kälteperiode, um aus der Keimruhe zu erwachen. Dies kann entweder natürlicherweise durch Aussaat im Freiland oder durch eine künstliche Kältebehandlung erfolgen.

Alternativ können Sie die Samen einfach unter der Mutterpflanze in den Boden geben und die Natur die Arbeit machen lassen. Beachten Sie jedoch, dass einige gezüchtete Sorten steril sein können und keine keimfähigen Samen produzieren.

Bilder: wwing / iStockphoto