Eisbegonien

Schutz für Eisbegonien: So überstehen sie den Winter

Eisbegonien sind beliebte Sommerblumen, aber nicht winterhart. Erfahren Sie hier mehr über ihre Herkunft, Pflege und verschiedene Methoden, um Eisbegonien erfolgreich zu überwintern.

Sind Eisbegonien winterhart?

Eisbegonien sind nicht winterhart und reagieren äußerst empfindlich auf Kälte. Schon Temperaturen um den Gefrierpunkt können den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen. Daher ist es in Regionen mit kalten Wintern unumgänglich, die Pflanzen vor Frost zu schützen oder sie ins Haus zu holen. In Mitteleuropa ist eine Überwinterung im Freien nicht möglich. Um die Eisbegonien vor dem ersten Frost zu schützen, sollten Sie die Pflanzen ins Haus bringen. Eine Alternative ist die Vermehrung durch Stecklinge im Herbst, die frostfrei bis zum nächsten Frühjahr gezogen werden.

Herkunft und Eigenschaften von Eisbegonien

Eisbegonien, botanisch als Begonia semperflorens bekannt, sind gezüchtete Hybriden aus Brasilien. Sie gehören zur Familie der Schiefblattgewächse und sind für ihre kontinuierliche Blüte vom Frühling bis zum ersten Frost bekannt.

Wuchs und Blätter

Eisbegonien sind buschig und kompakt und erreichen eine Höhe von 15 bis 30 cm, einige neuere Sorten sogar bis zu 60 cm. Die asymmetrischen, fleischigen Blätter variieren in der Farbe je nach Sorte von verschiedenen Grüntönen bis hin zu Schokobraun und Bronze.

Blüten

Die filigranen Blüten der Eisbegonien erscheinen in Rot, Rosa, Weiß und zweifarbigen Varianten mit einem gelben Zentrum. Sie können einfach, halbgefüllt oder gefüllt sein und erinnern in ihrer Form teils an Miniaturrosen.

Nutzungsmöglichkeiten

Dank ihrer robusten Natur und Blühfreudigkeit eignen sich Eisbegonien für Beete, Rabatten, Hängeampeln und Blumenkästen. Die essbaren Blüten und Blätter bringen zudem eine erfrischende, zitronige Note in die Küche und sind somit auch kulinarisch interessant.

Diese Eigenschaften machen die Eisbegonie zu einer vielseitigen Pflanze, die ästhetische und praktische Vorteile für Gartenliebhaber bietet.

Überwinterungsmöglichkeiten

Um Ihre Eisbegonien erfolgreich zu überwintern, gibt es verschiedene Methoden, je nach den verfügbaren Bedingungen und Ihren Vorlieben:

Überwinterung im Kübel

Wenn Sie die Eisbegonien in Kübeln oder Töpfen pflanzen, können Sie die Pflanzen einfach ins Haus holen.

  • Standort: Ein heller Ort mit Temperaturen zwischen 15-20°C, wie ein Treppenhaus oder Wintergarten, ist ideal.
  • Gießen: Verringern Sie die Wassergaben deutlich, sodass die Erde weder zu trocken noch zu feucht wird. Staunässe sollte vermieden werden.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit verhindern Schädlinge wie Spinnmilben. Regelmäßiges Besprühen mit kalkarmem Wasser kann hilfreich sein.
  • Rückschnitt: Schneiden Sie die Pflanzen im Frühjahr leicht zurück, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern.

Überwinterung im Keller

Sie können die Eisbegonien auch an einem kühleren, aber frostfreien Ort überwintern.

  • Vorbereitung: Schneiden Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost bis auf wenige Zentimeter zurück und graben Sie die Wurzelballen aus.
  • Lagerung: Setzen Sie die Wurzelballen in eine Kiste mit leicht feuchter Erde und stellen Sie diese in einen kühlen, trockenen Keller. Die Temperatur sollte zwischen 10-15°C liegen.
  • Pflege: Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit der Erde, um ein Austrocknen zu verhindern. Ab März stellen Sie die Pflanzen wieder heller und beginnen mit moderaten Wassergaben, um das Austreiben zu fördern.

Überwinterung durch Stecklinge

Diese Methode ist besonders platzsparend und effektiv:

  1. Stecklinge entnehmen: Nehmen Sie im Herbst ca. 10-15 cm lange Triebe von der Mutterpflanze. Entfernen Sie die unteren Blätter und schneiden Sie die Triebenden schräg an.
  2. Einpflanzen: Stecken Sie die vorbereiteten Triebe in feuchte Anzuchterde. Optional können Sie Bewurzelungspulver verwenden.
  3. Standort: Überwintern Sie die Stecklinge in einem frostfreien Raum bei etwa 15°C.
  4. Pflege: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann den Bewurzelungsprozess unterstützen.

Diese Methoden ermöglichen es Ihnen, Ihre Eisbegonien durch den Winter zu bringen und kräftige Pflanzen für die nächste Gartensaison zu erhalten.

Vorteile der Überwinterung

Das Überwintern von Eisbegonien bietet zahlreiche Vorteile:

  • Erhalt wertvoller Sorten: Sie können spezielle oder besonders schöne Sorten bewahren, die schwer wiederzufinden sind.
  • Umweltschutz: Durch die Überwinterung reduzieren Sie die Notwendigkeit neuer Anpflanzungen und tragen zur Ressourcenschonung bei.
  • Stabilität im Garten: Überwinterte Pflanzen haben meist ein gut entwickeltes Wurzelsystem und treiben im Frühjahr kräftiger aus.
  • Kontinuität in der Gartengestaltung: Jahr für Jahr überwintern erlaubt es Ihnen, ein konsistentes Ästhetikniveau in Ihrem Garten zu halten.

Pflege im Winterquartier

Während der Überwinterung benötigen Eisbegonien deutlich weniger Pflege als in den warmen Monaten. Optimal ist ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 15 und 20°C. Gießen Sie die Eisbegonien sparsam und nur dann, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Staunässe sollte vermieden werden.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist vorteilhaft, um die Pflanzen vor Spinnmilben zu schützen. Besprühen Sie die Pflanzen gelegentlich mit kalkarmem Wasser. Zusätzlich sollten Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge überprüfen und bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergreifen.

Auf Düngen sollten Sie während der Winterzeit vollständig verzichten. Wenn die Temperatur und Lichtverhältnisse ab etwa März wieder günstiger werden, können Sie die Wassergaben langsam steigern und die Pflanzen allmählich wieder ins Freie bringen. Ein leichter Rückschnitt vor dem neuen Wachstumsschub fördert die Bildung neuer Triebe und hilft den Pflanzen, kräftig in die neue Saison zu starten.

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