Glockenblume wahrscheinlich nicht giftig
So sehr es die Vertreter der „Glockenblumen sind giftig!“-Fraktion auch in diversen Internetforen behaupten, bislang konnte der wissenschaftliche Nachweis für diese Behauptung noch nicht erbracht werden. Tatsächlich findet sich die Glockenblume in keinem einzigen Verzeichnis für Giftpflanzen, zudem wurde (und wird manchmal auch heute noch) zumindest die Rapunzel-Glockenblume wegen ihrer fleischigen, nahrhaften Wurzeln angebaut. Dieselbe Pflanze verlieh übrigens dem Mädchen „Rapunzel“ im gleichlautenden Märchen seinen Namen. Da jedoch die Giftigkeit vieler anderer Arten bislang weder bestätigt noch widerlegt werden konnte, gilt bis dahin das Vorsichtsprinzip: Ergo essen Sie (bzw. Ihre Kinder oder Tiere) lieber keine Teile der Glockenblume, auch wenn Sie höchstwahrscheinlich außer Übelkeit o. ä. keine Vergiftungssymptome bemerken werden.
Viele Sagen und Mythen rund um die Glockenblume
Das Gerücht ihrer Giftigkeit verdankt die Glockenblume vermutlich den zahlreichen Mythen und Märchen, die sich auf die zarte Blume beziehen – die sind nämlich für den Menschen nicht immer positiv zu deuten. Falls Sie eine kleine Tochter haben und diese, wie so viele kleine Mädchen, Feengeschichten liebt, schauen Sie sich die Illustrationen in den entsprechenden Büchern doch einmal genauer an. Dort werden die Feen oft mit der Blüte einer Glockenblume als Kopfbedeckung dargestellt. Diese Darstellungen sind keineswegs auf die Kreativität moderner Kinderbuchillustratoren zurückzuführen, sondern stattdessen auf jahrhundertealte Mythen. Glockenblumen galten schon immer als Blumen der Feen und sollen diese etwa zu ihren Versammlungen zusammenrufen.
Tipps & Tricks
Eine sehr alte Geschichte aus England weiß übrigens zu berichten, dass ein Mensch, der sich – auch unbeabsichtigt – innerhalb eines Rings aus Glockenblumen befindet, sich dem Urteil der Feen über Leben und Tod aussetzt.