Hanfpalme

Hanfpalme pflanzen & pflegen: Anleitung für Garten & Topf

Die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) verleiht Gärten und Terrassen ein mediterranes Flair. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflanzung und Pflege dieser attraktiven Fächerpalme.

Welcher Standort ist geeignet?

Der richtige Standort ist entscheidend für das Wohlbefinden der Hanfpalme. Trachycarpus fortunei bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Platz. Ein vollsonniger Standort fördert das optimale Wachstum, während eine schattigere Position zu einem langsameren Wachstum führt. Zudem sollte der Standort windgeschützt sein, da starke Winde die großen Blätter beschädigen können.

Von Mai bis September ist ein Aufenthalt im Freien ideal, ob auf der Terrasse oder einem großen Balkon. Kübelpflanzen, die im Winter im Haus waren, müssen schrittweise an die Bedingungen im Freien gewöhnt werden. Stellen Sie die Pflanze an einem bedeckten Tag im Mai ins Freie und beschatten Sie sie bei intensiver Sonnenstrahlung, um Verbrennungen zu vermeiden. Nach einigen Tagen hat sich die Pflanze an das direkte Sonnenlicht gewöhnt.

Ein gut gewählter Standort trägt wesentlich zur Gesundheit der Hanfpalme bei, vor allem in wintermilden Regionen:

  • Windgeschützter, humoser Platz ohne stauende Nässe.
  • Winterharter bis etwa -10 °C, jedoch ist in strengen Wintern ein Winterschutz erforderlich.
  • Überwinterung an einem hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C.

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Hanfpalme pflegen

Die Hanfpalme gilt als relativ pflegeleicht, erfordert jedoch Aufmerksamkeit bei einigen Aspekten.

Gießen

Während der Wachstumsperiode von Mai bis August benötigt die Hanfpalme regelmäßige und ausgiebige Wassergaben. Der gesamte Wurzelballen sollte stets durchfeuchtet werden, ohne dass Staunässe entsteht:

  • In den Sommermonaten alle drei bis fünf Tage gießen, je nach Größe und Standort.
  • Kübelpflanzen können in Trockenperioden tägliches Gießen erfordern.
  • Im Winter wird das Gießen auf alle zehn bis vierzehn Tage reduziert, um Austrocknung zu vermeiden.

Achten Sie darauf, dass die Oberfläche des Substrats vor dem nächsten Gießen abgetrocknet ist.

Düngen

Von März bis Oktober sollten Hanfpalmen regelmäßig gedüngt werden, da sie in der Wachstumsphase einen erheblichen Nährstoffbedarf haben:

  • Verwenden Sie alle zwei Wochen einen Volldünger oder setzten Sie Langzeitdünger oder Düngestäbchen ein.
  • Im Winter ist keine Düngung notwendig.

Umtopfen

Hanfpalmen müssen nur alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Wächst die Pflanze aus ihrem Topf heraus, ist ein Umtopfen erforderlich. Beachten Sie dabei:

  • Umtopfen im Frühjahr.
  • Neuen Topf geringfügig größer wählen.
  • Substrat vorsichtig auflockern, ohne die Wurzeln zu verletzen.

Schneiden

Ein Rückschnitt ist selten erforderlich, dient jedoch der Entfernung abgestorbener oder brauner Blätter:

  • Entfernen Sie vertrocknete Wedel etwa 2 bis 4 cm vom Stamm entfernt.
  • Braune Blattspitzen können abgeschnitten werden.

Regelmäßiges Duschen der Wedel mit handwarmem Wasser trägt zur Gesundheit der Blätter bei.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Hanfpalme benötigt einen gut durchlässigen, leicht sauren bis neutralen Boden, der nährstoffreich und lehmig ist. Ideale Wachstumsbedingungen bietet eine grobkörnige Erde, angereichert mit Lehm und Sand:

  • Verwenden Sie hochwertige Palmenerde.
  • Stellen Sie sicher, dass der Boden feucht, aber nicht stauend ist.

Wuchs

Die Hanfpalme ist eine immergrüne Fächerpalme mit einem aufrechten, schlanken Stamm, der dicht behaart ist. Die dekorativen Blattwedel sind fächerartig geformt und können bis zu 60 Zentimeter lang werden.

Unter optimalen Bedingungen kann sie im Freiland Höhen von vier bis zwölf Metern erreichen. In Kübelhaltung erreicht sie meist eine Höhe von zwei bis vier Metern:

  • Jährlicher Zuwachs von etwa 15 Zentimetern und sechs bis acht neuen Blättern.
  • Blütenbildung ab einer Stammhöhe von einem Meter.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Hanfpalme gehört zu den winterhärtesten Palmenarten und kann auch einige Minusgrade überstehen. Ältere Pflanzen können in wintermilden Regionen im Garten überwintern, während jüngere Kübelpflanzen einen umfassenden Winterschutz benötigen:

  • Heller, kühler und frostfreier Standort bei etwa 5 °C für Kübelpflanzen.
  • Zusätzlicher Winterschutz für Freilandpalmen ab -10 °C.
  • Schutzmaßnahmen wie Vlies, Jute oder Kokosmatten und Bodenabdeckung mit Mulch oder Zweigen sind empfehlenswert.

Bei anhaltendem Frost kann gelegentliches Besprühen der Palme mit Wasser nützlich sein, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und den Wurzelballen leicht zu bewässern.

Pflanzung

Die beste Zeit für die Pflanzung der Hanfpalme ist das Frühjahr. Um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Ein ausreichend großes Pflanzloch vorbereiten.
  2. Boden auflockern und Drainageschicht anlegen, um Staunässe zu verhindern.
  3. Die Hanfpalme mittig einsetzen und das Loch mit einer Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand oder Lehm auffüllen.
  4. Boden leicht andrücken und die Pflanze kräftig angießen.

Blätter

Die Blätter der Hanfpalme sind waagerecht fächerförmig, 50 bis 90 Zentimeter lang und hand- beziehungsweise fächerförmig angeordnet. Die Blattspreite hat einen Durchmesser von bis zu 160 Zentimetern:

  • Oberseite dunkelgrün und schwach glänzend, Unterseite bei jungen Blättern bläulich-weiß.
  • Endständig an langen, kräftigen Blattstielen, die an den Rändern mit winzigen Dornen bewehrt sind.

Diese Merkmale tragen zur charakteristischen Krone der Hanfpalme bei.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum wird die Hanfpalme auch als „winterhart“ bezeichnet?

Die Hanfpalme, wissenschaftlich Trachycarpus fortunei, gilt als eine der winterhärtesten Palmenarten Europas. Sie verträgt Temperaturen bis zu -15 °C kurzzeitig und ist in wintermilden Regionen auch im Freiland überlebensfähig. Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Kälte verdankt sie ihrer Herkunft aus den Berghängen des Himalayas, wo das Klima ähnliche Bedingungen wie in vielen Teilen Europas aufweist.

2. Was ist „Marzeszenz“ und wie zeigt sie sich bei der Hanfpalme?

Marzeszenz bezeichnet das Phänomen, dass abgestorbene Blätter oder Blüten an der Pflanze verbleiben. Bei der Hanfpalme bleiben die abgestorbenen Blätter oft am Stamm hängen, was der Pflanze ein natürlicheres und teilweise „wildes“ Aussehen verleiht. Dies ist einer der Gründe, warum diese Palme auch in ihrer unscheinbarsten Zeit einen exotischen Touch beibehält.

3. Wie unterscheidet sich der Blattstiel der Hanfpalme an Ober- und Unterseite?

Der Blattstiel der Hanfpalme hat unterschiedliche Eigenschaften je nach Seite. Die Oberseite des Stiels kann flach oder leicht gerundet sein, während die Unterseite entweder gerundet oder kantig ist. Zudem können die Stiele verstreut behaart oder kahl sein und sind an den Rändern mit sehr feinen Zähnen besetzt oder unbewehrt.

4. Wie unterscheiden sich männliche und weibliche Blütenstände der Hanfpalme?

Die Hanfpalme ist getrenntgeschlechtig und meistens zweihäusig. Männliche Blütenstände sind zunächst aufrecht, später gekrümmt und hängen schließlich nach unten. Sie sind sehr dicht und zahlreich, gelb und etwa 70 bis 90 cm lang. Weibliche Blütenstände hingegen sind hellgrün, weniger dicht und ebenfalls mit Blüten besetzt. Nach der Blüte verwelken die männlichen Blütenstände und trocknen aus, verbleiben jedoch an der Pflanze.

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