Ginster

Gallmilben am Ginster: Wirklich schädlich oder nur lästig?

Gallmilben befallen häufig Ginster und verursachen Gallen an Blättern und Trieben. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Symptome eines Befalls und bietet effektive Strategien zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Gallmilben am Ginster: Schädling oder Lästling?

Gallmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere, die durch ihre Saugaktivität auf verschiedenen Pflanzenarten Gallen oder Ausstülpungen verursachen. Was genau bedeutet dies für Ihren Ginster?

Zunächst einmal sind Gallmilben, die den Ginster befallen, weniger eine ernsthafte Bedrohung für die Pflanze, sondern vielmehr ein ästhetisches Ärgernis. Die Wucherungen, die infolge ihrer Saugtätigkeit entstehen, sind oft auffällig, beeinträchtigen aber die Vitalität des Ginsters nicht maßgeblich.

Die Überwinterung erfolgt meistens unter den Knospenschuppen, von wo aus sich die Gallmilben im Frühjahr auf die jungen Triebe und Blätter begeben. Dort setzen sie ihre Saugaktivität fort, die zur Gallenbildung an Blättern und Trieben führt. Diese Gallen können unterschiedlich groß und farblich variieren, was insbesondere im Sommer und Herbst sichtbar wird. Sie dienen den Gallmilben als Schutz und Fortpflanzungsraum.

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Bei besonders starkem Befall und unter idealen Bedingungen für die Gallmilben, wie trockenen und warmen Standorten, kann der Befall zu einer stärkeren Vermehrung führen. Obwohl dies die Ästhetik des Ginsters beeinträchtigt, stellt es selten eine Bedrohung für die Pflanzengesundheit dar. Daher gelten Gallmilben am Ginster in der Regel als lästig, aber nicht als gefährlich.

Erkennen des Befalls durch Gallmilben

Regelmäßige Inspektionen fördern das frühzeitige Erkennen von Gallmilbenbefall am Ginster

Erkennen des Befalls durch Gallmilben

Ein Befall durch Gallmilben an Ginster ist nicht sofort durch die winzigen Schädlinge selbst erkennbar, da diese mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Die mikroskopisch kleinen Spinnentiere, die eine Größe von etwa 0,2 bis 0,5 Millimeter erreichen, machen sich durch deutliche Schadbilder bemerkbar. Achten Sie auf folgende Anzeichen, um einen Befall zu identifizieren:

  • Gallenbildung: Beobachten Sie knötchen- oder hörnchenförmige Deformationen an Blättern, Trieben und Knospen Ihres Ginsters. Diese Wucherungen, auch Gallen genannt, entstehen durch die Saugtätigkeit der Gallmilben.
  • Farbveränderungen: Die betroffenen Stellen können sich ins Rötliche oder Bräunliche verfärben. Besonders im Spätsommer und Herbst werden diese Verfärbungen auffällig.
  • Filzartige Beläge: In einigen Fällen können die Gallen auch filzige oder haarige Oberflächen haben.
  • Deformierte und unvollständig entwickelte Knospen: Knospen können hohl sein, verschlossen bleiben und sich nicht vollständig entwickeln.
  • Blattveränderungen: Blätter könnten sich verfärben, einrollen oder vorzeitig abfallen.

Um Sicherheit zu erlangen, sollten Sie regelmäßig eine gründliche Inspektion der Pflanzen vornehmen, besonders während der aktiven Wachstumsphasen. Ein frühzeitiges Erkennen von Gallmilben kann Ihnen dabei helfen, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen und den optischen Schaden zu minimieren.

Ursachen für Gallmilbenbefall

Warme und trockene Standorte fördern die Ausbreitung von Gallmilben erheblich

Ursachen für Gallmilbenbefall

Gallmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere, die verschiedene Pflanzenarten befallen können. Diese Schädlinge werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet, können jedoch auch durch direkten Kontakt von Blatt zu Blatt gelangen. Ein befallener Ginster ist daher nicht selten, besonders unter den folgenden Bedingungen:

  • Standort und Klima: Gallmilben bevorzugen warme und trockene Standorte. Diese Bedingungen fördern nicht nur ihre Ansiedlung, sondern auch ihre schnelle Vermehrung. Achten Sie daher besonders in den Sommermonaten auf einen möglichen Befall.
  • Überwinterungsquartiere: Die Milben finden in Knospenschuppen und Blattachseln ideale Verstecke zum Überwintern, ähnlich wie bei Yucca-Gallmilben. Mit Beginn des Frühjahrs wandern sie auf junge Triebe und Blätter, wo sie sich weiter vermehren.
  • Saugaktivität: Bei der Nahrungsaufnahme geben die Gallmilben Speichel ab, der spezielle Stoffe enthält, die das Pflanzengewebe zur Bildung der charakteristischen Gallen anregen. Diese Gallen bieten den Milben Schutz und einen Fortpflanzungsraum.
  • Individuelle Pflanzenvorlieben: Einigen Milbenarten spezialisieren sich auf bestimmte Pflanzenarten, wie beispielsweise Ginster-Stecklinge. Während viele Pflanzen befallen werden können, hat jede Gallmilbenart oft eine Vorliebe für spezifische Wirtspflanzen.
Bekämpfung von Gallmilben am Ginster

Gezielte Maßnahmen fördern die Pflanzengesundheit trotz Gallmilbenbefall am Ginster

Bekämpfung von Gallmilben am Ginster

Wenn Ihr Ginster von Gallmilben befallen ist, sollten Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Schädlinge zu kontrollieren und die Pflanzengesundheit zu fördern.

Vorbeugende Maßnahmen

Um einem Befall vorzubeugen, können Sie folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

  • Standortwahl: Pflanzen Sie Ginster an einem Standort mit optimalen Bedingungen und vermeiden Sie besonders warme und trockene Plätze, da diese die Vermehrung der Gallmilben fördern.
  • Resistente Sorten: Setzen Sie auf weniger anfällige Ginster-Sorten, um von vornherein das Risiko eines Befalls zu verringern.
  • Natürliche Fressfeinde fördern: Fördern Sie Nützlinge wie Raubmilben und Florfliegenlarven in Ihrem Garten. Diese natürlichen Feinde helfen, die Milbenpopulation in Schach zu halten.
  • Überwinterungsquartiere entfernen: Entfernen Sie Fruchtmumien und andere Verstecke, in denen Gallmilben überwintern könnten.

Akute Bekämpfungsmaßnahmen

Akute Bekämpfungsmaßnahmen

Ein starker Rückschnitt hilft der Pflanze, gesund nachzuwachsen und Milben zu bekämpfen

Sollte es trotz vorbeugender Maßnahmen zu einem Befall kommen, können Sie folgende Methoden anwenden:

  • Entfernung befallener Teile: Schneiden Sie befallene Triebe und Blätter ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll, um die Ausbreitung der Gallmilben zu verhindern.
  • Starker Rückschnitt: Bei einem starken Befall kann ein radikaler Rückschnitt sinnvoll sein. Dies gibt der Pflanze die Möglichkeit, gesund nachzuwachsen.
  • Bodenpflege: Halten Sie den Boden unter dem Ginster feucht. Eine Mulchschicht kann dabei helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und die Bewegungsfreiheit der Milben zu erschweren.

Biologische Spritzmittel

Umweltfreundliche Spritzmittel sind eine gute Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln:

  • Rainfarn-Sud: Ein Sud aus Rainfarn-Blättern, mit kochendem Wasser übergossen und gefiltert, kann effektiv gegen Gallmilben wirken. Sprühen Sie den Sud wöchentlich auf die betroffenen Pflanzen.
  • Brennnesseljauche: Ein Ansatz aus grob zerkleinerten Brennnesseln, die in Wasser eingeweicht und regelmäßig umgerührt werden, kann ebenfalls verwendet werden. Die Jauche sollte alle paar Tage auf den Ginster ausgebracht werden.
  • Knoblauch-Öl-Sud: Ein Sud aus eingeweichertem Knoblauch und Öl, mit Wasser und Kernseife (5,00€ bei Amazon*) verdünnt, hilft ebenfalls gegen Gallmilben. Verdünnen Sie die Mischung vor der Anwendung nochmals im Verhältnis von 1:10.

Einsatz von Nützlingen

Der Einsatz von Nützlingen ist eine wirksame Methode, um Gallmilben langfristig zu bekämpfen:

  • Raubmilben: Raubmilben der Arten Amblyseius degenerans und Amblyseius californicus können im Fachhandel erworben und direkt auf den befallenen Ginster gesetzt werden.
  • Florfliegenlarven: Diese effektiven Fressfeinde sind ebenfalls im Handel erhältlich und können auf den befallenen Pflanzen verteilt werden.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie den Gallmilbenbefall effektiv eindämmen und die Gesundheit Ihres Ginsters erhalten. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Pflanzen und ergreifen Sie bei den ersten Anzeichen eines Befalls die notwendigen Gegenmaßnahmen.

Bilder: weha / Shutterstock