Flieder umpflanzen: Wann und wie es am besten gelingt
In den vielen Jahrzehnten, die ein Flieder bei entsprechender Pflege erreicht, kann viel passieren: So wird etwa der Garten zwischendurch mal umgestaltet oder es soll gerade an diesem Standort ein Schuppen oder ein anderes Gebäude errichtet werden. Vielleicht ist der Flieder im Laufe der Jahre auch einfach nur zu groß geworden und benötigt daher mehr Platz – Gründe für ein Umpflanzen des Ziergehölzes gibt es viele. Im folgenden Artikel finden Sie eine Anleitung sowie Tipps, wie das Verpflanzen am besten vonstatten geht.
Die beste Zeit zum Verpflanzen des Flieders
Bevor Sie sich nun aber hoffnungsvoll einen Spaten holen und loslegen wollen, schauen Sie doch erst einmal in den Kalender. Soll der Flieder nämlich überleben, so pflanzen Sie ihn nicht mitten in der Vegetationsperiode um – Frühling und vor allem der Sommer sind eine schlechte Jahreszeit dafür. Warten Sie mit dem Verpflanzen besser bis zum Herbst oder zeitigem Frühjahr. Am einfachsten lässt sich das Gehölz im März, spätestens Anfang April umsetzen.
Kann man auch einen alten Flieder noch umsetzen?
Neben der Jahreszeit ist aber auch das Alter des Flieders selbst ein wichtiges Kriterium für das Gelingen Ihres Vorhabens. Jüngere Flieder bis. ca. zehn Jahre lassen sich meist mehr oder weniger problemlos an einen anderen Standort verfrachten. Ist Ihr Exemplar jedoch schon einige Jahrzehnte alt, so sollten Sie sich ein Umpflanzen gut überlegen – diese Flieder haben oft ein breit verfächertes, über viele Meter im Umkreis reichendes Wurzelwerk und nehmen durch das Kappen dieses Systems gravierenden Schaden. Sie müssten einen solchen Strauch oder Baum also auf den Stock setzen (d. h. radikal bis auf ca. 30 Zentimeter über dem Boden zurückschneiden) und erst dann versetzen.
Flieder umsetzen – So gelingt es
Ohnehin ist der Rückschnitt vor dem Umpflanzen immens wichtig. Da beim Umpflanzen die Wurzeln geschädigt werden, können die verbliebenen den Strauch nicht mehr ausreichend ernähren. Daher ist das Zurückschneiden ein Muss, damit der Flieder seine Kraft in das Wurzelwachstum stecken kann und sich nicht verzweifelt um das Ernähren seiner oberirdischen Pflanzenteile (vergeblich) bemühen muss. Und so geht’s:
- Schneiden Sie den Flieder zunächst um mindestens ein Drittel zurück.
- Je älter der Flieder ist, desto stärker muss er zurückgeschnitten werden.
- Sie können ihn auch auf den Stock setzen, d. h. bis auf 30 Zentimeter über den Boden einkürzen.
- Stechen Sie nun mit dem Spaten rund um den Flieder den Boden ab.
- Der Radius sollte mindestens dem Umfang des Strauches vor dem Rückschnitt entsprechen.
- Treiben Sie den Spaten blatttief hinein.
- Nehmen Sie nun eine Grabegabel und lockern Sie durch sanftes Hin- und Herruckeln den Wurzelballen.
- Heben Sie den Wurzelballen mitsamt Flieder heraus.
- Lassen Sie ruhig eine großzügige Menge Erde an den Wurzeln.
- Graben Sie nun ein Pflanzloch, welches mindestens doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen ist.
- Füllen Sie es komplett mit Wasser und warten Sie, bis dieses versickert ist.
- Vermischen Sie den Erdaushub mit Kompost und Hobelspänen.
- Pflanzen Sie den Flieder wieder ein.
- Wässern Sie ihn in den kommenden Tagen und Wochen regelmäßig.
Mindestens im ersten Jahr nach dem Umpflanzen fällt die Fliederblüte aus. So manches Exemplar blüht auch erst nach etlichen Jahren erneut.
Tipp
Anstatt den ganzen Flieder umzusetzen, können Sie auch einfach Wurzelschösslinge oder Stecklinge abtrennen und diese am gewünschten Standort wieder anpflanzen.