Eisbegonien

Wann sollte man Eisbegonien pflanzen? Tipps & Tricks

Eisbegonien sind beliebte Sommerblumen, die mit üppiger Blüte bis zum Frost erfreuen. Dieser Artikel gibt Auskunft über die richtige Pflanzzeit, Standortwahl, Pflege und Überwinterung von Eisbegonien.

Wann sollten Eisbegonien gepflanzt werden?

Eisbegonien sollten erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gepflanzt werden. Diese Zeitmarke ist wichtig, da Eisbegonien sehr frostempfindlich sind und bereits bei leichten Minustemperaturen Schaden nehmen können. Wenn die Pflanzen vor Mitte Mai ausgesetzt werden, besteht das Risiko von Spätfrösten, die sowohl die Pflanzen als auch deren Wurzelsystem stark beeinträchtigen können.

Für ein optimales Wachstum und eine langanhaltende Blüte ist es wichtig, dass die Bodentemperaturen ausreichend warm sind. Pflanzen Sie die Eisbegonien an einem Tag, an dem der Boden schon etwas aufgeheizt ist. Sollte das Wetter ungewöhnlich kühl sein, kann es sinnvoll sein, das Pflanzen bis Ende Mai oder Anfang Juni zu verschieben.

Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt werden. Ein geschützter Platz oder eine schrittweise Gewöhnung an die Außentemperaturen kann die Pflanzengesundheit zusätzlich unterstützen. Halten Sie einen Abstand von etwa 20 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein, um optimale Bedingungen für ihr Wachstum zu schaffen.

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Warum der Name „Eisbegonie“ irreführend ist

Der Name „Eisbegonie“ kann den Eindruck erwecken, dass diese Pflanzen frosthart sind, was jedoch nicht zutrifft. Die Eisbegonie ist tatsächlich äußerst frostempfindlich und bereits Temperaturen unter 0 °C können sie schädigen oder sogar absterben lassen. Der Name „Eisbegonie“ stammt von den brüchigen Blättern, die bei Berührung leicht brechen, ähnlich wie dünne Eisblättchen.

Ein passenderer Name wäre „Semperflorens-Begonie“, was „immerblühende Begonie“ bedeutet. Tatsächlich blüht die Eisbegonie unermüdlich vom Frühling bis zum ersten Frost und überzeugt durch ihre lange Blühdauer. Neben dieser blühfreudigen Eigenschaft sind sie zudem bekannt für ihre pflegeleichte Natur und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Garten.

Herkunft und Eigenschaften der Eisbegonie

Die Eisbegonie (Begonia semperflorens) ist eine beliebte Zierpflanze, die ursprünglich aus den tropischen Regionen Südamerikas, vor allem Brasilien, stammt. Es handelt sich bei der Eisbegonie um eine gezüchtete Hybride. Diese buschig wachsende Pflanze erfreut sich seit dem 19. Jahrhundert großer Beliebtheit in europäischen Gärten und auf Balkonen.

Eisbegonien erreichen in der Regel eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern und zeichnen sich durch ihre fleischigen und asymmetrischen Blätter aus. Je nach Sorte variieren die Blätter in verschiedenen Grüntönen, Rot- und Bronzetönen. Die Blüten der Eisbegonie, die in Farben wie Rot, Rosa, Weiß und sogar zweifarbig auftreten können, sind ebenfalls sehr mannigfaltig. Besonders gefüllt blühende Sorten verleihen der Pflanze eine einzigartige Ästhetik.

Ein besonderes Kennzeichen der Eisbegonien ist, dass sie männliche und weibliche Blüten an derselben Pflanze tragen. Diese blühen unermüdlich den ganzen Sommer hindurch bis zum ersten Frost und machen die Eisbegonie zu einem wahren Dauerblüher. Dank ihrer Robustheit und pflegeleichten Natur sind sie ideal für eine Vielzahl von Anwendungen, von der Beet- und Balkonbepflanzung bis zur Nutzung in Hängeampeln oder als dekorativer Grabschmuck.

Standort und Bodenbeschaffenheit für Eisbegonien

Eisbegonien bevorzugen einen warmen und leicht schattigen Standort. Sie gedeihen hervorragend in hellen Bereichen ohne direkte Mittagssonne und sind auch robust gegenüber vorübergehenden Wetterextremen wie Regen oder Trockenheit. Selbst windige Standorte sind in der Regel kein Problem.

Verwenden Sie humose und durchlässige Erde, die stets leicht feucht gehalten werden sollte. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ist wichtig, jedoch muss Staunässe unbedingt vermieden werden, da diese die Wurzeln der Eisbegonien schädigen kann. Ein guter Wasserabzug kann hierbei Abhilfe schaffen. Zudem sollte der Boden eine mittlere bis hohe Nährstoffdichte aufweisen.

Setzen Sie die Eisbegonien idealerweise in normaler Blumenerde oder einer leicht feuchten, nährstoffreichen Gartenerde. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern sorgt dafür, dass die Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung haben. In Pflanzgefäßen wie Kästen und Schalen können die Eisbegonien allerdings etwas dichter gesetzt werden.

Pflanzung von Eisbegonien

Pflanzen Sie die Eisbegonien nach den Eisheiligen, um sich vor möglichen Spätfrösten zu schützen. Wählen Sie einen leicht schattigen, aber warmen Standort. Verwenden Sie humose und durchlässige Erde, die überschüssiges Wasser gut ableitet. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern zwischen den Pflanzen stellt sicher, dass sie sich optimal entwickeln können. In Pflanzgefäßen wie Kästen und Schalen dürfen die Eisbegonien etwas dichter gesetzt werden.

Gehen Sie beim Einpflanzen besonders vorsichtig vor, da Blätter und Stängel leicht abbrechen. Graben Sie Löcher, die etwas größer als der Wurzelballen sind, und setzen Sie die Pflanzen behutsam ein. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie gründlich, um den Erdschluss zu gewährleisten. Achten Sie in den ersten Tagen nach der Pflanzung auf ausreichende Feuchtigkeit, vermeiden Sie jedoch Staunässe, die den Wurzeln schaden könnte.

Pflege von Eisbegonien

Eisbegonien sind äußerst genügsame Pflanzen, die wenig Pflege benötigen. Ihre Pflegeleichtigkeit macht sie zu idealen Kandidaten für Gärten, Balkone und Grabbepflanzungen.

Gießen

Das Gießen von Eisbegonien erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl. Die Pflanzen mögen es gleichmäßig feucht, vertragen jedoch keine Staunässe. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, um Wurzelfäule zu vermeiden. An besonders heißen Tagen kann eine zusätzliche Wassergabe notwendig sein, vorzugsweise in den Morgen- oder Abendstunden. Gießen Sie am besten direkt den Wurzelbereich und vermeiden Sie, die Blüten oder Blätter zu benetzen.

Düngen

Für eine üppige Blüte sollten Eisbegonien regelmäßig gedüngt werden. Eine einmalige Gabe von Langzeitdünger bei der Pflanzung ist oft ausreichend. Alternativ können Sie alle zwei Wochen flüssigen Blühpflanzendünger dem Gießwasser zusetzen. Die Pflanzen bevorzugen organische Dünger, da diese ihre Nährstoffe gleichmäßig abgeben und den Boden nicht versalzen.

Ausputzen

Obwohl verblühte Blüten bei Eisbegonien meist selbstständig abfallen, kann das regelmäßige Ausputzen einen gepflegten Gesamteindruck gewährleisten und die Blühdauer verlängern. Schneiden Sie alte und beschädigte Pflanzenteile ab, um die Pflanze zu vitalisieren und das Risiko von Pilzkrankheiten zu minimieren.

Schädlinge und Krankheiten

Eisbegonien sind relativ robust, jedoch anfällig für Pilzerkrankungen bei anhaltender Feuchtigkeit. Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu nass zu halten und sorgen Sie für eine gute Belüftung. Bei ersten Anzeichen von Mehltau oder Grauschimmel sollten Sie befallene Blätter sofort entfernen und entsorgen. Spinnmilben können bei zu trockener Luft auftreten, daher empfiehlt sich das regelmäßige Besprühen der Pflanzen mit kalkarmem Wasser im Winterquartier.

Überwinterung von Eisbegonien

Eisbegonien sind in Mitteleuropa nicht winterhart und müssen daher vor dem ersten Frost geschützt werden. Wenn Sie Ihre Eisbegonien über den Winter bringen möchten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  1. Überwinterung als Topfpflanze: Graben Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost sorgfältig aus und setzen Sie sie in Töpfe. Diese können dann an einem hellen, kühlen Ort bei etwa 15-20°C platziert werden, wie beispielsweise in einem Treppenhaus. Achten Sie darauf, die Pflanzen gelegentlich zu gießen, jedoch nur sparsam, um Staunässe zu vermeiden.
  2. Überwinterung im Keller: Alternativ können Sie die Pflanzen bis auf wenige Zentimeter zurückschneiden und die Wurzelballen in Kisten mit leicht feuchter Erde in einem kühlen, frostfreien Keller bei etwa 10-15°C aufbewahren. Auch hier ist es wichtig, dass die Erde nicht vollkommen austrocknet und Staunässe vermieden wird.
  3. Stecklingsvermehrung: Eine platzsparende Methode ist die Überwinterung durch Stecklinge. Brechen Sie vor dem ersten Frost einige Triebe der Pflanzen ab und setzen Sie diese in feuchte Anzuchterde. Die Stecklinge können dann in einem hellen, frostfreien Raum bei Temperaturen um 15°C überwintert werden.

Während der Überwinterungszeit benötigen Eisbegonien generell weniger Wasser und keine Düngung. Ab März können Sie die Pflanzen wieder an hellere und wärmere Standorte bringen und mit dem regelmäßigen Gießen beginnen. Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam wieder an die Außentemperaturen und das natürliche Sonnenlicht, bevor sie nach den Eisheiligen wieder ins Freiland gepflanzt werden.

Verwendungsmöglichkeiten von Eisbegonien

Eisbegonien sind äußerst vielseitige Pflanzen und bieten zahlreiche dekorative Einsatzmöglichkeiten sowohl im Garten als auch auf Balkon und Terrasse:

  • Einfassungen und Beetbepflanzungen: Dank ihres kompakten und dichten Wuchses eignen sich Eisbegonien hervorragend für die Gestaltung von Einfassungen und Beeten. Sie können schön als farbenfrohe Bordüre oder zur Bildung von Mustern und Linien verwendet werden, ohne dabei zu wuchern.
  • Wegränder und Unterpflanzungen: Die Pflanze gedeiht sowohl im Halbschatten als auch in der Sonne, was sie ideal für die Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern macht. Wegränder können ebenfalls ansprechend mit den dicht blühenden Eisbegonien gestaltet werden.
  • Kombination mit anderen Pflanzen: Kombinieren Sie Eisbegonien mit weiteren sommerblühenden Pflanzen wie Zauberschnee oder Purpurglöckchen. Besonders effektvoll sind Zusammenstellungen mit dunkellaubigen oder filigran blühenden Partnern, die wunderschöne Kontraste zu den meist helleren Blüten der Eisbegonien bilden.
  • Balkonkästen, Kübel und Ampeln: In Pflanzgefäßen wie Balkonkästen, Kübeln und Hängeampeln sind Eisbegonien nicht nur ein schöner Blickfang, sondern auch sehr pflegeleicht. Sie blühen unermüdlich vom Frühjahr bis zum ersten Frost und setzen farbenfrohe Akzente.
  • Essbare Dekoration: Die Blüten der Eisbegonien sind essbar und verleihen Salaten und Desserts mit ihrem leicht zitronigen Geschmack eine besondere Note. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht mit Pestiziden behandelt wurden, bevor Sie die Blüten verzehren.

Eisbegonien sind eine Bereicherung für jeden Garten- und Balkonfreund, der auf der Suche nach pflegeleichten und vielseitig einsetzbaren Pflanzen ist.

Bilder: Gabrielle Hovey / Shutterstock