Basilikum

Basilikum anbauen: So gelingt das aromatische Küchenkraut

Basilikum, ein beliebtes Küchenkraut, verleiht vielen Gerichten ein einzigartiges Aroma. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Anbau, Pflege, Sorten und Verwendung von Basilikum.

Wuchs

Basilikum (Ocimum basilicum), auch als Basilie oder Königskraut bekannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist meist eine einjährige Pflanze. Es gibt jedoch auch mehrjährige und robuste Arten wie das Strauchbasilikum (Ocimum kilimandscharicum x basilicum), das Höhen bis zu einem Meter erreichen kann. Basilikum ist frostempfindlich und wird deshalb in gemäßigten Breiten oft als einjährige Pflanze kultiviert.

Die Pflanze wächst aufrecht und erreicht je nach Sorte Wuchshöhen zwischen 15 und 70 Zentimetern. Der Wuchs kann strauch- oder buschartig sein, wobei regelmäßiges Schneiden die Verzweigung fördert und zu einem buschigen Habitus führt.

Hauptsorten

  • Klassisches Basilikum: Wuchshöhe von 12 bis 50 Zentimetern, meist einjährig.
  • Strauchbasilikum: Wuchshöhe von 50 bis 100 Zentimetern, oft mehrjährig und an der Basis verholzend.
  • Busch- oder Zwergbasilikum: Kugelförmiger Wuchs, etwa 30 Zentimeter hoch.

Alle Pflanzenteile, einschließlich Stängel und Blätter, duften intensiv aromatisch aufgrund ihres hohen Gehalts an ätherischen Ölen.

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Blätter

Basilikumblätter sind gestielt und kreuzgegenständig an den vierkantigen Stängeln angeordnet. Sie weisen eine eiförmige bis längliche Form auf und können einen glatten oder leicht gezähnten Blattrand haben. Die Blätter variieren je nach Sorte in der Farbe von hellgrün bis dunkelgrün; es gibt auch rotblättrige Varianten wie ‚Opal‘. Durchschnittlich messen die Blätter bis zu 6 Zentimeter in der Länge und 4 Zentimeter in der Breite. Die Blätter sind in der Regel unbehaart, enthalten jedoch zahlreiche Öldrüsen, die ätherische Öle abgeben.

Welcher Standort ist geeignet?

Basilikum bevorzugt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Temperaturen unter 10 °C können zu Wachstumsstockungen führen, und bereits leichter Frost kann die Pflanze schwer schädigen. Aufgrund dieser Frostempfindlichkeit ist Basilikum im Freiland nur während der Sommermonate zu kultivieren.

Geeignete Standorte

  • Balkon oder Terrasse: In Töpfen oder Balkonkästen kultiviert, ist Basilikum weniger anfällig für Schneckenbefall. Wichtig ist reichlich Sonneneinstrahlung.
  • Fensterbank: Ein heller, sonniger Platz ist ideal, besonders in den kälteren Monaten.

Anfangs sollte sich die Pflanze an direkte Sonneneinstrahlung gewöhnen, indem sie zunächst nur Morgen- oder Abendsonne erhält. Ein windgeschützter Standort ist ebenfalls empfehlenswert.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Basilikum gedeiht am besten in lockerem, humus- und nährstoffreichem Boden, der gut wasserdurchlässig ist. Der pH-Wert des Bodens sollte idealerweise zwischen 6,5 und 7,2 liegen. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Auf lehmigen Böden können Zuschlagstoffe wie kleine Bims- oder Lavasteine die Durchlässigkeit verbessern.

Bodenvorbereitung

  • Lockern: Den Boden tiefgründig auflockern, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
  • Mischen: Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten.
  • Anreichern: Bei Bedarf die Erde mit Zuschlagstoffen verbessern.

Die Erde sollte stets feucht, aber nicht nass gehalten werden. Regelmäßiges, mäßiges Gießen ist entscheidend, wobei die Blätter möglichst nicht benetzt werden sollten.

Basilikum pflegen

Basilikum ist relativ pflegeleicht, benötigt jedoch regelmäßige Wassergaben und gelegentliche Düngegaben.

Gießen

Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Gießen Sie vorzugsweise morgens oder abends bei weniger intensiver Sonneneinstrahlung.

Schneiden

Die Triebspitzen sollten regelmäßig geerntet werden, um den buschigen Wuchs zu fördern und die Blütenbildung zu verhindern. Schneiden Sie den gesamten Trieb knapp über einem Blattknoten ab.

Düngen

Während der Wachstumszeit sollte Basilikum einmal im Monat mit einem Flüssigdünger versorgt werden, wenn es im Kübel wächst. Freilandpflanzen benötigen einen organischen Gemüsedünger.

Pflanzung

Basilikum ist frostempfindlich und sollte deshalb ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ins Freiland gepflanzt werden. Für eine frühere Ernte kann Basilikum im Haus vorgezogen werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorkultur: Ab Ende März Samen in Töpfen oder Anzuchtschalen mit Anzuchterde aussäen und an einem hellen, warmen Ort bei etwa 20–25 °C aufstellen.
  2. Keimung: Die Samen keimen nach ein bis zwei Wochen. Halten Sie die Erde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  3. Pikieren: Nach Bildung von zwei Paar echten Blättern pikieren Sie die Keimlinge in größere Töpfe oder ins Beet.
  4. Freilandanzucht: Ab Mitte Mai können die vorgezogenen Pflanzen in das Freiland gepflanzt werden.

Bei der Pflanzung im Freien ist ein sonniger, windgeschützter Standort mit gut durchlässigem, humusreichem Boden ideal.

Basilikum vermehren

Basilikum lässt sich leicht durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung vermehren.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt entweder direkt ins Freiland ab Mitte Mai oder ab Ende April in Töpfen im Haus. Basilikum ist ein Lichtkeimer, daher sollten die Samen nur hauchdünn mit Erde bedeckt werden.

Stecklinge

Für die Stecklingsvermehrung werden etwa 8 bis 10 Zentimeter lange Triebspitzen genutzt. Entfernen Sie die unteren Blätter und stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit Wasser, um die Wurzelbildung zu fördern. Nach etwa 7 bis 14 Tagen können die bewurzelten Stecklinge in Anzuchterde gepflanzt werden.

Teilung

Ziehen Sie die Basilikumpflanze vorsichtig aus dem Topf, entfernen Sie die Erde und teilen Sie den Wurzelballen in kleinere Teile. Pflanzen Sie diese in eigene kleine Töpfe oder in einen großen Topf mit ausreichend Abstand.

Sorten & Arten

Basilikum bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sorten, die sich in Größe, Blattform, Blattfarbe und Aroma unterscheiden.

Sorte Eigenschaften Besonderheiten
Genoveser Basilikum Große, dunkelgrüne Blätter, intensiv würzig Ideal für Pesto Genovese und mediterrane Gerichte
Thai-Basilikum Süßlicher Geschmack mit Anis- und Lakritznoten Beliebt in der asiatischen Küche
Zitronenbasilikum Intensives Zitronenaroma, schlanker Wuchs Perfekt für sommerliche Gerichte und erfrischende Getränke
Griechischer Basilikum Kompakt, buschig, kleine aromatische Blätter Vielseitig einsetzbar, auch für kleine Töpfe geeignet
Afrikanischer Strauchbasilikum Kräftiges Vanille- und Kampferaroma, imposante Wuchshöhe (bis 1 Meter), mehrjährig Dekorativ und zieht Bienen an
Roter Basilikum Rot bis dunkelviolette Blätter Dekorative Bereicherung für Speisen

Zusätzlich gibt es viele weitere Sorten mit speziellen Aromen wie Buschbasilikum, Anisbasilikum, Tulsi (Heiliges Basilikum) und Peruanisches Basilikum.

Krankheiten & Schädlinge

Basilikum ist relativ robust, kann jedoch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Eine sorgfältige Standortwahl und Pflege können das Risiko minimieren.

Krankheiten & Schädlinge

  • Stängelgrundfäule: Häufig bei gekauften Topfpflanzen, die zu eng stehen und stark gedüngt wurden.
  • Blattfleckenkrankheit: Pilze wie Septoria-Arten verursachen diese Krankheit, die braune Flecken auf den Blättern zeigt.
  • Fusarium-Welke: Pilzkrankheit, die zum Welken und Absterben der Pflanze führt.
  • Falscher Mehltau: Verursacht durch den Pilz Peronospora belbahrii; zeigt sich durch graue bis schwarze Sporenlager unter den Blättern.
  • Luzernemosaikvirus: Übertragen durch Blattläuse, führt zu Blattvergilbungen und Deformationen.

Schädlinge

  • Schnecken: Fressen an Blättern und Stielen, verursachen große Schäden.
  • Blattläuse: Saugen an den Blättern und schwächen die Pflanzen.
  • Zwergzikaden: Schädigen durch Saugen an den Blättern.
  • Gemeine Wiesenwanzen: Fressen ebenfalls an Blättern.
  • Raupen der Ampfereule: Fressen Blätter und Stiele.
  • Spinnmilben: Verursachen gelbe Flecken auf den Blättern.
  • Wollläuse: Erkennbar an den watteartigen Belägen, verursachen ebenfalls Schäden.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Optimale Standortbedingungen: warm, sonnig und windgeschützt.
  • Regelmäßiges Gießen ohne Staunässe.
  • Verwendung von nährstoffreicher, gut durchlässiger Erde.
  • Kontrolle auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen.
  • Biologische Pflanzenschutzmittel wie Kaliseifenlösungen bei Befall durch Blattläuse oder Spinnmilben.
  • Entfernen und Vernichten erkrankter Pflanzen.

Verwendung

Basilikum ist ein unverzichtbares Kraut in der mediterranen Küche und verleiht vielen Gerichten ein einzigartiges Aroma. Es passt besonders gut zu Tomaten, Pasta, Fisch, Fleisch und Salaten.

Kulinarischer Einsatz

  • Italienische Küche: Unentbehrlich für Pesto, Tomatensoßen und Caprese-Salate.
  • Mediterrane Gerichte: Oft in Kombination mit Olivenöl und in Marinaden für Fleisch und Fisch.
  • Getränke und Smoothies: Als aromatische Zutat in Smoothies oder Getränken.
  • Konservierung: Basilikum kann getrocknet, eingefroren oder in Öl eingelegt werden.

Heilende Eigenschaften

Basilikum besitzt heilende Eigenschaften und wird traditionell in der Ayurveda-Heilkunde verwendet. Es hilft bei Verdauungsbeschwerden und wird oft als Tee eingesetzt.

So kommt die Pflanze über den Winter

Basilikum ist nicht winterhart und muss daher im Haus überwintert werden. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Standort, beispielsweise auf eine Fensterbank oder in einen Wintergarten.

Maßnahmen zur Überwinterung

  • Standortwahl: Heller, mäßig warmer Standort.
  • Umtopfen: Basilikum vor dem Winter in Töpfe oder Kübel umsetzen.
  • Rückschnitt: Im Herbst kräftig zurückschneiden.
  • Bewässerung: Sparsam gießen, Boden leicht feucht halten.
  • Stecklinge: Gesunde Triebspitzen schneiden und im Wasser wurzeln lassen.

Sobald die Nachttemperaturen nicht mehr unter 10 Grad Celsius fallen, kann Basilikum wieder ins Freie gesetzt werden. Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an direkte Sonneneinstrahlung.

Häufig gestellte Fragen

Welche Basilikumsorten sind besonders geeignet für die mehrjährige Kultur?

Mehrjährige und robuste Sorten wie das Strauchbasilikum (Ocimum kilimandscharicum x basilicum) sind ideal für eine mehrjährige Kultur. Diese Sorten sind an der Basis verholzend und erreichen Wuchshöhen von bis zu einem Meter.

Was sollte man bei der Überwinterung von Strauchbasilikum beachten?

Strauchbasilikum ist nicht winterhart und sollte bei Temperaturen unter 10 °C in das Haus umziehen. Ein heller und mäßig warmer Standort ist ideal, wobei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius optimal sind. Vermeiden Sie dabei kalte Zugluft und sorgen Sie für moderates Gießen.

Kann Basilikum im Beet überwintern?

Basilikum ist in unseren Breiten nicht winterhart, daher ist eine Überwinterung im Beet nicht möglich. Die Pflanzen sollten vor den ersten Frostnächten in Töpfe umgetopft und ins Haus gebracht werden.

Welche kulinarischen Basilikumarten bieten besondere Aromen?

Neben dem klassischen Genoveser Basilikum gibt es Sorten wie Thai-Basilikum mit süßlich-anisartigen Noten, Zitronenbasilikum mit einem intensiven Zitronenaroma und Afrikanischer Strauchbasilikum, der ein kräftiges Vanille- und Kampferaroma bietet. Jede dieser Sorten bringt eine interessante geschmackliche Variation in die Küche.

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