Freesien

Freesien als Zimmerpflanzen: Pflege & Tipps

Die Freesie, bekannt für ihren betörenden Duft und ihre farbenfrohen Blüten, ist eine beliebte Wahl für Gärten und Blumenarrangements. Dieser umfassende Leitfaden bietet Einblicke in die Pflege und Kultivierung von Freesien als Zimmerpflanzen, von der Auswahl des Standorts bis zur Bewältigung von Krankheiten und Schädlingen.

Standortwahl und Lichtbedürfnisse

Ein sonniger Standort fördert das kräftige Wachstum und die Blütenbildung der Freesien

Standortwahl und Lichtbedürfnisse

Freesien entfalten ihre Schönheit am besten an einem sonnigen Plätzchen, wo sie täglich 6 bis 8 Stunden direktes Sonnenlicht genießen können. So wachsen sie kräftig und entwickeln zahlreiche Blüten. In Regionen mit sehr heißen Sommern vertragen Freesien jedoch auch einen halbschattigen Standort. Wichtig ist, die Pflanzen vor starkem Regen und Wind zu schützen, um die empfindlichen Blüten und Blätter zu schonen. Ein lockerer, nährstoffreicher und gut durchlässiger Boden bietet die idealen Voraussetzungen für gesundes Wachstum.

Gießen und Düngen

Regelmäßiges Gießen und Düngen sind essenziell für gesunde Freesien

Gießen und Düngen

Die richtige Wasser- und Nährstoffversorgung ist entscheidend für die Gesundheit und Blütenpracht Ihrer Freesien.

Achten Sie auf eine regelmäßige Bewässerung, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Während der Blütenbildung freuen sich Freesien über eine tägliche, moderate Wassergabe. Gießen Sie direkt auf die Erde, um zu vermeiden, dass Wasser auf Blüten und Blätter gelangt. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Gießen Sie daher lieber tief und dafür seltener. Der oberste Zentimeter des Bodens darf zwischen den Wassergaben leicht antrocknen.

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In der Wachstumsperiode profitieren Freesien von einer regelmäßigen Düngung mit einem kaliumbetonten Dünger im Abstand von etwa vier Wochen. Dies fördert die Blütenbildung und stärkt die Pflanze. Außerhalb der Wachstumsphase sollte die Düngung eingestellt werden.

Ruhephase und Überwinterung

Die richtige Überwinterung ist entscheidend für gesunde Freesienknollen im nächsten Jahr

Ruhephase und Überwinterung

Nach der Blüte beginnt die Vorbereitung auf die Ruhephase und die Überwinterung. Reduzieren Sie die Bewässerung schrittweise, bis die Pflanze vollständig in den Ruhezustand übergeht. Ab Oktober sollte die Erde komplett trocken gehalten werden, um die Knolle vor Fäulnis zu schützen und auf die Überwinterung vorzubereiten.

Sobald das Laub vollständig eingetrocknet ist, können Sie es abschneiden. Graben Sie die Knollen vorsichtig aus und entfernen Sie sanft die Erdreste. Lassen Sie die Knollen einige Tage an der Luft trocknen, beispielsweise auf Zeitungspapier. Lagern Sie die trockenen Knollen anschließend in einer Kiste mit Sand an einem kühlen, frostfreien Ort bei Temperaturen zwischen 15 °C und 20 °C.

Freesien, die in Töpfen wachsen, müssen nicht zwingend ausgegraben werden. Wichtig ist auch hier, dass die Erde ab Herbst vollständig austrocknet und die Pflanzen an einem geeigneten Ort überwintern.

Vermehrung

Freesien lassen sich sowohl über Samen als auch über Brutknollen vermehren.

Samen

Die Vermehrung über Samen erfordert etwas Geduld und Aufmerksamkeit. Warten Sie, bis die Samenkapseln an den Pflanzen vollständig getrocknet sind, bevor Sie sie vorsichtig abnehmen. Lassen Sie die Samen ein bis zwei Tage an einem trockenen, belüfteten Ort trocknen und bewahren Sie sie bis zur Aussaat dunkel und trocken auf. Weichen Sie die Samen im Frühjahr vor der Aussaat für 24 Stunden in lauwarmem Wasser ein, um die Keimung zu fördern. Verwenden Sie für die Aussaat ein gut durchlässiges Substrat aus Erde und Sand. Säen Sie die Samen sparsam ein und halten Sie sie feucht.

Brutknollen

Brutknollen

Brutknollen brauchen einige Jahre, um zu blühenden Freesien zu werden

Einfacher und oft erfolgreicher ist die Vermehrung über Brutknollen. Suchen Sie im Herbst beim Ausgraben der Pflanzen nach den kleinen Knollen, die sich in der Nähe der Hauptknolle befinden. Trennen Sie diese vorsichtig ab und lagern Sie sie über den Winter kühl und trocken. Im Frühjahr können Sie die Brutknollen direkt in die Erde oder in Töpfe pflanzen. Es kann jedoch einige Jahre dauern, bis aus diesen Knollen blühende Freesien entstehen.

Krankheiten und Schädlinge

Freesien benötigen trotz ihrer Robustheit manchmal Schutz vor Krankheiten und Schädlingen

Krankheiten und Schädlinge

Freesien sind in der Regel robust, können aber dennoch von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Krankheiten

  • Botrytis (Grauschimmel): Vermeiden Sie dauerhaft feuchtes Laub durch gezieltes Gießen an der Basis der Pflanze und sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation.
  • Knollenfäule und Fusariumwelke: Entfernen Sie bei Anzeichen sofort die infizierten Pflanzenteile und Knollen und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Geben Sie sie nicht auf den Kompost.
  • Mosaik-Viren (Freesien-Mosaik-Virus, Bohnen-Mosaik-Virus): Virusinfektionen sind schwer zu behandeln. Entfernen und entsorgen Sie betroffene Pflanzen, um eine Übertragung zu vermeiden. Gehen Sie vorbeugend gegen Blattläuse vor, da diese Überträger sein können.

Schädlinge

  • Blattläuse: Bekämpfen Sie Blattläuse mit einer Mischung aus Schmierseife und Wasser oder setzen Sie Nützlinge wie Marienkäfer ein.
  • Wühlmäuse: Schützen Sie die Knollen vor Wühlmäusen, indem Sie spezielle Pflanzkörbe verwenden.
  • Spinnmilben und Thripse: Verwenden Sie zur Bekämpfung biologische Mittel wie Neemöl (19,00€ bei Amazon*) oder insektizide Seifen. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.

Blütezeit steuern

Sie können die Blütezeit Ihrer Freesien beeinflussen, indem Sie die Dauer der Ruhephase anpassen.

  1. Ruhephase einleiten: Reduzieren Sie nach der Blüte die Wasserversorgung und stellen Sie sie schließlich ganz ein. Lassen Sie das Laub an der Pflanze, bis es vergilbt und abstirbt, damit die Nährstoffe in die Knolle zurückgeführt werden.
  2. Überwinterung: Lagern Sie die Knollen trocken und kühl bei Temperaturen zwischen 15 °C und 20 °C.
  3. Ruhephase verkürzen: Für eine frühere Blüte verkürzen Sie die Ruhephase, indem Sie die Knollen etwa 2-3 Wochen früher als üblich aus der Lagerung nehmen und bei warmen, hellen Bedingungen zum Austrieb bringen.
  4. Ruhephase verlängern: Für eine spätere Blüte verlängern Sie die Ruhezeit, indem Sie die Freesien länger kühl und trocken lagern.

Mit diesen Tipps können Sie die Blütezeit Ihrer Freesien steuern und sie zum Wunschzeitpunkt zum Erblühen bringen.

Bilder: meiko_KODAKA / stock.adobe.com