Fächerahorn

Fächerahorn pflanzen & pflegen: Sorten, Standort & mehr

Der Fächerahorn (Acer palmatum) ist ein eleganter Zierbaum, der mit seiner grazilen Wuchsform und den farbenprächtigen Blättern jeden Garten bereichert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Pflanzung und Pflege des Fächerahorns und stellt verschiedene Sorten vor.

Wuchs

Der Fächerahorn, auch bekannt als Acer palmatum, wächst entweder als mehrstämmiger Strauch oder als kleiner Baum. In seiner natürlichen Heimat Ostasien kann er bis zu 15 Meter hoch werden, in Europa bleibt er jedoch oft kleiner und erreicht meist Höhen von fünf bis sieben Metern. Pro Jahr beträgt das Wachstum etwa 20 bis 35 Zentimeter.

Die Wuchsform variiert je nach Sorte und reicht von malerisch und schirmförmig über aufrecht und dichtbuschig bis hin zu breit ausladend. Die Rinde ist grau-oliv mit einer feinen, längsrissigen Zeichnung. In freiem Stand kann der Fächerahorn bis zu sieben Meter breit werden, was bei der Platzierung im Garten berücksichtigt werden sollte.

Blätter

Die sommergrünen Blätter des Fächerahorns sind gegenständig angeordnet und weisen eine bemerkenswerte Variabilität auf. Sie sind meist fünf- bis siebenlappig und messen typischerweise zwischen sechs und zehn Zentimetern in Länge und Breite. Die Blattränder sind fein gesägt, die Blattoberseite ist frischgrün, während die Unterseite etwas heller erscheint. Im Frühjahr treiben die Blätter lebhaft grün aus, während sie im Herbst Farben von leuchtendem Gelb über Orange bis hin zu kräftigem Karminrot annehmen.

Lesen Sie auch

Die verschiedenen Kulturformen zeigen teilweise von der Wildart abweichende Blattformen und -farben, wie tief eingeschnittene, fast farnartige Blätter oder sehr filigrane, fein zerteilte Blätter. Einige Sorten haben besonders intensiv gefärbtes Laub, etwa dunkelrot oder scharlachrot im Herbst.

Blüte

Der Fächerahorn blüht im Mai und Juni. Die kleinen, zwittrigen Einzelblüten stehen in purpurfarbenen Trauben in den Blattachseln und bilden einen hübschen Kontrast zum frischgrünen Austrieb. Die Blüten selbst sind unscheinbar, tragen aber erheblich zur ästhetischen und ökologischen Wertigkeit des Ahorns bei, da sie besonders für Bienen und andere Insekten attraktiv sind.

Früchte

Wie fast alle Ahorne bildet auch der Fächerahorn geflügelte Früchte, die sogenannten Flügelnüsse oder Samaras. Diese zweifach verwachsenen Nüsschen haben Flügel, die in einem relativ stumpfen Winkel zueinander stehen. Die Früchte beginnen weinrot und verfärben sich im Verlauf des Reifeprozesses im Spätsommer braun. Die besondere Form der Flügelfrüchte ermöglicht ihre Verbreitung durch den Wind.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Fächerahorn bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. An einem vollsonnigen Standort bildet er die schönste Kronenform und intensivste Herbstfärbung aus. Der Boden sollte locker und humusreich sein, Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Bei sandigen Böden ist es empfehlenswert, den Ahorn etwas schattiger zu stellen und Humus einzuarbeiten, um die Wasserhaltefähigkeit zu verbessern.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für den Fächerahorn ist locker, durchlässig, sandig-humos und lehmig. Schwere, nasse oder verdichtete Böden sind ungeeignet, da sie zu Staunässe führen können, was die Wurzeln schädigen würde. Reine Sandböden sollten mit Humus oder organischen Stoffen angereichert werden. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Bodenbedingungen fördert das optimale Wachstum und die Gesundheit des Fächerahorns.

pH-Wert

Der Fächerahorn ist in Bezug auf den pH-Wert des Bodens ausgesprochen anpassungsfähig und bevorzugt leicht saure bis neutrale Böden. Ein pH-Wert im Bereich von etwa 4,5 bis 7 ist ideal. Bei stark alkalischen Böden können Nährstoffmängel auftreten, die sich negativ auf die Gesundheit der Pflanze auswirken. Kleinere Anpassungen können durch die Zugabe von Materialien wie Kaffeesatz erreicht werden.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für den Fächerahorn ist im Frühjahr nach Abklingen der Spätfröste. Der Boden sollte tiefgründig aufgelockert werden, bei schweren Böden empfiehlt sich die Zugabe von Sand und Kies. Der Wurzelballen sollte vor dem Einpflanzen in Wasser getränkt werden. Setzen Sie den Fächerahorn so in das Pflanzloch, dass der Topfballen leicht aus der Erde herausragt, um Staunässe zu vermeiden. Abschließend sollte der Boden rund um die Pflanze gut bewässert und mit Rindenhumus gemulcht werden.

Faecherahorn pflegen

Der Fächerahorn benötigt eine sorgfältige Pflege. Eine ausreichende Wasserversorgung ist essenziell, wobei Staunässe vermieden werden muss. Regelmäßiges Mulchen schützt die Wurzeln und hält den Boden feucht. Eine Düngung mit Hornspänen im Frühjahr fördert das Wachstum. Schützen Sie den Ahorn im Winter vor starkem Frost und gießen Sie ihn bei frostfreiem Boden weiter, um Trockenschäden zu vermeiden.

Fächerahorn im Kübel kultivieren

Ein Fächerahorn lässt sich gut im Kübel kultivieren. Der Topf sollte ein Volumen von mindestens 20 Litern haben und eine gute Drainage aufweisen. Regelmäßiges Gießen und Düngen ist wichtig. Stellen Sie das Düngen ab Mitte August ein und reduzieren Sie die Wassermenge ab September. Zum Überwintern sollte der Kübel an einen geschützten Standort gestellt werden, eine zusätzliche Isolation ist in der Regel nicht notwendig.

Faecherahorn richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist beim Fächerahorn kaum notwendig. Sollte ein Rückschnitt erforderlich sein, etwa um die Wuchsform zu korrigieren, ist der richtige Zeitpunkt im August. Verwenden Sie scharfes, desinfiziertes Schneidwerkzeug und schneiden Sie Triebe etwa 2 bis 3 cm oberhalb einer Knospe. Vermeiden Sie Schnitte bei Frost oder Regen, um Pilzbefall zu minimieren.

Faecherahorn vermehren

Der Fächerahorn kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden:

Aussaat

Die Vermehrung durch Aussaat eignet sich vor allem für die Wildform. Die Samen sollten im Herbst gesammelt und im Winter bei 20 °C trocken gelagert werden. Danach erfolgt eine Kältebehandlung im Kühlschrank. Anschließend können die Samen im Frühjahr in feuchter Anzuchterde keimen.

Veredlung

Die Vermehrung der Zuchtformen erfolgt meistens durch Veredlung. Dies geschieht im Spätsommer durch „Seitliches Einspitzen“ oder „Seitliches Anplatten“ der Edelreiser auf Sämlingsunterlagen. Die frisch veredelten Pflanzen müssen im Gewächshaus weiterkultiviert werden.

Stecklinge und Absenker

Bestimmte Sorten können auch durch Stecklinge vermehrt werden. Stecklinge werden im Sommer geschnitten und in Anzuchterde bewurzelt. Absenker sind eine weitere Möglichkeit, bei der ein Ast teilweise im Boden vergraben wird, bis er neue Wurzeln bildet.

Sorten & Arten

Der Fächerahorn (Acer palmatum) beeindruckt aufgrund seiner vielfältigen Sorten. Hier eine Auswahl beliebter Sorten:

  • ‚Bloodgood‘: Höhe und Breite bis zu vier Metern, schwarzrote Sommerblätter, scharlachrote Herbstfärbung.
  • ‚Dissectum‘: Höhe bis drei Meter, Breite bis vier Meter, halbkugelige Kronenform, goldgelbe Herbstfärbung, auch als ‚Dissectum Atropurpureum‘ mit roten Blättern.
  • ‚Dissectum Garnet‘: Strauchartiger Wuchs, Höhe bis zwei Meter, tief rote, tief geschlitzte Blätter.
  • ‚Golden Treasure‘: Höhe bis drei Meter, Breite bis zwei Meter, gelbes Laub, leuchtend gelbe Herbstfärbung.
  • ‚Orange Dream‘: Höhe und Breite bis drei Meter, orangeroter Austrieb im Frühling, gelbgrüne Sommerfärbung, orangegelbe Herbstfärbung.
  • ‚Oridono Nishiki‘: Höhe und Breite bis zwei Meter, weißbunte, leicht rosa überlaufene Blätter, gelborange Herbstfärbung.
  • ‚Rainbow‘: Höhe und Breite bis drei Meter, dunkelrote Blätter an älteren Trieben, helle Blätter an neuen Trieben, karminrote Herbstfärbung.
  • ‚Shaina‘: Zwergform, Höhe bis ein Meter, weinrote Blätter mit hellroter Herbstfärbung.

Krankheiten & Schädlinge

Der Fächerahorn ist allgemein robust, kann aber von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:

  • Verticillium-Welke: Eine Pilzerkrankung, die zum Welken des Baumes führen kann. Befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden.
  • Echter Mehltau: Ein Pilzbefall, erkennbar an einem weißen Belag auf den Blättern, der die Pflanze in der Regel wenig beeinträchtigt.
  • Sonnenbrand: Blattschäden durch Sonnenbrand an sonnigen Standorten und bei trockenem Boden.
  • Frostrisse: Junge Pflanzen sind im Winter anfällig für Frostrisse. Maßnahmen wie Weißanstrich der Stämme können helfen, Frostrisse zu verhindern.

Schädlinge, die gelegentlich auftreten können, sind:

  • Blattläuse: Können jungen Pflanzenteilen schaden. Abspritzen mit Wasser hilft oft.
  • Spinnmilben: Verursachen feine Gespinste auf den Blättern.
  • Gallmücken: Legen ihre Eier in die Blätter, was zur Bildung kleiner Gallen führt.

Weitere weniger häufige Probleme können durch Pilzkrankheiten wie die Teerfleckenkrankheit oder den Ahorn-Stammkrebs verursacht werden. Eine gute Pflege und der richtige Standort sind entscheidend, um den Fächerahorn gesund zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen

Warum sollte der Fächerahorn nicht geschnitten werden?

Der Fächerahorn neigt dazu, „zu bluten“, wenn er im Winter oder Frühling geschnitten wird. Dies bedeutet, dass er Saft verliert, was die Pflanze schwächen und anfälliger für Krankheiten machen kann. Daher wird empfohlen, Korrekturschnitte nur im August durchzuführen.

Welche Auswirkungen haben Sonne und Hitze auf den Fächerahorn?

Der Fächerahorn kann an sonnigen Standorten und bei hoher Hitze Blattschäden durch Sonnenbrand erleiden. Diese äußern sich in eingetrockneten Blattspitzen oder größeren Blattschäden. Auch warme Wintersonne kann zu Frostrissen führen, weshalb junge Pflanzen im Winter geschützt werden sollten.

Wie kann der Fächerahorn von Schädlingen und Krankheiten wie der Verticillium-Welke geschützt werden?

Eine gute Pflege und der richtige Standort sind entscheidend. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schwächen kann. Bei einem Befall mit der Verticillium-Welke sollten betroffene Pflanzenteile umgehend entfernt und entsorgt werden – nicht auf dem Kompost. Bio Pflanzenkuren können ebenfalls zur Stärkung der Pflanze beitragen.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Vermehrung des Fächerahorns durch Veredlung?

Die Vermehrung durch Veredlung, insbesondere bei Zuchtformen, erfolgt meist durch Techniken wie „Seitliches Einspitzen“ oder „Seitliches Anplatten“ im Spätsommer. Frisch veredelte Pflanzen müssen im Gewächshaus weiterkultiviert und überwintert werden, bevor sie im zweiten Jahr in größere Container getopft werden. Dies erfordert spezialisierte Kenntnisse und Ausrüstung und wird daher oft professionellen Züchtern überlassen.

Bilder: Aleksandrs / stock.adobe.com