Salomonssiegel

Das Echte Salomonssiegel im Garten: Pflege und Standorttipps

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Das Echte Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) wird umgangssprachlich auch oftmals als Wohlriechender Weißwurz bezeichnet, wobei die Pflanze häufig mit dem ähnlich wachsenden Vielblütigen Weißwurz verwechselt wird. Die Pflanze wird aufgrund ihrer eigenwillige Form gerne in Gärten angepflanzt, ist aber auch äußerst giftig.

Polygonatum odoratum
Alle Pflanzenteile des Echten Salomonssiegel sind giftig
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich das Echte Salomonssiegel im Garten?
Das Echte Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) ist eine giftige Zierpflanze, die in schattigen und halbschattigen Bereichen gedeiht. Im Garten benötigt sie regelmäßige Wasserversorgung, Frühjahrsdüngung und Wurzelteilung zur Vermehrung. Vorsicht bei Befall mit Salomonssiegel-Blattwespenlarven.

Zierpflanze mit schlichter Schönheit

Das Echte Salomonssiegel trägt seinen speziellen Namen deshalb, weil das absterbende Pflanzenmaterial im Herbst eine siegelähnliche Narbe auf dem mehrjährigen Wurzelstock hinterlässt. Die Pflanze zeichnet sich in der Natur durch einen krautigen Wuchs mit etwa 15 bis 50 Zentimetern Wuchshöhe aus, im Garten gepflegte Exemplare können selten aber auch bis zu 1 Meter hoch werden. Vom röhrenförmigen Perigon mit seinen verwachsenen Blütenhüllblättern hängen in einem sanft geschwungenen Bogen die zartweißen Blüten in langgestreckter Glockenform herab. Nach der Blüte bilden sich schwarze, bereifte Beeren mit jeweils 7 bis 9 Samen.

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Zwischen Mythologie und Vergiftungserscheinungen

Das Echte Salomonssiegel gilt in der Mythologie als eine regelrechte Wunderpflanze. Diese Pflanze ist in vielen Märchen und Sagen das wundersame Mittel zum Aufschließen von Türen und zum Auftun von Quellen aus Blankem Fels. In der Realität wurde das Echte Salomonssiegel in der Naturmedizin verschiedener Kulturen als Wirkstoff mit Brechwirkung eingesetzt. Die ungewöhnliche Pflanze ist als Zierpflanze mit etwas Vorsicht zu genießen, da alle Pflanzenteile Homoserinlacton, Chelidonsäure und verschiedene Saponine enthalten. Am Höchsten ist die Konzentration der Gifte in den reifen Beeren, allerdings kommt es in der Regel bei einem Verzehr nur zu leichten Vergiftungserscheinungen mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

Das Salomonssiegel im eigenen Garten anpflanzen

Im Garten stellen schattige Bereiche an der Nordseite des Hauses oder unter Gehölzen oft ein Problem dar, da sich der Boden dort oftmals nur mühsam begrünen lässt. Das Echte Salomonssiegel wächst dagegen bevorzugt an schattigen und halbschattigen Standorten. Zu beachten sind folgende Pflegehinweise:

  • Junge Pflanzen sollten nie ganz austrocknen
  • nach einigen Standjahren können Bestände unkompliziert durch Wurzelteilung vermehrt werden
  • eine Düngergabe erfolgt idealerweise mit dem Austrieb im Frühjahr
  • Verblühte Stiele sollten erst im Herbst abgeschnitten werden, damit die Pflanzen nicht unnötig geschwächt werden

Tipp

Das Echte Salomonssiegel ist leider sehr anfällig für einen Befall mit den Larven der Larven der Salomonssiegel-Blattwespe. Dies ist durch abgenagte Blätter zu erkennen, bei denen nur noch die Blattrippen stehen bleiben. Die Raupen sollten möglichst manuell abgesammelt werden, bei Bedarf kann auch ein Insektizid aus dem Fachhandel eingesetzt werden.