Bonsai

Bonsai: Schädlinge erkennen und effektiv bekämpfen

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Schadinsekten sind am Bonsai ärgerlich, denn sie stellen eine Gefahr für die langjährig gezüchteten Kunstbäume dar. Besonders gefährlich sind Schädlinge, die den Saft aus verschiedenen Pflanzenteilen saugen. Sie verursachen erhebliche Wachstumsstörungen.

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Raupen können einen kleinen Bonsai in einer Nacht kahl fressen
AUF EINEN BLICK
Welche Schädlinge bedrohen Bonsai und welche Maßnahmen gibt es dagegen?
Schädlinge an Bonsai sind beispielsweise Läuse (Blatt-, Schmier-, Woll- oder Blutläuse), Spinnmilben oder Käfer wie Dickmaulrüssler. Die Bekämpfung erfolgt häufig durch das Besprühen mit Spülmittel, Paraffinöl oder Insektiziden, sowie das Fördern von natürlichen Feinden wie Marienkäfer oder Vögeln.

Läuse

Diese Pflanzensaftsauger befallen Laub- und Nadelbäume gleichermaßen. Schmierläuse, die auch als Woll- oder Schildläuse bekannt sind, saugen die Phloembahnen der Gewächse an. Blattläuse ernähren sich von Pflanzensäften aus dem Blattgewebe, während Blutläuse an verholzten Trieben saugt und bösartige Geschwüre verursacht. Neben der Förderung von Nützlingen wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen helfen diese Maßnahmen gezielt bei einem Lausbefall:

  • Blattläuse: Gehölz mit einem Gemisch aus Spülmittel und Wasser besprühen
  • Schild- und Wollläuse: Spritzung mit Präparaten auf Basis von Paraffinöl durchführen
  • Blutläuse: Paraffinöl-Mittel zur Bekämpfung anwenden

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Spinnmilben

Diese Schadinsekten setzen sich auf den Blattunterseiten ab, wo sie die Epidermiszellen anstechen und aussaugen. Luft gelangt in die Zellen, wodurch die Blätter eine helle Sprenkelung aufweisen. Sie werden braun und vertrocknen. Im Freiland spielen Spinnmilben eine untergeordnete Rolle. Sie treten häufiger an Zimmerbonsais wie Hibiscus, Cissus und Ficus auf. Da sie trockene und warme Bedingungen mögen, sollten Sie während der Heizperiode auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten.

Arten

Die Gemeine Spinnmilbe ist erkennbar an ihrem feinen Gespinst, welches sich zwischen den Blättern zeigt. Aufgrund ihrer winzigen Größe, sind die Schädlinge schwer erkennbar. Die Rote Spinne produziert keine Netze, weswegen ihr Befall erst im späten Stadium erkannt wird.

Weitere Schädlinge

Freilandbonsais werden gelegentlich von Schadinsekten heimgesucht, die den Pflanzen direkt oder indirekt Schaden zufügen. Oft ist das natürliche Gleichgewicht aus Schädlingen und Nützlingen außer Kontrolle geraten.

Käfer

Dickmaulrüsserl fressen an Laubblättern verschiedener Gehölze. Ihre braunköpfigen und einen Zentimeter langen Larven ernähren sich vom Pflanzengewebe der Wurzeln. Der Bonsai kann kein Wasser aufnehmen und vertrocknet. Sammeln Sie adulte Käfer in den Abendstunden ab. Da sie sich bei Störung fallen lassen, sollten Sie vorher ein weißes Tuch unter dem Baum ausbreiten. Nematoden, die zwischen April und Juni oder von September bis Oktober über das Gießwasser verabreicht werden, vernichten die im Wurzelbereich lebenden Larven.

Raupen

Die Gespinstmotte ist ein typischer Pflanzenschädling, der an Pfaffenhütchen oder Traubenkirschen auftritt. In einem Gespinst leben bei einem starken Befall mehrere Hundert Raupen, welche die Gehölze kahl fressen. In der Regel ist eine Bekämpfung nicht notwendig, da sich natürliche Feinde wie Vögel um die Plage kümmern. Die Bäume erholen sich meist von selbst.

Ameisen

Die Insekten leben oft in einer Symbiose mit Blattläusen. Diese sitzen entweder sichtbar auf den Blättern, oder leben versteckt in den Höhlungen der Ameisen im Substrat. Die Ameisenbekämpfung setzt eine Beseitigung der Ursache voraus.

Bilder: ADUL BUAPHAN / Shutterstock